Dortmund ist ein Anziehungspunkt für Nachtschwärmer.
In den Abendstunden verwandeln sich Plätze wie die Möllerbrücke oder der Westpark zu Treffpunkten für Menschen.
„Doch nicht immer verlaufen diese Treffen friedlich – mal wird es laut und bunt und Anwohner fühlen sich gestört.“
Mit den Dortmund Guides sollen solche Situationen entschärft werden, teilt die Stadt mit. Ziel der „Dortmund Guides“: Vermitteln, kommunizieren, helfen, informieren.
Veranstaltungen, Konzerte, Clubs, Kultureinrichtungen, Szenegastronomie etc. sind Bausteine der Identität Dortmunds als Ausgehstadt. Gleiches gilt für urbanes, inoffizielles Nachtleben. Jugendliche suchen sich Räume, in denen sie sich treffen und “abhängen“ können.
„Das nicht regulierte und offene Zusammentreffen junger Menschen in der Innenstadt hat insbesondere während der Pandemie an Beliebtheit gewonnen. Wo urbanes Leben stattfindet, gibt es auch immer Konflikte; die eine Seite sehnt sich nach abendlicher Zerstreuung, während manch Anwohner sich Nachtruhe wünscht.“
Es herrsche grundsätzlich große Toleranz und Verständnis seitens der Anwohner. Gleichzeitig besteht auf der anderen Seite auch das Verständnis der Feiernden zu notwendigen Regeln und den großen Wunsch zur Mitgestaltung. Doch anstatt das Nachtleben zu unterbinden, geht es eher darum, einen Konsens zu finden und Möglichkeiten zu entwickeln, mit denen alle Parteien zufrieden sind. Ziel ist: Alle Seiten müssen Gehör finden.
Beliebte Hotspots sind erste Einsatzgebiet der „Dortmund Guides“
Eine wirkungsvolle Maßnahme könne der Einsatz eines „Dortmund Guides“-Team sein, zentriert am Dortmunder U. Diese wird für die Zeit von April bis September 2022 in Kooperation mit dem Ordnungsamt, der Polizei, dem Jugendamt, der FH Dortmund, dem Dortmunder U, der Dortmund Agentur sowie ansässigen Gastronomen aktiv in der Innenstadt sein und die Kommunikation sowie den Austausch zwischen den verschiedenen Interessen fördern.
Jobbeschreibung Dortmund Guides
Dortmund Guides als mobile Moderationsteams zum Einsatz, deren Tätigkeitsschwerpunkt zunächst auf den Flächen des Westparks, im Umfeld der Möllerbrücke und rund um das Dortmunder U liegt.
Die Tätigkeit erfolgt während der Frühlings- und Sommermonate in den Zeiträumen besonders hohen Verweilaufkommens. Dies ist insbesondere freitags, samstags und vor Feiertagen in den Abend- und Nachtstunden (ca. 19:00-03:00 Uhr) zu erwarten. … Das Ziel des Projektes besteht ausdrücklich nicht im destruktiven Verhindern oder Verdrängen der Nachtszene.“
Vielmehr sollen im intensiven Austausch die Bedürfnisse der Zielgruppe auf konstruktive Weise aufgegriffen und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit gemeinschaftlicher Verhaltensprinzipien aufgebaut werden, auf deren Basis das Zusammenleben diverser Bezugsgruppen insbesondere im Quartier Innenstadt West ermöglicht wird.
Ziel der „Dortmund Guides“: Vermitteln, kommunizieren, helfen, informieren.
Der Gedanke der „Guides“ lehnt sich an bestehende Modelle (wie das bekannte Amsterdamer Modell der „ask-me-Hosts“) an, wird an die Dortmunder Herausforderungen angepasst und steht für respektvollen Umgang und Miteinander. Die Menschen an urbanen Orten werden als Gäste gesehen und dementsprechend behandelt. Die Guides begrüßen, beantworten Fragen und helfen, wo es nötig ist. Sie informieren darüber, welche Clubs es gibt oder wo man gut essen kann, und sind so auch Informationsquelle für Besucher von außerhalb.
Damit ihre Funktion erkannt wird, tragen sie leicht erkennbare Kleidung. Und:
„Wenn nötig, weisen sie konsequent, aber freundlich, auf die Regeln hin, die in den Bereichen gelten.“
Die “Guides“ können auch den Zustrom an belebten Orten regeln, können deeskalierend wirken und müssen einen kurzen Draht zu den Ordnungsbehörden haben, sollte eine Situation außer Kontrolle geraten.
Sicherheitsdienst-Mitarbeiter runden Teams ab
Für diese Maßnahme wird zunächst ein Team aus bis zu 30 sozialpädagogisch versierten Personen und fünf bis sechs Mitarbeiter*innen eines Sicherheitsdienstes zusammengestellt.
Kommentare
Freitag, Samstag und vor Feiertagen? 😂
Großartiger Witz, alleine schon die „Sommer am U“ Reihe ist Mittwoch, Freitag und Sonntags. Die Leute teleportieren sich ja nach solchen Veranstaltungen direkt nach Hause. Deswegen ist es unter der Woche oder in der Nacht auf Montag hier auch nie laut. 🙄 Hier ist immer Gegröhle, Geschreie, Musik aus Boom Boxen usw. Immer Gruppen von 5-10 Personen die von A nach B laufen und das ist jede Nacht so.
Wieder ein Projekt, völlig an der Realität vorbei. Solche Leute brauchen klare Ansagen und müssen auch mal Konsequenzen für ihr Handeln erfahren. Denen werden ein paar Leutchen in blauen T-Shirts, herzlich egal sein.