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„Sperrung der A45 bis mindestens 2028“: Werdohler Weltmarktführer VDM verlagert Arbeitsplätze nach Dortmund

„Sperrung der A45 bis mindestens 2028“: Werdohler Weltmarktführer VDM verlagert Arbeitsplätze nach Dortmund

„VDM Metals bietet Büroarbeitsplätze in Dortmund an“ – eine Teilflucht aus dem Märkischen Sauerland setzt wegen der langfristig gesperrten A45 bei Lüdenscheid ein.

VDM Metals aus Werdohl, Weltmarktführer für Nickellegierungen und hochlegierte Sonderedelstähle und Teil der Acerinox Gruppe, wird 82 zusätzliche Büroarbeitsplätze in Dortmund anbieten.

Das Unternehmen bezieht zwei Etagen im Atrium des Westfalentowers an der B1,  den aktuellen Planungen zufolge spätestens zum Ende des ersten Halbjahres 2023.

Der Westfalentower an der B1 in Dortmund. (Foto VDM)

In einer Pressemitteilung begründet die Firmenleitung ihren Schritt wie folgt:

„Seit Dezember 2021 ist die Autobahn A45 bei Lüdenscheid gesperrt, da die Autobahnbrücke Rahmede gesprengt und neugebaut werden muss.

Die Sperrung der Autobahn wird dem Vernehmen nach bis mindestens 2028 andauern. Für zahlreiche Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz in Werdohl haben, hat dies zur Folge, dass sich ihr Anfahrtsweg erheblich verlängert hat und dieser dadurch zu einer nicht mehr nur geringfügigen Belastung geworden ist.

„Aktuell arbeiten in Werdohl 725 Mitarbeiter, davon 275 in der Verwaltung. 125 Mitarbeiter der Verwaltung sind von der Brückensperrung direkt betroffen“, so Dr. Niclas Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung von VDM Metals.

Deshalb schafft die Firma zusätzliche Büroarbeitsplätze in Dortmund.

Die Anfahrtzeiten würden sich dadurch für viele Mitarbeiter deutlich verkürzen.

Unternehmsssitz bleibt in Werdohl

Der Vertrieb verbleibt unter anderem aufgrund der Nähe zur Fertigung vollständig in Werdohl, alle anderen Verwaltungsfunktionen werden von der Brückensperrung betroffenen Mitarbeitern Arbeitsplätze in Dortmund anbieten.

„Der Unternehmenssitz von VDM Metals ist und bleibt in Werdohl. Eine Verlagerung ist nicht geplant.

Wie viele Mitarbeiter ihren Dienstsitz zukünftig in Dortmund haben werden, können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, erläutert Dr. Müller. Das Angebot, einen Arbeitsplatz in Dortmund anzunehmen, werde auf freiwilliger Basis erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sind ausgeschlossen.

Erst vorige Woche hatte die Landesregierung der Region Südwestfalen 540.000  Euro zugesichert, damit Firmen dezentrale Arbeitsplätze schaffen und ihre Mitarbeiter so im Betrieb halten können.

Ersatzneubau unter Hochdruck nach Vollsperrung der A45 wegen Schäden an der Talbrücke Rahmede – Planungsstand:

Die Talbrücke Rahmede ist bei einer Brückenkontrolle Anfang Dezember 2021 per Laserscan untersucht worden. Dabei wurden Verformungen im Überbau gefunden, die eine sofortige Sperrung der A45 für den gesamten Verkehr notwendig machten.

Noch am Tag dieser Sperrung wurden weitere Untersuchungen in Auftrag gegeben, um das gesamten Ausmaß der Schäden beurteilen zu können. Abschließende Untersuchungen haben Anfang Januar ergeben, dass es nicht mehr möglich ist, Verkehr über die Brücke fließen zu lassen. Die Planungen zum Ersatzneubau laufen derzeit mit Hochdruck.

Letzter Sachstand:

  • Dezember 2022: Die Fällarbeiten für das Fallbett sind abgeschlossen. Die geländegängigen Lkw, die das Material für das Fallbett in den Hang bringen, queren die Altenaer Straße mit einer eigenen Ampel.

