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Nicht länger nur freiwillig: In enger Ortsdurchfahrt Bausenhagen gilt jetzt Tempo 30

Nicht länger nur freiwillig: In enger Ortsdurchfahrt Bausenhagen gilt jetzt Tempo 30

Nicht länger nur aus freiwilliger Rücksichtnahme, sondern verbindlich und bußgeldbewehrt gilt seit Ende letzter Woche in der engen, kurvigen Ortsdurchfahrt von Fröndenberg-Bausenhagen Tempo 30.

Die Straßenverkehrsbehörden tun sich mit der Limitierung auf solchen überörtlich genutzten Strecken gemeinhin schwer. Die Palzstraße in Bausenhagen zählt als Landesstraße zu diesen überörtlichen Verbindungen, auf denen der zügige Verkehrsfluss in der Regel Vorrang genießt.

In Bausenhagen jedoch war die Entscheidung durch die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Unna zuletzt ziemlich eindeutig gefallen: Denn aufgrund der eng an der Straße liegenden Bebauung wurden keine anderen Möglichkeiten gesehen wurden, den Begegnungsverkehr insbesondere in den Steilkurven gefahrloser zu gestalten. Brenzlig wird es vor allem immer dann, wenn sich Busse oder Lkw durch den Ort zwängen.

Die Bewohner von Bausenhagen bemängelten seit Jahren die Verkehrssicherheit ihrer Ortsdurchfahrt, erinnerte  der Kreis bei der Ankündigung des Tempolimits im Oktober vorigen Jahres.

„Eine viel zu schmale Landstraße schlängelt sich durch den Ortskern. Lkw geraten im Kurvenverlauf in den Gegenverkehr, Schüler müssen ohne gesicherte Querungsstelle den Schulbus erreichen. Jetzt gab der Kreis Unna grünes Licht für eine Lösung: Tempo 30 für mehr Sicherheit.“

„Gemeinsam haben wir mit der Stadt Fröndenberg und Straßen.NRW vor Ort die Möglichkeiten besprochen. Denn eigentlich ist es uns als Straßenverkehrsbehörde nicht möglich, auf einer innerörtlichen Hauptverkehrsstraße Tempo 30 anzuordnen“, so Michael Arnold von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Unna. „Auch LKW-Fahrverbote sind nicht durchsetzbar.“

Die Idee liegt abseits der Straßenverkehrsordnung: Straßenbaulastträger müssen dafür sorgen, dass sich Verkehrsteilnehmer in einer ausreichenden Entfernung erkennen können.

Bei der Ortsbesichtigung im Mai kamen daran Zweifel auf. Im Blick waren die Einmündungsbereiche der einmündenden Gemeindestraßen: Dort schien das nicht gegeben. Die Stadt Fröndenberg prüfte daraufhin, ob die nötigen Sichtweiten hergestellt werden könnten – zum Beispiel durch das Zurückschneiden von Büschen und Bäumen.

Doch: Negativ. Sichthindernisse sind Gebäude, Kurven und Mauern.

Diese können nicht beseitigt werden.

Die Alternative ist, das Tempo auf 30 km/h zu senken.

Fotoquelle Kreis Unna.de

 

Dadurch werden Fahrzeuge ebenfalls früher wahrgenommen – die nötigen Sichtweiten so erreicht. Gemeinsam mit dem Betrieb Straßen.NRW, der für die Landesstraße durch den Ortsteil verantwortlich ist, ist das Thema vor Ort besprochen worden.

Die Stadt hat daraufhin einen Antrag mit dem Einverständnis von Straßen.NRW beim Kreis gestellt. Der ist jetzt genehmigt worden.

„Gemeinsam konnten wir für den Ortsteil Bausenhagen eine verkehrliche Verbesserung erreichen“, so Arnold. „Wir unterstützen auch künftig gerne als Vermittler, wenn es darum geht, komplexe Verkehrssituationen zu lösen und Ansätze abseits der Straßenverkehrsordnung zu verfolgen.“

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