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Wohnen als Luxus? SPD Kreis Unna fordert „Masterplan Wohnungsbau“ ohne Kollision mit Klimaschutz

Wohnen als Luxus? SPD Kreis Unna fordert „Masterplan Wohnungsbau“ ohne Kollision mit Klimaschutz

„Die Mieten schnellen immer weiter in die Höhe – bei Neubauten sind sie in 8 Jahren um bis zu 29 Prozent gestiegen. Fast die Hälfte aller öffentlich geförderten Wohnungen im Kreis Unna fällt bis 2030 aus der Mietpreisbindung. Und es werden auch im Kreis Unna viel zu wenige Wohnungen neu gebaut.

Die SPD-Kreistagsfraktion hatte in dieser Woche zu einer Fraktion vor Ort zum Thema „Wohnen als soziale Frage des 21. Jahrhunderts“ nach Schwerte eingeladen. Hintergrund  war ein Antrag der SPD für einen Masterplan Wohnungsbau, der im Dezember 2021 vom Kreistag beschlossen wurde. Der Kreis Unna soll sein Engagement im Bereich der Erhaltung und Schaffung von bezahlbaren Wohnungen verstärken.

„Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt machen vielen Menschen Sorgen“, machte Hartmut Ganzke als Vorsitzender der Kreistagsfaktion in seiner Begrüßung der zahlreichen Anwesenden deutlich. Zum einen werde in vielen Kommunen mehr Wohnraum benötigt, zum anderen können sich viele Menschen steigende Mieten und Nebenkosten kaum noch leisten. Auf dem Podium begrüßte Moderatorin Martina Eickhoff, SPD-Sprecherin im zuständigen Fachausschuss des Kreistages, anschließend Andreas Becker, bau- und wohnungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jens Krammenschneider-Hunscha, stellvertretender Vorsitzender der Kreistagsfraktion sowie Marc Seelbach, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion Schwerte.

Andreas Becker nahm in seinem Einstiegsreferat das Thema Mietkosten auf:

„Die Mieten schnellen immer weiter in die Höhe – bei Neubauten sind sie zwischen 2010 und 2018 um bis zu 29 Prozent gestiegen. Die Löhne haben sich in dieser Zeit jedoch nur um durchschnittlich 11 Prozent erhöht. Das ist eine Rechnung, die nicht aufgeht.“

Dabei sei NRW ein Mieterland: 10 Mio. der 18 Millionen Menschen wohnen zur Miete. „Doch sie müssen einen immer größeren Anteil ihres verfügbaren Geldes für ein Dach über dem Kopf bezahlen“, kritisiert die SPD.

Ihre Landtagsfraktion (die bis zur Wahl vor 5 Jahren jahrzehntelang in NRW regiert hatte) will sich deshalb mit deutlich mehr Geld für einen Neustart in der Wohnungspolitik einsetzen.

„Wir wollen mehr Wohnungen mit Mietpreisbindung schaffen, den Mieterschutz in NRW stärken und ein Investitionsprogramm auflegen, das Maßnahmen für familienfreundlichere Städte beinhaltet“,

führte Andreas Becker aus. Wichtig sei ein Bündnis für Wohnen mit allen relevanten Akteuren.

Wie wichtig die Schaffung von Wohnraum auch im Kreis Unna ist, machte Jens Krammenschneider-Hunscha mit zwei Zahlen deutlich:

„Von aktuell rund 11.000 öffentlich-geförderten Wohnungen fallen bis 2030 rund 5.000 Wohnungen aus der Mietpreisbindung.“ Zudem müssten jährlich im Kreis Unna insgesamt mehr Wohnungen gebaut werden.

„In den letzten Jahren wurden durchschnittlich rund 750 Wohnungen im Jahr gebaut. Es besteht allerdings ein Bedarf von 800 neuen Wohnungen im Jahr.“

Das werde nicht nur in der Verdichtung vorhandener Wohngebiete oder der Innenstädte umsetzbar sein, sondern es müssten auch künftig neue Baugebiete ausgewiesen werden. Hier sollten Themen wie Flächenverbräuche und Klimaschutz nicht gegensätzlich zum Wohnungsbau gesehen werden, sondern gemeinsam gedacht und entwickelt werden.

„Was nicht länger geht, ist Menschen mit geringerem Einkommen zu erklären, ihr Wohnbedarf stehe im harten Widerspruch zum Klimaschutz. Das ist zynisch und fatal falsch!“

„Wohnen ist ein Thema, das auf den Nägeln brennt und das dringende Handlungsmaßnahmen erfordert. Die Wohnraumgestaltung, insbesondere die von bezahlbarem Wohnraum, ist eine politische Aufgabe“, resümierte Hartmut Ganzke die Diskussion. Er sehe die heutige Veranstaltung als Auftakt für weitere Veranstaltungen rund um das Thema „Zukunft des Wohnens“.

Quelle SPD Kreis Unna

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