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Unterwasserwelt inklusive: Revierpark Wischlingen wird für 6 Mio. € naturnah und barrierearm umgebaut

Unterwasserwelt inklusive: Revierpark Wischlingen wird für 6 Mio. € naturnah und barrierearm umgebaut

Mit einem Investitionsvolumen von rund 6 Millionen Euro macht der Regionalverband Ruhr (RVR) den Revierpark Wischlingen in Dortmund unter dem Motto „Park erleben – Natur erlernen“ lebendiger, vielfältiger und bunter. Diese Woche ist der Startschuss für die umfassenden Garten- und Landschaftsbauarbeiten gefallen.

Der Revierpark Wischlingen entstand in den 1970er-Jahren. Seitdem haben sich die Bedarfe in Sachen Parkgestaltung in vielerlei Hinsicht gewandelt – nicht nur ins Alter gekommene Spielanlagen, sondern auch die Grünflächen benötigen ein zeitgemäßes und vor allem nachhaltiges Update. Deshalb wird der Park noch bis zum Frühjahr 2023 umgebaut. Das Motto des neuen Revierparks: “Park für alle“. Was genau damit gemeint ist?

„Der Revierpark Wischlingen wird barrierearm und offen umgebaut – so dass alle Menschen die vielen Möglichkeiten, sich hier zu bilden, zu verweilen und zu entspannen, nutzen können“,

erklärt Lea Kauling, die für die Projektkommunikation „Revierparks 2020“ verantwortlich ist

Der Revierpark Wischlingen wird barrierearm

Sehbeeinträchtigte Personen können sich bald im Park mithilfe von Ecksteinen am Wegesrand navigieren. Die entstehenden Parkstelen mit Informationen können problemlos von Besucher*innen in Rollstuhl begutachtet werden. Doch nicht nur Beeinträchtigungen von Erwachsenen wurden beim neuen Konzept berücksichtigt – sondern auch die von kleinen Menschen: Viele neue Spielanlagen wurden barrierearm konzipiert, so dass alle Kinder hier ihren Spaß haben werden.

Neue Einblicke in die Natur

Im Bereich der Kleinbiotope im westlichen Teil des Parks entstehen Biotope aus Beeten, Totholz und Steinhaufen mit vielen Pflanzen, die Wohnraum für Insekten und kleinere Tiere bieten. Die Kleinbiotope sind eine der 13 Stationen des Natur-Loops. Der Lehr- und Erlebnispfad unter der Überschrift „Perspektivwechsel“ lässt Besucher immer wieder neue Blickwinkel einnehmen: Sie können z. B. auf dem neuen Schwimmsteg durch Aquascope in die Unterwasserwelt eintauchen, über Kopf eine Fledermaus imitieren oder durch Lauschtrichter die Umwelt wie ein Nachtfalter wahrnehmen. Der Teich, auf denen sich Schwimmsteg und Aquascope befinden werden, wird im Herbst entschlammt – und ist somit schon sehr bald keine Belästigung mehr für die Nase, sondern eine neue Ruhe-Oase in der Stadt.

Verbesserung für Umwelt und Tiere

Viele weitere Baumaßnahmen lassen erkennen, dass Umwelt und Tiere mitgedacht werden. Teilweise werden Böden entsiegelt, was die Lebens- und Wohnqualität im und um den Park erhöht: Das Kleinklima wird sich hierdurch verbessern, die Grundwasserneubildung wird erhöht, der oberflächliche Abfluss und die damit verbundene Hochwassergefahr sinkt. Daneben wird die Parkbeleuchtung ausgetauscht in dimmbare Leuchten, die anstatt universales Licht abgeben, nur den Weg beleuchten – und somit den Tieren im Park ihre Ruhe gönnt. Durch dem Umbau entsteht natürlich auch Müll und Abraum. Dieser wird nicht entsorgt, sondern an anderer Stelle eingesetzt oder recycelt. „Viele Materialien, die durch Abriss oder Umbau entstehen, werden nicht entsorgt, sondern an anderer Stelle eingesetzt – Nachhaltigkeit und Wiederverwertbarkeit haben einen großen Stellenwert bei dem Umbauarbeiten“, betont Lea Kauling.

Wasserspielplatz wird naturnah umgebaut

In erster Linie verfolgen die Umbaumaßnahmen die Erschaffung einer möglichst natürlichen Parkanlage mit hohen Aufenthaltsqualität. Besonders freut sich Jens Röhmer, Betriebsleitung des Revierparks, über den Umbau des Wasserspielplatzes. „Die Anlage aus den 70-Jahren ist nicht mehr aktuell – Kinder möchten gerne spielen und vor allem matschen. Das ist in der aktuellen steinernen Anlage nicht wirklich möglich gewesen.“

Konkret entsteht hier bald eine Natur-Loop-Station, die voraussichtlich ab Frühherbst naturnah umgebaut wird. Dann gibt es keine „Betonwüste“ mehr, sondern einen natürlichen Bachlauf mit Fontänen und Pumpen, Stauklappen und Schaufelrädern mit barrierefrei zugänglichen Wasserflutern und Matschbecken. Doch auch alle weiteren Maßnahmen begrüßt der Betriebsleiter: „Durch die Maßnahmen wird der Revierpark Wischlingen sichtbarer gemacht. Viele Dortmunder*innen kennen eher den Westfalenpark. Doch Wischlingen bietet mindestens genauso viele Angebote für Familien: einen Kletterpark, Minigolf und zahlreiche Erkundungsmöglichkeiten der Natur – die bald noch schöner werden“, betont Röhmer.

Angrenzende Institutionen haben bei der Neugestaltung mitgewirkt

Bei der Umgestaltung des Parks waren bereits frühzeitig Dortmunder*innen sowie angrenzende Einrichtungen, z. B. die Kita Kinderkiste e. V., Bambini e. V. sowie das Reinoldus- und Schiller-Gymnasium, beteiligt und konnten Wünsche und Interessen einbringen. In Kooperation mit der “Tier- und Artenschutz AG“ des angrenzenden Gymnasiums entsteht das „Grüne Zimmer“ – ein Klassenraum im Freien, mitten auf einer Waldlichtung, mit einem runden Sitzkreis, bestehend aus Natursteinblöcken – natürlich barrierearm, so dass es möglich ist, mit Rollstuhl auf die Lichtung zu kommen.

Umbauarbeiten finden in Etappen statt – Park wird nicht geschlossen

Aufgrund der Arbeiten kann es temporär zu vereinzelten Sperrungen von Wegen und Flächen kommen. „Der Umbau findet in Etappen statt – das heißt, dass der Park nicht geschlossen wird und jederzeit nutzbar ist“, erklärt Lea Kauling.

Offene Sprechstunde für alle, die am Umbau Interesse haben

Zahlreiche Umweltbildungsangebote machen schon jetzt deutlich, welche positiven Auswirkungen die ökologische Aufwertung auf Flora und Fauna haben. Die eigens für den Revierpark Wischlingen eingesetzte Umweltpädagogin Leonie Wenning führt Park-Erlebnis-Touren und Mitmachaktionen für alle durch. Einmal die Woche bietet sie eine offene Sprechstunde für Interessierte an, die gerne mehr über die Veränderungen im Park wissen möchten. „Die Termine laufen bereits und werden gut angenommen – von Jung bis Alt sind alle Altersgruppen vertreten, was das Interesse an den Baumaßnahmen zeigt“, bestätigt Leonie Wenning. Die Sprechstunde findet jeden Donnerstag von 12 bis 14 Uhr statt und ist kostenfrei.

Quelle Dortmund.de

 

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