Quelle: Autobahn Westfalen

Alle Fortschritte in der Übersicht

 

Kommentare

WORDPRESS: 3
  • Reinhold Paul vor 1 Jahr

    Guten Tag,

    ewt. wäre bei der Sondersitzung des Verkehrsausschusses eine Befragung des zuständigen Direktors von Strassen NRW zum Sachverhalt früher möglich, da Frau Sauerwein-Brasiek urlaubt, da sich die Bauzeit der Lennetalbrücke, auch bedingt durch überflüssigen Querverschub, um zwei Jahre verzögerte.
    Gerade habe ich gelesen das nun auch die zuständigen Behörden erkannt haben das es sich bei den Ersatzneubauten für die maroden alten Brücken ja nur um Ersatzbauten handelt und nicht um Neubauten im herkömmlichem Sinne. Tolle Erkenntnis bei der Rahmedtalbrücke leider zu späht. Warum keiner der verantwortlichen Baudirektoren und Verkehrsminister nicht schon früher eindringlich diese Tatsache, bei Gefahr in Verzug sehenden Auges, nicht auf den Tisch gehauen und alle Hebel in Bewegung gebracht hat bleibt mir ein Rätsel. Sie sitzen an sehr wichtigen entscheidenden Stellen und beschäftigen sich lieber mit künstlerisch gestalteten und ästetischen Bauwerken Lärmschutz usw., sind stolz auf unnötige umweltschädliche sowie zeitraubende Brückenquerverschübe verlieren dadurch die Realität aus den Augen. Außerdem geht auch viel Zeit für die Karriereplanung verloren.

    Unten ein kurzer Artikel – Mai 2022 – von mir im Lokalkompass. Die Entscheidung zur Brückensperrung für den Gesamtverkehr durch Frau Sauerwein-Brasiek vor einem Jahr war nach meiner Meinung trotz des Schadensbildes übertrieben. Wie unten geschrieben hätte die Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 To, davon bin ich überzeugt, gerreicht. Wir dürfen die Tatsache der Brückenbelastung durch Schwerlastverkehr rd. 60.000 mal höher ist nicht aus den Augen verlieren. Eine Stabilisierung der Schadstellen für die dann abgeschwächte Verkehrsbelastung, sowie eine veränderte Verkehrsführung, Geschwindigkeitsbegrenzung und Abräumung überflüssiger Betongleitwände, ist meiner Meinung nach möglich gewesen. Wenn dann noch der Neubau der ersten den Gesamtverkehr tragenden ersten Brückenhälfte neben der vorhanden, weiterhin PKW führenden alten Brücke, mit entsprechender Verschwenkungslänge begonnen hätte ………. Also ich glaube dann wäre in gut nochmal ein-eineinhalb Jahren das Problem lösbar gewesen.

    Nun gerade habe ich gelesen das die Sperrung der Rahmedetalbrücke auf Grund einer Schadstelle gut 4 meter vor dem Widerlager, beim sogenannten Brückenscan im Dezember 2021, gesperrt wurde !!
    Anstatt diese Schadstelle durch Unterbauung des betroffenen Trägers zu überbrücken sperrte man sofort die gesamte Brücke. Oder waren es mehr Ausbeulungen ? Aber auch dann hätte man Möglichkeiten gehabt die zwei Träger zu stabilisieren, also für KFZ über 3,5 Tonnen gab es bestimmt Lösungen. Desweiteren ist ein dauerhafter Neubau der ersten Brückenhälfte seitlich der vorhandenen alten Brücke immer möglich gewesen, vieleicht sogar schon innerhalb von zwei Jahren.

    Verantwortlich für Brückendesaster ist mal wieder keiner !

    nun wenn der Ministerpräsident und seine Getreuen in NRW sagen die Entscheidung der Verschiebung des Neubaus der Rahmedetalbrücke zu Gunsten des Brückenneubaus Brunsbecke im Zuge der A 45 sei keine politische, sondern eine von den Fachleuten in den Behörden, dann heißt das letztendlich der Vorgestzte dieser Fachleute trägt dann die alleinige Verantwortung ?
    Der Verkehrsminister von NRW 2018 hat dann zwar die Entscheidung zur Kenntnis genommen aber da es eine fachliche Entscheidung war darauf nicht reagieren müssen. Oder wie?
    Aber warum sollte sich auch jemand schuldig fühlen wenn selbst Frau Merkel, welche eine gravierende Fehlentscheidung nach der anderen traf, keine Verantwortung für irgendwas trägt. Die Suppe die Sie und auch Genosse Schröder uns, insbesondere mit einer unvergleichlichen Naivität, gegenüber Putins Rußland eingebrockt hat, müssen wir nun auslöffeln.
    Hauptsache es ist noch genug Platz unter dem Teppich der Verschiegenheit. Verantwortlich ist keiner und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Dabei wäre es richtig hier Ross und Reiter zu nennen um Verantwortlichkeit bewußt zu machen.

    Nach nun schon fast einjähriger Brückensperrung zeigt sich das die Entscheidung zur Brückensprengung vor dem Neubau der ersten Brückenhälfte eindeutig falsch war. Schwierigkeiten beim Grunderwerb, bei der Auftragsvergabe, dem nahenden Wintereinbruch usw. verzögern die nun geplante Sprengung ewt. noch weitere Monate.

