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Fahrer arbeiten „bis zum Umfallen“: DSW21 dünnt einige Busfahrpläne aus

Fahrer arbeiten „bis zum Umfallen“: DSW21 dünnt einige Busfahrpläne aus

Das Dortmunder Verkehrsunternehmen DSW21 verzeichnet zurzeit außergewöhnlich hohe Krankenstände.  Deshalb werden die Fahrpläne für einige Buslinien ab dem 24. Oktober „vorübergehend angepasst“.

Es entfallen vor allem Verstärkerlinien sowie Fahrten des NachtExpresses am Wochenende. Die Anpassungen sollen vorerst bis zum 21. November gelten

Wie viele Nahverkehrsunternehmen in Deutschland kämpfe DSW21 „seit Wochen mit außergewöhnlich vielen Krankmeldungen. Die Ausfälle sind nun nicht mehr aufzufangen. Durch die leichten Angebotsreduzierungen ab dem 24. Oktober will DSW21 ungeplante Fahrtausfälle vermeiden und den Fahrgästen somit eine zuverlässige Planung ihrer Fahrten ermöglichen.“

Es entfallen vor allem Zusatzleistungen, also Verstärkerlinien, einzelne Taktverdichtungen und linienverstärkende Einsatzwagen sowie Freizeitfahrten am Wochenende beim NachtExpress.

Damit wird der gewohnte Normal-Fahrplan inklusive des starken Angebots im Schul- und Berufsverkehr weitestgehend aufrechterhalten.

Anpassungen zunächst bis 21. November

Die Anpassungen sollen vorerst für vier Wochen bis zum 21. November gelten und werden rechtzeitig von allen Beteiligten wie Fahrdienst, Verkehrsplanung und Betriebsrat auf ihre Wirksamkeit überprüft. „Wir bitten um Verständnis für diese Entscheidung“, erklärt der Leiter des Betriebs, Dr. Heinz Pohlmann. „Wir behalten die Situation im Blick und hoffen, bald wieder zum normalen Fahrplan zurückkehren zu können.“

Diese Fahrpläne ändern sich:

  • Die Verstärkerlinien 441 (Hörde – Wellinghofen) und 443 (Hacheney – Wellinghofen) entfallen montags bis samstags. Die weitgehend parallel fahrenden Linien 442 (Hörde – Syburg) und 447 (Huckarde – Hacheney) bieten hier gute Alternativen.
  • Die Linie 445 (Hörde – Technologiepark) entfällt montags bis freitags, ausgenommen sind drei morgendliche Fahrten ab Hörde. Die Linie 440 zwischen Hörde und Barop und die Linien 447 / 462 zwischen Barop und Universität/Technolgiepark bieten hier gute Alternativen.
  • Die Linie 446 (Salingen – Hombruch) fährt montags bis freitags nur von 8:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Auf den Linien 450 (Westfalenhallen – Schanze), 461 (Rupinghofstr. – Kirchlinde), 474 (Mengede – Lünen-Brambauer) sowie 476 (Mengede – Im Siesack) werden die Takte montags bis freitags (450, 461) bzw. samstags (474, 476) reduziert.
  • Sechs linienverstärkende E-Wagen-Fahrten, die E440 (Kleyer Feld 7:25 Uhr – Westfalenhallen), E441 (Vinklöther Mark 6:47 – Hörde Bf), E448 (Löttringhausen 7:23 Uhr – Zoo), E450 (Kirchhörde Spissenagelstr. 7:48 Uhr – Renninghausen), E450 (Max-Planck-Gymnasium 13:28 Uhr – Schanze) und E448 (Renninghausen 12:46 Uhr – Löttringhausen) entfallen. Die regulären Linien bieten hier gute Alternativen.
  • Beim NachtExpress (NE) entfallen in den Wochenendnächten (Fr/Sa und Sa/So) die Fahrten zwischen 1:00 und 3:00 Uhr, die für Freizeitfahrten genutzt werden. Die Fahrten der NEs, die von Berufstätigen genutzt werden, etwa die Frühfahrten in der Nacht zu Samstag und Sonntag sowie die anderen täglichen Fahrten, bleiben bestehen.

Hintergrund

Die Corona-Pandemie hat den Beschäftigten im Fahrdienst viel abverlangt. Der Busbetrieb stand an keinem einzigen Tag still. Im Gegenteil: Im Schulverkehr und an vielen anderen Stellen, etwa im Bereich der Logistik, wurden zusätzliche Fahrten angeboten. In diesem Sommer kamen zahlreiche Veranstaltungen und große Baumaßnahmen mit weiträumigen Umleitungen hinzu, die eine zusätzliche Belastung darstellten. Auch diese Sonderverkehre hat DSW21 zuverlässig gefahren – seit den Sommerferien kamen so weit über 900 zusätzliche Dienste zusammen. „Viele im Fahrdienst arbeiten fast bis zum Umfallen. Der Zusammenhalt, auch bereichsübergreifend, ist enorm“, betont der Leiter des Bus-Fahrdienstes, Reiner Holub. Doch die Lücken sind nun nicht mehr zu füllen.

Deshalb hat sich DSW21 im Sinne der Fahrgäste, aber auch zur Entlastung der eigenen Mitarbeitenden, zu diesem Schritt entschlossen, erklärt Pohlmann: „Jede Fahrt, auf die wir verzichten müssen, tut uns weh. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, glauben aber, dass es für unsere Fahrgäste besser ist, vorübergehend kleine Einschränkungen zu erleben und dafür mehr Planungssicherheit zu haben. Gleichzeitig müssen wir für Gesundheit unserer eigenen Mitarbeitenden Sorge tragen. Mit der Stadt Dortmund als Aufgabenträger für den ÖPNV haben wir uns selbstverständlich informiert.“

Pressemitteilung DSW21

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