Die Teuerungsrate in Deutschland klettert weiter. Im August betrug sie 7,9 Prozent. Die Wirkungen von Tankrabatt und 9-€-Ticket verpufften.
Das sind die Kernaussagen der heutigen (30. 8.) Schätzung des Statistischen Bundesamtes.
- Der Rekordpreistreiber Energie verteuerte sich im August mit 35,6 Prozent in etwa so stark wie schon im Juli.
- Lebensmittel kosten im August dieses Jahres 16,6 Prozent mehr als im Vorjahrsmonat.
- Für Dienstleistungen mussten 2,2 Prozent mehr bezahlt werden.
Bis zum Frühsommer hatten sich Waren und Dienstleistungen so drastisch verteuert wie seit Jahrzehnten nicht mehr: 7,9 Prozent betrug die Inflation im Mai.
- Dann kamen 9-€-Ticket und Tankrabatt. Beide zusammen drückten die Teuerungsrate nur gering: im Juni auf 7,6, um Juli auf 7,5 Prozent. Im dritten Monat ist ihre Wirkung komplett verpufft.
- Schlimmer noch: Nach dem Auslaufen der beiden Bundes-Entlastungsmaßnahmen zum 31. 8. 2022 erwarten Experten zum Herbst einen neuen Inflationssprung – bis Oktober könnten 10 Prozent erreicht sein.
Was die Preise weiter treibt, sind laut Expertenschätzungen die anhaltende Schwäche des Euro und – ab Oktober – die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 €/Stunde. Dazu kommen die neue Gasumlage, über die in der Ampelkoalition weiter gestritten wird, und die Folgen von Lieferengpässen bei verschiedenen Waren und Vorprodukten.
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