    Der Neubau der, den Gesamtverkehr tragenden, ersten Brückenhälfte samt Verschwenkungstrecke mit bewehrter Erde/Gabionen, seitlich neben der vorhandenen Brücke – siehe Anhang und weitere Berichte im Lokalkompass Hagen Rubrik Politik, könnte schon fast zur Hälfte erfolgt sein. Kostenersparnis ca. 400 Millionen € und unberechenbare Nerven und Gesundheitskosten bei den betroffenen Bürgern erhöhen den volkswirtschaftlichen Gesamtschaden noch weiter.
    Für die Autobahn GmbH und vormals Strassen NRW ist zwanzig Meter Achsverschiebung aber keine Lösung. Nach Auskunft der Behörden wäre es geradezu unmöglich und zu teuer seitlich eine Fahrbahnverschwenkung für die erste Gesamtverkehrtragende Brückenhälfte zu bauen. Nun weiß ich nicht warum, da seitlich der vorh. Fahrbahnen eh ein 40 m Streifen Bebauungsfrei ist und Grunderwerb nicht anfällt, es ist nur Flächentausch von Rechts nach links. Nein da baut man lieber teure, umweltbelastende Provisorien für Brückenquerverschübe, um bloß nicht im Maximum gut zwanzig Meter von der vorgefundenen Linienführung abzuweichen.
    Der konventionelle Abbruch (oder vielleicht doch mit Sprengung) der alten Brückenplatte hätte dann, in aller Ruhe nach Grunderwerb usw., mit Langarmbaggern und Kraneinsatz von der neuen Brückenhälfte erfolgen können und der Verkehr in beide Fahrtrichtungen, ein- zweispurig, trotzdem schon über die neue erste Brückenhälfte fließen können.
    Nur wegen zwanzig Meter dauerhafter Verschwenkung der A 45 und einem Flächentausch von rechts nach links (auch für Haselmäuse) in dem Bereich, müssen
    Anlieger nun unnötig noch länger mit Gestank und Abgasen leben sowie zeitraubende, umweltbelastende Umwege fahren. Volkswirtschaftlicher Schaden pro Tag ca. eine Millionen Euro oder mehr.
    Außerdem wäre auch hier eine Reduziehrung der Überbaulänge durch den Aufbau mit bewehrter Erde/Gabionen im Widerlagerbereich möglich.
    Es geht in erster Linie darum der Autobahn GmbH Möglichkeiten aufzuzeigen, besonders hier bei der Rahmedertalbrücke, was dort mit bewehrter Erde und Gabionen umsetzbar ist. Insbesondere geht bei dieser Brücke um schnelle Ausführung. Da weiß ich liegen auch die großen Vorteile dieser Bauweise. Ewt. könnte man auch vor dem Abbruch des alten Bauwerks die Böschungen seitlich hochbauen. Die mit bewehrter Erde und Gabionen seitlich unterbauten Brückenenden könnten dann, da unterbaut, herkömmlich abgebrochen werden. Würde ewt. auch die vorhandene seitliche Bebauung schonen. Außerdem sollen doch riesige Mengen an Boden für eine sogenannte Fallmatratze angefahren werden, diese könnten dann ewt. auch vor Ort verbaut werden. Wie gesagt es ist immer am nachhaltigsten, umweltfreundlichsten und preiswertesten jede Form von Provisorien, auch Querverschübe, zu vermeiden. Bei der Brücke Brunsbecke und Kattenohl hat man leider die Bauweise bewehrte Erde/Gabionen nur für Geräteaufstellflächen genutzt. Diese werden verrückter Weise wahrscheinlich auch wieder zurückgebaut, so verursacht man unötige Umweltbelastung und verprasst Steuergelder.

    Wie schnell Einbaumaterial zur Dammherstellung bew. Erde herangeschaft werden sieht man nun beim Bau der sogenannten Schutzmatratze, nun wird erkennbar wie falsch die Entscheidung erst sprengen danach Bauen der ersten Brückenhälfte war.

    Gruß
    R. Paul

    • schmunzler vor 1 Jahr

      Alle von ihnen beschriebenen Möglichkeiten für eine geringere Beeinträchtigung des Verkehrs widersprechen der Politik, welche offiziell wegen dem „Klimaschutz“ den Verkehr abschaffen möchte. Seit Jahren kündigt sie es auch in den Leitmedien täglich an, aber keiner scheint genau hinzuhören. Herr Wüst hat klar und deutlich angekündigt, daß NRW Vorreiter bei der grünen „Transformation“ der Gesellschaft werden soll. Viele können sich einfach nicht vorstellen, was für eine radikale Veränderung der bisherigen Gesellschaftstrukturen damit gemeint ist. Auf eine dauerhaft gesperrten Brücke muß sich niemand mehr festkleben :-).