In zwei Jahren, Anfang 2024, soll Eröffnung sein. Vier Jahrzehnte wurde geplant. Die Gesamtkosten betragen rund 34 Mio. Euro, 8 Millionen davon zahlt der Kreis.
1,3 Kilometer lang wird die Südkamener Spange – die Kreisstraße K40n, deren Baustart immer wieder verschoben wurde. Jetzt hat die Bahn hat eine neue Unterführung hergestellt, so dass die Bauarbeiten für die K40n beginnen konnten.
Gleich zum Start in der zweiten Februarwoche sorgten Baumfällungen für Zornesbekundungen in den sozialen Medien.
„So, mit dem Wäldchen am Pappelweg sind sie fertig, jetzt geht die Schneise der Verwüstung weiter in Richtung Barenbach und Dortmunder Allee“, kritisierte ein Kamener auf Facebook und stellte uns eine kleine Fotoserie zur Verfügung.
Doch die Bäume und Sträucher verschwinden keineswegs ersatzlos, versicherte Baudezernent Ludwig Holzbeck, der sich am Donnerstag Mittag zusammen mit dem neuen Leiter des Fachbereichs Bauen und Planen, Florian Farwick, im virtuellen Konferenzraum den Fragen von Pressevertretern stellte.
„In der Gesamtmaßnahme werden Gutachten über die zu versiegelnden Flächen und die entsprechenden Ersatzpflanzungen erstellt“, erläuterte Holzbeck das Procedere.
„Ich kann Ihnen versichern, dass wir erheblich mehr Ausgleich anpflanzen, als jetzt Bäume weggenommen werden.“
Wo genau und wie viel genau angepflanzt wird, soll nachberichtet werden.
Seit fast 40 Jahren plant die DB die Beseitigung des Übergangs an der Südkamener Straße und der Kreis im Nachgang den Bau die Südkamener Spange. Sie verschwindet westlich des Buschweges in dem 300 m langen Trogbauwerk und taucht in Nähe der Westicker Straße wieder auf.
- Gestartet wird an der Dortmunder Allee (L663). Dort entsteht ein Kreisverkehr inklusive Anbindung des nördlichen Gewerbegebietes.
- Ein Geh-/Fußweg wird an der Südseite angelegt. Im Trog verläuft er seitlich oberhalb der Fahrbahn.
- Auch ein Radweg, 2 Meter breit, wird die neue Straße säumen.
- Vorgesehen sind auch zwei Ampeln: eine westlich der Dortmunder Allee in Höhe eines Wirtschaftsweges, die zweite in Höhe Buschweg.
- Münden wird die Südkamener Spange in einem zweiten Kreisverkehr an der Westicker Straße.
- Nördlich dieser Straße baut der Kreis noch eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer und schafft so die Verknüpfung zum Körne-Radweg.
Für die Baugruben für einen Straßentrog werden zahlreiche Bohrpfähle ins Erdreich gebracht, so dass die wasserdichte Wanne, in der einmal die Straße liegen soll, gebaut werden kann.
Der bei den Arbeiten für die Unterführung bzw. den Trogbau anfallende Bodenaushub wird übrigens für Lärmschutzwälle verwendet, die der Kreis freiwillig zwischen Dortmunder Allee und dem Abtauchen der Straße westlich des Buschwegs anlegt.
Im Sommer 2023 soll der bahngleiche Bahnübergang an der Südkamener Straße dann beseitigt werden.
„Wir sind froh, dass es nach langen Planungsjahren jetzt endlich losgeht“, blickt Ludwig Holzbeck auf die fast 40-jährige Planungszeit zurück. „1982 gab es die erste Idee zu einer Südkamener Verbindungsstrecke zwischen der Kreis- und der Landesstraße. Nach vielen Verfahrensschritten sind wir zuversichtlich, endlich zügig Fortschritte machen zu können und Ende 2023 das Projekt abschließen zu können.“
Doch nicht nur mit Blick auf die Planungszeit ist die K40n ein Mammut-Projekt – auch mit Blick auf den finanziellen Rahmen. Insgesamt kostet die Maßnahme 33,09 Millionen Euro. Bund, Land und Deutsche Bahn übernehmen davon rund 16,21 Millionen Euro. Der Kreis Unna steuert 6,41 Millionen Euro aus eigener Tasche bei – 10,47 Millionen Euro sind Landeszuwendungen.
Zwei Kreisverkehre, viel Grün
Zwischen der K40 (Westicker Straße) und der L663 (Dortmunder Allee) entsteht auf einer Länge von 1,3 Kilometern die „Südkamener Spange“ – die K40n. Statt eines Bahnübergangs hat die Bahn dort eine Unterführung realisiert. Dahinter schließen sich zwei Kreisverkehre an. Nebenher auf der Südseite führt ein 2,5 Meter breiter Geh- und Radweg die Straße entlang – durch einen Grünstreifen getrennt vom Straßenverkehr. Nördlich der Straße ist eine Brücke entstanden, die den Radweg des Projekts mit dem Körne-Radweg verbindet.
„Als Bauleiter war es mir wichtig, dass wir alle Belange berücksichtigen“, so Sachgebietsleiter Jürgen Busch. „Neben getrennten Geh- und Radwegen, wollen wir auch mehr Grün pflanzen, als wir dort entfernen mussten. Die Straße soll auch optisch eine spürbare Verbesserung bringen – mit viel Platz für Grün.“
Baufortschritt in Abschnitten
Das Trogbauwerk wird derzeit nördlich der Unterführung hergestellt. In den kommenden zwei Wochen sollen die Arbeiten auch auf der Südseite fortgesetzt werden. Parallel starten schon erste Erdarbeiten – Vorbereitungen für die Straße in der Fläche. Schritt für Schritt werden so in diesem Jahr Trogbauwerk und vielleicht sogar schon erste Teile der Straße entstehen. Auch der Bau der Kreisverkehre soll noch in diesem Jahr beginnen.
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