HomeDortmundWirtschaft

250 Mio.-Investition: „Innovationshauptstadt Dortmund“ ist um Mega-Anlage von thyssenkrupp Steel reicher

250 Mio.-Investition: „Innovationshauptstadt Dortmund“ ist um Mega-Anlage von thyssenkrupp Steel reicher

An der WestfalenhĂŒtte hat thyssenkrupp Steel Europe gestern bei einem Festakt eine neue Feuerbeschichtungsanlage eingeweiht, die Dortmund als Wirtschaftsstandort stĂ€rken werde.

Das erklÀrt die Stadt zusammen mit dem Unternehmen in folgender Pressemitteilung:

„FĂŒr thyssenkrupp Steel ist es eine Investition von mehr als 250 Millionen Euro – und fĂŒr die Stadt Dortmund ein Zeichen, dass sie Heimat fĂŒr innovative Technologien bleibt.“

Wo der Stahl mehr als 150 Jahre lang Geschichte schrieb – am GelĂ€nde WestfalenhĂŒtte in der Nordstadt – „geht die Geschichte nun weiter Richtung Zukunft“, so die Stadt. „Der Werkstoff Stahl kann hier ab sofort in einer neuen Feuerbeschichtungsanlage, kurz FBA 10, bearbeitet werden.“

In der rund 350 Meter langen und bis zu 65 Meter hohen FBA 10 werden nun beispielsweise Materialien fĂŒr Innenteile und Außenhautanwendungen von Fahrzeugen gefertigt. Dabei kommen Feuerzink und eine innovative Zink-Magnesium-Basis zum Einsatz.

Außenansicht der neuen Feuerbeschichtungsanlage FBA10 auf der WestfalenhĂŒtte. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Larissa Hinz

„Die Anlage schafft 100 hochwertige ArbeitsplĂ€tze fĂŒr Dortmund – hier sind FachkrĂ€fte fĂŒr Elektrik, Industriemechanik und Verfahrenstechnologie ebenso beschĂ€ftigt wie Techniker und Ingenieure.“

OberbĂŒrgermeister Westphal nannte die Einweihung der industriellen Anlage in diesen krisenbehafteten Zeiten ein „Wunder“.

„Die neue Feuerbeschichtungsanlage passt zu Dortmunds Entwicklung zu einer technologie-orientierten Metropole. Dieses Kompetenzzentrum bietet nicht nur 100 hochqualifizierte ArbeitsplĂ€tze, sondern in bester Dortmunder Stahltradition entstehen hochwertige Beschichtungen, die europaweit nachgefragt werden.“

Die WestfalenhĂŒtte sei Heimat fĂŒr „Stahlveredelung auf höchstem technologischen Niveau“. Wie in einer Podcast-Folge von thyssenkrupp Steel nachzuhören, geht es konkret um den Bau von High-End-OberflĂ€chen, die beispielsweise fĂŒr die ElektromobilitĂ€t wichtig sind oder von den Abmessungen her ideal sind, um die Nachfrage nach großen GelĂ€ndewagen (und die entsprechend großen Bauteile) zu bedienen.

Die ersten Bodenarbeiten fĂŒr die neue Anlage begannen laut thyssenkrupp Steel Europe im FrĂŒhjahr 2019. Durch die Pandemie kam es zu Verzögerungen am Bau. Nicht nur Corona habe die Stahlbranche vor Herausforderungen gestellt, sagte der Vorstandsvorsitzende von thyssenkrupp Steel Europe, Bernhard Osburg.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise sei ein großer Faktor – und ebenso „lĂ€nger“ zurĂŒckliegende Ereignisse wie etwa das Dieselgate oder aber der Brexit.

Sogenannte Coils aus Stahlband stehen im Eingangsbereich der neuen Anlage und warten auf Weiterverarbeitung. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Dortmund-Agentur / Larissa Hinz

In der Anlage sind 17.000 Tonnen Stahl in Maschinen- und Stahlbau verarbeitet worden, zudem hat sie eine LĂ€nge von drei Fußballspielfeldern und ihr Turm ist genauso hoch wie das Dortmunder U. Umgerechnet in Fahrzeugen liegt die KapazitĂ€t der neuen Anlage bei 600.000 StĂŒck, die mit feuerbeschichtetem Stahl produziert werden können.

Stahl umweltschonend produzieren – geht das?

Eine wichtige Angabe gerade in aktuellen Zeiten sei auch die zur Energie: Die FBA 10 verbrauche an jedem Tag des Jahres genauso viel Erdgas wie eine mittelgroße Stadt in NRW. Die beim Betrieb der Anlage entstehende AbwĂ€rme wird fĂŒr die VorerwĂ€rmung genutzt.

In ihrem KernstĂŒck werden StahlbĂ€nder nicht nur mit flĂŒssigem Zink verzinkt. Sondern alternativ ist auch eine Zink-Magnesium-Basis möglich, die bei gleicher QualitĂ€t beim Korrosionsschutz Zink einspart und damit umweltfreundlicher ist.

Text: Larissa Hinz (dortmund.de), mit Pressematerial von thyssenkrupp Steel Europe

Kommentare

WORDPRESS: 0