Er wollte sich im Morgengrauen eine Fleischmahlzeit zubereiten. Dazu zündete er trockenes Gras an und war kurz davor, in knochentrockener Natur unmittelbar am Bahngleis einen Fleischspieß zu grillen.
Schreck in der Morgenstunde am Dienstag, 16. August, für den Triebzeugführer eines Güterzugs nach Hamm. Um 1 Uhr erblickte er kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Dortmund-Hörde eine Gestalt auf den Gleisen.
Der 29-Jährige gab sofort einen Achtungspfiff ab und leitete eine Schnellbremsung ein.
Die Gestalt verschwand vom Gleis, kletterte über einen stehenden Zug und verschwand im Buschwerk.
Alarmierte Bundespolizisten gingen nachsehen.
Sie fanden einen jungen Mann in einem Gebüsch hockend, wo er gerade versuchte, einen Fleischspieß mit Hilfe von getrocknetem Gras zu grillen. Dieses glühte bereits.
Die Einsatzkräfte forderten den „Grillmeister“ auf, die Glut unmittelbar zu löschen und sich aus dem Gleisbereich zu entfernen. Dieser Aufforderung kam er auch unverzüglich nach.
Allerdings konnte der junge Mann keinerlei Ausweisdokumente vorweisen. Beamte brachten ihn zur Wache und stellten dort mit Hilfe eines Fingerabdruckscans seine Identität fest: Es handelte sich um einen syrischen Staatsangehörigen mit Wohnsitz in Kamen.
Die Bundespolizisten leiteten ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Sie unterstreicht – ganz abgesehen von der massiven Waldbrandgefahr aufgrund der Trockenheit:
„Leider ist den meisten nicht bewusst, wie leichtsinnig und lebensgefährlich solche Aktionen sein können. Moderne Züge sind heutzutage meist erst zu hören, wenn es bereits zu spät ist. Tödliche Gefahren gehen dabei nicht nur vom Zugverkehr an sich, sondern auch von Betriebsanlagen, wie zum Beispiel stromführenden Teilen, Masten und anderer Infrastruktur, aus.“
Hinweise zu den Gefahren des Bahnverkehrs finden Sie auch unter www.bundespolizei.de.
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