Er bepöbelte Polizisten als „Schlampen“, belästigte Polizistinnen („Na, Schätzchen?“) mit obszönen Gesten, baute zuvor mit rowdiehaftem Verhalten einen Unfall und zeigte final einen italienischen Führerschein vor – der gefälscht war: Den echten hatte dieser unbeherrschte Verkehrsrüpel schon 5 Jahre zuvor abgeben müssen.
Nach einer Unfallflucht in Nachrodt landete der 38-Jährige aus Iserlohn am Freitag im Gewahrsam der Polizei.
Gegen 5.45 Uhr früh stockte der Verkehr auf der B 236 in Richtung Altena, weil die Ampel an einer Kreuzung Rot zeigte. Als sie auf Grün sprang, überholte der 38-jährige Autofahrer einen 21-jährigen Nachrodter über die Sperrflächen hinweg. Dabei rauschte er so dicht an dem Wagen des Vordermanns vorbei, dass die Spiegel kollidierten.
Statt anzuhalten, fuhr der Unfallverursacher weiter in Richtung Altena.
Der 21-jährige Nachrodter stoppte an den Walzwerken und rief die Polizei. Nach wenigen Minuten erschien der Unfallgegner doch und wollte den Schaden regulieren. Doch er hatte nicht mit Polizisten gerechnet, die zwischenzeitlich aufgetaucht waren.
Gegenüber den Beamten leugnete der Iserlohner hartnäckig, gefahren zu sein. Ein Atemalkoholtest ergab einen erheblichen Wert.
Kurz nachdem ihm die Polizeibeamten eröffnet hatten, dass sie ihn zu einer Blutprobe auf die Altenaer Wache mitnehmen müssten, rastete er aus.
„Er beleidigte die Polizeibeamten auf Russisch als „Schlampen“ und stieß einen Polizeibeamten weg“,
berichtet ein Polizeisprecher.
Darauf überwältigten ihn die Polizisten und verfrachteten ihn in Handfesseln nach Altena. Dabei verletzten sich beide Beamte leicht.
Sie fanden bei dem Iserlohner einen wahrscheinlich gefälschten italienischen Führerschein. Auf der Altenaer Wache fiel auch ein Drogenvortest positiv aus.
Der Polizeisprecher schildert das Verhalten des Mannes im Weiteren:
„Während der ganzen Zeit sprach er eine Polizeibeamtin immer wieder ein „Mein Schätzchen“ und „junge hübsche Frau“ an und unterstrich das durch eindeutig sexuell anzügliche Gesten und Geräusche.“
Seine deutsche Fahrerlaubnis war ihm vor 5 Jahren entzogen worden. Aufgrund des Verdachts einer Urkundenfälschung beschlagnahmten die Polizeibeamten seinen italienischen Führerschein.
Damit war er jedoch überhaupt nicht einverstanden und wurde aggressiv. Am Ende transportierten ihn die Polizeibeamten zur Verhinderung weiterer Straftaten ins Gewahrsam.
Sie schrieben Anzeigen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands, Beleidigung, sexueller Belästigung, unerlaubtem Entfernen vom Unfallort, Straßenverkehrsgefährdung mit Fahrunsicherheit infolge Genusses berauschender Mittel bzw. Alkoholgenusses, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Verschaffen falscher amtlicher Ausweise.
Gründe für eine Untersuchungshaft lagen nicht vor.
Quelle Kreispolizei MK
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