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„Wegen Lockerung der Coronaregeln“: Schon doppelt so viele Rotavirus-Infektionen im Kreis Unna wie in ganz 2021

„Wegen Lockerung der Coronaregeln“: Schon doppelt so viele Rotavirus-Infektionen im Kreis Unna wie in ganz 2021

Rotavirus-Infektionen sind  wieder auf dem Vormarsch: So sind die nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-FÀlle im ersten Halbjahr 2022 wieder deutlich angestiegen.

 Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit.

Insgesamt wurden fĂŒr die erste JahreshĂ€lfte allein im Kreis Unna bereits 60 FĂ€lle registriert. Im gesamten letzten Jahr waren es nur 30 FĂ€lle, in 2020 wurden 35 FĂ€lle gemeldet. Vor der Pandemie im Jahr 2019 waren es noch 77 FĂ€lle.

„Durch die KontaktbeschrĂ€nkungen, Abstands- und Hygieneregeln wĂ€hrend der Corona-Pandemie sind im Kreis Unna viele Infektionskrankheiten weiter zurĂŒckgegangen. So auch die Rotaviren. Durch die Lockerung der Corona-Maßnahmen und die wieder steigenden Kontakte ist allerdings fĂŒr 2022 eine Wendung festzustellen“,

sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Rotaviren sind eine der hĂ€ufigsten Ursachen fĂŒr schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Sie verursachen DurchfĂ€lle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verlĂ€uft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei SĂ€uglingen und Kleinkindern hĂ€ufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den FlĂŒssigkeits- und Salzverlust.

„Daher raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei SĂ€uglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“,

so Kock. Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, werden nur die Beschwerden gelindert. Besonders wichtig ist es, genĂŒgend FlĂŒssigkeit zuzufĂŒhren. Denn wenn der FlĂŒssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand lebensbedrohlich werden.

„Die StĂ€ndige Impfkommission (STIKO) empfiehlt fĂŒr SĂ€uglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen fĂŒr ihre Versicherten bezahlt wird“, so Kock. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig.

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht ĂŒbertragbar sind, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens ĂŒber eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den HĂ€nden weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolgt ĂŒber verunreinigte GegenstĂ€nde wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch ĂŒber Lebensmittel, auf denen Erreger haften.

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht ĂŒbertragbar sind, können sich auch Erwachsene damit infizieren. Foto: AOK/hfr.

Neben Kleinkindern, die hĂ€ufig die HĂ€nde oder Sachen in den Mund nehmen, sind aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwĂ€chten Abwehrsystem gefĂ€hrdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schĂŒtzen können“, so Kock. Dazu gehört es, sich die HĂ€nde immer wieder zwischendurch grĂŒndlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.

Mehr Informationen zum Thema Rotaviren und die wichtigen Impfungen bei SĂ€uglingen und Kleinkindern gibt es unter www.aok.de/nw in der Rubrik Leistungen & Services im Internet.

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