Polizeikräfte aus dem gesamten Kreis Unna sowie aus vier benachbarten Polizeibehörden waren nötig, um der „Tumultlage“, wie es Polizeisprecherin Vera Howanietz heute im Rückblick auf den späten Samstagabend, Herr zu werden.
Wie es genau zu dem nächtlichen Tumult am späten Karsamstagabend auf der Bahnhofstraße gekommen war (wir berichteten), darüber lagen der Kreispolizeibehörde am Dienstag nach dem Osterwochenende noch keine abschließenden Erkenntnisse vor. Die Gesamtsituation, sagte uns Sprecherin Vera Howanietz, sei noch „etwas unübersichtlich“.
Geklärt hatte sich bis heute, dass die dem Großeinsatz vorausgegangenen wiederholten Ruhestörungen (Anwohner hatten sich beschwert) nicht, wie zunächst von der Polizei vermutet, in einer der Lokalitäten auf der Bahnhofstraße ihren Ursprung genommen hatten, sondern von einer privaten Feier ausgingen.
Diese, rekapituliert die Polizeisprecherin, verlagerte sich auf die Straße.
Nachdem das Ordnungsamt der Gemeinde Bönen die Störer nicht zur Räson bringen konnte, wurde die Polizei zur Hilfe gerufen. „Um 0.10 Uhr wurden wir alarmiert“, berichtet Howanietz. Ihre Kollegen fanden ca. 40 Personen vor. Im Pressebericht vom Wochenende hieß es dazu:
„Es kam zu Schlägereien zwischen den Gästen und nach ersten durch die Polizei ausgesprochenen Platzverweisen auch zu aggressivem Verhalten, Provokationen und Widerstand gegen Polizeikräfte.“
Ein Teil der renitenten Störer entfernte sich kurz und sammelte sich dann in der Nähe erneut.
Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurden
„… aus dem gesamten Kreis Unna Polizeikräfte zusammengezogen, mit angeforderter Unterstützung durch Streifenbesatzungen aus den benachbarten Polizeibehörden Dortmund, Hamm, Soest und Märkischer Kreis.“
Die Zahl der Festgenommenen in jener Nacht korrigierte die Polizeisprecherin heute im Gespräch mit unserer Redaktion um 2 nach oben, also auf insgesamt 12. Es waren Männer aus Unna, Kamen, Bergkamen und Bönen, alle zwischen 20 und 40 Jahren alt.
Zu den 12 Festgenommen und zur Art der Privatfeier sagte uns Vera Howanietz auf Nachfrage Folgendes:
„Unter den an diesem Abend festgenommenen Männern waren sowohl polizeibekannte wie -unbekannte. Es sind ausnahmslos Deutsche. Aus den Namen sind keine Hinweise auf Migrationshintergründe ersichtlich.“
Da in sozialen Medien mehrfach die Vermutung geäußert wurde, es habe sich um eine aus dem Ruder gelaufene Ramadanfeier gehandelt (abendliches Fastenbrechen), stellten wir der Polizeisprecherin explizit diese Frage. Sie beantwortete sie sehr deutlich und entschieden mit: „Nein. Das war in keinster Weise so.“
In strafrechtlicher Hinsicht wird gegen die Störer, die am Sonntag aus dem Gewahrsam wieder entlassen wurden, nun wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Körperverletzung, Beleidigung, Diebstahls und Sachbeschädigung ermittelt.
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