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Beifall-Emojis für Pro-SPD-Kommentare: Kritik an „hochgradiger Parteilichkeit“ von 1Live – „Das hat beim WDR System“

Beifall-Emojis für Pro-SPD-Kommentare: Kritik an „hochgradiger Parteilichkeit“ von 1Live – „Das hat beim WDR System“

Junge Liberale kritisieren parteiische Berichterstattung des WDR –  „Hat System“:

Beifall klatschende Emojis und „Daumen hoch!“ für Pro-SPD- und Pro-Kutschaty-Kommentare, hingegen werden kritische Kommentare zur SPD verborgen und ebenso ein Pro-CDU-Kommentar.  Erheblichen Unmut aus den Reihen von CDU, FDP sowie Grünen hat der WDR-Jugendsender 1Live durch seine wenig neutrale Begleitung eines Interviews mit SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty auf sich gezogen.

Dieser stellte sein Programm am Gründonnerstag auch in Unna vor, wir berichteten HIER.

Foto Rinke

Zuerst berichtete am Freitag (15. 4.) die BILD über die offensichtliche Wählerbeeinflussung des öffentlich-rechtlichen Senders. Sie veröffentlichte Screenshots des 1Live-Instagram- und Twitter-Account. Auf einer sogenannten Zitatkachel gibt 1Live die Ankündigung von Thomas Kutschaty wieder:

„Wir wollen für Schülerinnen und Schüler einen kostenlosen Nahverkehr. Das ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.“

Das Social Media-Team von 1Live ermuntert seine Leserschaft, ihre Meinung dazu zu sagen. Unter anderem folgt der lobende Kommentar:

„Sehr gut meine Stimme geht an SPD NRW2022 ich finde Thomas macht es sehr gut! 🙂 *Daumen hoch*“ Vom Social Media-Team von 1Live gibt es daraufhin einen Beifall klatschenden „Zwinkersmiley“. 

Eine andere Userin lobt die „wirklich gute Perspektive für NRW“.  Kommentar des gebührenfinanzierten Senders: „Auf jeden Fall.“ Plus: ein anerkennendes „Ok!-Emoji.

Auch weiteren Usern, die unter dem Instagram-Post dem Wahlprogramm des SPD-Politikers zustimmen, wird immer wieder „durch euphorische Sätze und Emojis beigepflichtet“, stellt die BILD  fest. Die Zeitung berichtet weiter:

„Auch auf Twitter wird die Zitatkachel gepostet. Hier passiert ebenfalls etwas Auffälliges: Der Sender blendet Kommentare aus, die sich kritisch über Kutschaty äußern oder ankündigen, ihn nicht wählen zu wollen. Auch der Beitrag einer Userin, die schreibt, dass sie statt dessen Hendrik Wüst ihre Stimme geben wolle, wird unsichtbar gemacht.“

Als „gebührenfinanzierte SPD-Wahlwerbung“ kritisierte das Vorgehen der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer aus NRW. „Dass der WDR einseitig die Werbetrommel für die SPD rührt, sollte endgültig der Vergangenheit angehören.“ Auch Mitglieder von Grünen und FDP beklagen die mangelnde Neutralität.

„…wurde diese Distanz nicht ausreichend gewahrt“

Die Antwort des WDR auf eine Anfrage von BILD:

„Journalistische Unabhängigkeit und Distanz sind die Grundlagen unserer Berichterstattung. Was die Reaktionen des 1Live-Social-Teams auf User-Posts angeht, wurde diese Distanz aus unserer Sicht nicht ausreichend gewahrt. Über diese unangemessenen Kommentare ist die Redaktion mit den Kolleg:innen bereits in intensivem Austausch. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist am 29.4. bei 1LIVE zu Gast.“

Zweifel an „echter Bereitschaft, etwas zu ändern – Das hat beim WDR System“

Die Jungen Liberalen NRW kritisierte die Parteilichkeit des Jugendsenders in einer Pressemitteilung vom Samstag (16. 4.) massiv:

„Wenn die 1Live-Redaktion auf Kommentare, die der SPD und Thomas Kutschaty wohl gesonnen sind, mit klatschenden Emojis reagiert, ist dies hochgradig parteiisch und wirft erneut ein schlechtes Licht auf den WDR. Auch wenn 1Live angekündigt hat, Konsequenzen zu ziehen, zweifeln wir an der echten Bereitschaft. etwas zu ändern.“

Die Jungen Liberalen kritisieren vor allem eine erkennbare Systematik in der Berichterstattung des WDRs und seiner Formate:

Es sei vollkommen klar, dass objektive Berichterstattung einzig einen Idealzustand beschreibe. Beim WDR habe „eine tendenziöse Berichterstattung und das Zeigen subjektiver Meinungen aber mittlerweile System“:

„Dass … SPD-Kommentare euphorisch von der aus Gebührengeldern bezahlten Redaktion abgefeiert werden, kann nur passieren, weil entsprechende Gremien und Redaktionen politisch zu einseitig besetzt sind. Einige Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil der Journalistinnen und Journalisten des ÖRR linke Parteien präferieren. Es ist ein unhaltbarer Zustand, wenn die politische Präferenz durchgehend zu spüren ist.“

Bereits in der Vergangenheit hätten sich schwere Fehler in der WDR Berichterstattung gehäuft, betonen die JuLis: „Es ist keine Seltenheit, kommunikative Aussetzer des WDR in parteipolitischer Berichterstattung zu finden.

Bei einem Bericht des Wissenschafts-Formats „Quarks“ wurde der FDP zunächst das konsequenteste Klimaschutzprogramm bescheinigt, um die Freien Demokraten dann symbolträchtig auf den vorletzten Platz zu verschieben, da ein „mangelnder Umsetzungswille“ unterstellt wurde.

Wir berichteten HIER.

„Auch der Skandal um den Kinderchor des WDR („Meine Oma ist eine alte Umweltsau“) sprach Bände. Der Intendant des WDR, Tom Buhrow, sollte sich hinterfragen, ob er noch geeignet für seinen Posten ist oder endlich seine Redaktionen vernünftig aufstellen.“

Quellen: Pressemitteilung JuLis NRW / BILD

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