Das kühle Nass wird teurer. Ab 1. Juli 2022 gilt im Gelsenwasser-Versorgungsgebiet nach acht Jahren Preiskonstanz ein neuer Trinkwasserpreis – das hat die Schiedsstelle zur Preisfindung am Montag entschieden.
Eine dreiköpfige Familie in einem Mehrfamilienhaus zahlt künftig für den durchschnittlichen Jahresverbrauch von rd. 147.000 Litern Wasser (402 Liter täglich) 345,75 Euro – dies sind 39,01 Euro (12,7%) mehr als bisher.
In einem Mehrfamilienhaus wird der Grundpreis auf mehrere Parteien umgelegt, hier sind vier Wohnungen angenommen, erläutert der Versorger.
„In einem Einfamilienhaus mit drei Personen sind nun jährlich 468,51 Euro (+ 9,3 %) zu zahlen. 95 Cent für die tägliche Trinkwasserversorgung – das sind die Kosten für eine dreiköpfige Familie im Mehrfamilienhaus bei einem durchschnittlichen täglichen Verbrauch von 402 Litern (134 Liter pro Person).“
Mit der aktuellen Preiserhöhung bleibt die Preisentwicklung bei Gelsenwasser unterhalb der Inflationsentwicklung seit der letzten Wasserpreisanpassung Anfang 2014.
Betroffen sind Unna, Werne, Teile von Fröndenberg und Wickede/Ruhr sowie das angrenzende Menden-Halingen, im Kreis Soest Welver sowie Teile von Werl.
Dazu umfasst das Versorgungsgebiet folgende weitere Kommunen: Altenberge, Ascheberg, Billerbeck, Castrop-Rauxel, Datteln, Drensteinfurt, Gelsenkirchen, Haltern am See, Hattingen (Teilgebiete), Havixbeck, Herten, Lüdinghausen, Marl, Nordkirchen, Oer-Erkenschwick, Olfen, Recklinghausen, Selm, Senden, Sprockhövel-Niederstüter, Velbert-Langenberg, Waltrop und Warendorf-Hoetmar.
Der Mengenpreis für 1.000 Liter Trinkwasser liegt dann bei 2,0737 Euro brutto, der monatliche Grundpreis für einen Hauswasserzähler beträgt unverändert 13,64 Euro brutto.
Eine Ablesung des Wasserzählers oder eine Anpassung des Abschlags ist nicht notwendig! Gelsenwasser berücksichtigt den neuen Preis automatisch bei der jährlichen Abrechnung und der zukünftigen Abschlagsberechnung im Herbst.
Warum wird der Trinkwasserpreis angepasst?
Jährlich erstellt ein unabhängiges Wirtschaftsprüfungsunternehmen ein Gutachten über die Kosten, die tatsächlich bei Gelsenwasser für die Wasserversorgung entstanden sind. Dieses Gutachten zeigte zuletzt aufgrund gestiegener Kosten im Tiefbau-, Material-, Personal- und Energiebereich eine deutliche Unterdeckung. „Das hieß für uns: Wir müssen handeln, damit wir über die Einnahmen im Wasserbereich weiter nachhaltig in die Wasserinfrastruktur mit Werken und Rohrnetz sowie in die Qualitätssicherung investieren können“, erläutert der Gelsenwasser-Vorstandsvorsitzende Henning R. Deters.
Für das reibungslose Funktionieren der Anlagen von den Talsperren bis zu den Wasserzählern bei den Kundinnen und Kunden investiert Gelsenwasser jährlich Millionenbeträge, 2022 sind es zum Beispiel rd. 30 Millionen Euro (inkl. IT- und Verwaltungsleistung für diesen Bereich).
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Ob über die aktuelle Preiserhöhung hinaus im Laufe des Jahres 2024 eine weitere Anpassung um bis zu 4,49 ct/m³ erfolgen wird, wird mit Rücksicht auf die Erörterungen im Sitzungstermin der Schiedsstelle vom Inflationsverlauf und der wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Monate abhängig gemacht. Damit bleibt die Preisentwicklung bei Gelsenwasser unterhalb der Inflationsentwicklung seit der letzten Wasserpreisanpassung Anfang 2014.
Quelle Gelsenwasser-AG
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