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Handel warnt vor Rückkehr zur Maskenpflicht – und geht in Konfrontation zu Lauterbachs 33 Mio.-Kampagne „Ich schütze mich“

Handel warnt vor Rückkehr zur Maskenpflicht – und geht in Konfrontation zu Lauterbachs 33 Mio.-Kampagne „Ich schütze mich“

Nachdem die ersten Bundesländer wieder Maskenpflicht anordnen wollen, warnt der Handel vor den Folgen für Unternehmen und Innenstädte.

Eine erneute Maskenpflicht würde Kaufzurückhaltung und Geschäftsschließungen befeuern, hieß es am Wochenende laut Medienberichten von den Verbänden.

Hintergrund ist das neue Bundesinfektionsschutzgesetz, das am 1. 10. 22 in Kraft trat und neben einzelnen bundesweiten Verordnungen weitgehend die Länder entscheiden lässt, ob und wann sie zu verschärften Coronaregeln  zurückkehren – etwa zu Zugangsbeschränkungen oder eben auch der Pflicht zur medizinischen oder gar FFP2-Maske.

Auch in den Fußgängerzonen verhängten voriges Jahr viele Städte, hier Unna, eine Maskenpflicht. (Archivbild Rinke)

Für NRW hat Gesundheitsminister Laumann (CDU) erklärt, eine Wiederverschärfung der Regeln sei momentan NRW nicht geplant weil „nicht verhältnismäßig“. 

Hingegen stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach  (SPD) am Freitag (14. 10.) eine neue Kampagne mit dem Namen „Ich schütze mich“ vor, die knapp 33 Millionen Euro gekostet hat und, so heißt es auf der Website der Bundesregierung, dafür wirbt,

„… den eigenen Impfschutz zu überprüfen, Maske zu tragen und aufeinander Rücksicht zu nehmen“.

Die bundesweite Kampagne zeigt 84 Menschen unterschiedlicher Herkunft aus dem gesamten Bundesgebiet, die sich stellvertretend für 84 Millionen Menschen in Deutschland aus verschiedenen Gründen für einen ausreichenden Impfschutz aussprechen. Die Kampagne wird über Spots im Fernsehen und Radio, Plakatwänden, Zeitungen und die sozialen Medien ausgespielt.

Knapp 33 Millionen Euro kostet die Kampagne, mit der das Bundesgesundheitsministerium zum Selbstschutz ermuntern will. (Plakatmotive: Quelle Bundesregierung)

Der Start der Kampagne kommt laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zum richtigen Zeitpunkt. Das Bewusstsein für die Herbst- und Winterwelle sei da, sagte er zum Start der Kampagne in Berlin:

„Corona ist zurück.“

Bei der Kampagne gehe es aber nicht darum, den Menschen Angst zu machen, sondern sie zu ermutigen, sich zu schützen.

Der Minister verwies auf die vielen Krisen, die die Menschen derzeit gleichzeitig belasteten: der Ukraine-Krieg, die Inflation, die Energiekrise. Deshalb werde die Bundesregierung alles daran setzen, dass die Corona-Krise im Hintergrund bleibe und nicht ein bestimmendes Thema werde. Dafür werde nun auch die Kampagne gestartet.

Deutschland sei auf die kommenden Monate gut vorbereitet, betonte Lauterbach. Er nannte vier Maßnahmen, mit denen zu jedem Zeitpunkt das Infektionsgeschehen beherrschbar sei.

Zum einen stünde ausreichend Impfstoff zur Verfügung. Die an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe wirkten „ausgezeichnet“ und hätten wenig Nebenwirkungen. „Eine Impfung ist jederzeit möglich für jeden, der sich impfen lassen will“, bekräftigte Lauterbach.

Zum anderen gebe es mit Paxlovid ein sehr gutes Medikament zur Behandlung von Covid-19. Mit dem Pandemieradar habe man zudem einen sehr guten Überblick über das Pandemiegeschehen. Dank des angepassten Infektionsschutzgesetzes sei es für die Länder jederzeit möglich, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen – etwa die Maskenpflicht in Innenräumen einzuführen.

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