HomeKreis UnnaWirtschaft und Handwerk

Aus mit Frischem, Regionalen mitten in der Stadt – Markthalle Fröndenberg schließt

Aus mit Frischem, Regionalen mitten in der Stadt – Markthalle Fröndenberg schließt

Frische Backwaren, Fleisch von artgerecht gehaltenen (und laut Betreibern unter Tierschutzaspekten geschlachteten) Rindern, Gemüse, Eier, Sommerblumen und liebevoll hergestellte Deko und nicht zu vergessen der aromatische Duft vieler frischer Kräuter.

Vor dem Geschäft einladend zwei runde Tischchen: Bitte Platz nehmen, zum Frühstück, zum Mittagessen zur Tasse Kaffee und zum Stückchen selbstgebackenen Kuchen.

Der Traum vom Frischen, Regionalen mitten in der City ist nach anderthalb Jahren am Fröndenberger Marktplatz schon wieder ausgeträumt.

Die „Markthalle“ schließt.

An Heiligabend (Samstag) ist Schluss mit dem liebevoll gestalteten Laden und dem frischen, regionalen Angebot im Herzen der Innenstadt.

So freudig und erwartungsfroh hatten die Ladenbetreiberinnen und Bürgermeisterin Sabina Müller das neue gastronomische Angebot Anfang August 2021 zentral am neu gestalteten Marktplatz begrüßt. Es war eines, dessen Konzept zur ländlichen Struktur Fröndenbergs perfekt zu passen schien:

Verschiedene Hofmärkte bringen ihre Produkte vom Land in die City direkt zu ihren Kunden.

Mehrere Anbieter ländlicher Produkte richteten sich im früheren Ladenlokal der Fleischerei Rafalczik ein, am 3. August feierte die „Markthalle“ Eröffnung.

Angemietet hatte das Lokal Nicole Kloppert, Inhaberin der „Kräuterbrise“ in Strickherdicke – Marmeladen, Liköre und Tees aus eigener Herstellung, Kräuter, Gewürze und Kräuter-/Gewürzmischungen, Honigprodukte und Olivenöl brachte sie in die Markthalle mit. Zusätzlich boten dort die Hofmärkte Dahlhoff und Eckei ihre Waren an sowie Silke Menze Blumen und Deko.

Die Stadt Fröndenberg sorgte im Frühsommer 2021 für einen Anschub mittels Fördergeldern über das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ NRW, und Wirtschaftsförderin Janina Schürmann freute sich seinerzeit sehr über die gelungene Ansiedlung:

„Die Markthalle bietet Fröndenbergern und Touristen lokale Produkte und ist damit eine moderne, zeitgemäße Ergänzung zum Wochenmarkt.“

Leider sahen das zu wenige Fröndenberger und Touristen genauso. Nicole Kloppert, die heute noch einmal einen Mittagstisch mit selbstgekochtem Linseneintopf anbot, zeigte sich niedergeschlagen über das Aus. Doch es ging nicht mehr, sagt sie.

„Seit die Leute die Stadtwerkebriefe mit der Erhöhung bekommen haben, kommt kaum noch jemand her. Es ist wie abgeschnitten. Ich habe alles versucht. Aber es bringt nichts.“

Ihre „Kräuterbrise“ in Strickherdicke wird Nicole Kloppert weiterbetreiben.

Kommentare

WORDPRESS: 1