Der als Hoffnungsträger gestartete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fährt mit seinen jüngsten Verkündigungen zur Coronapandemie einen irritierenden Zickzack-Kurs. Das bemängelte heute bundesweit die Presse.
Aktueller Anlass: Die Isolationspflicht bleibt nun doch. Lauterbach hat am heutigen Mittwoch (6. 4.) seinen eigenen Vorschlag zur freiwilligen Isolation bei Corona-Infektionen gekippt. Auf einer Pressekonferenz erläuterte er seine Kurswende.
Nun soll statt einer gänzlich freiwilligen Isolation eine „verkürzte Isolation von 5 Tagen verpflichtend“ sein. Lauterbach vor der Presse:
„Die Isolationspflicht nach Corona-Infektionen zu beenden und die Anordnung durch Gesundheitsämter aufzuheben war ein Fehler.“
Es sei damit der (falsche) Eindruck erweckt worden, das Virus sei viel harmloser geworden. Grund sei aber einzig gewesen, die Gesundheitsämter zu entlasten – nicht, Lockerungen zu kommunizieren.
Eine Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten soll nicht mehr verhängt werden.
Impfpflicht jetzt ab 60?
Nahezu täglich neue Verlautbarungen gibt es aus Berlin auch zum Thema Impfpflicht: Die von Lauterbach mitfavorisierte Pflicht für alle ab 18 Jahren war, was die Bundestagsmehrheit angeht, chancenlos, statt dessen wurde eine Impfpflicht für Menschen ab 50 Jahren diskutiert. Jetzt verkündet der Gesundheitsminister, dass er mit einer Impfpflicht „ab 60 Jahren“ rechne. Der Bundestag werde sie morgen wohl beschließen.
Karl Lauterbach äußerte seine Erwartung, dass eine Impfpflicht ab 60 sofort kommen könne und eine Pflicht ab 18 im Herbst folgen könne, „wenn die Corona-Lage das erfordere“.
Seine Entscheidung zu Isolation und Quarantäne habe er allein getroffen, erklärte Lauterbach seinen Kurswechsel. Seine ersten Ankündigungen im ZDF bei Markus Lanz und auf Twitter seien nicht mit den anderen Ministern abgestimmt gewesen.
Kommentare
[…] +++UPDATE, der Vorschlag wurde von Gesundheitsminister Lauterbach selbst wieder einkassiert+++ […]