Dortmunds PolizeiprĂ€sident Gregor Lange verbietet auf Versammlungen von Impfgegnern ab sofort per Auflage das Tragen des Judensterns mit der Aufschrift „ungeimpft“. Das teilte die Pressestelle der Polzeibehörde Dortmund am Mittag des 3. 2. 22 mit.
Anmelder von Versammlungen erhalten kĂŒnftig eine „beschrĂ€nkende VerfĂŒgung“ (Auflage), die prĂ€ventiv das Verwenden von Symbolen untersagt, die den Holocaust verharmlosen und den öffentlichen Frieden stören. Dazu gehört auch das Tragen des Judensterns mit dem Zusatz „ungeimpft“, was derzeit auf Demonstrationen bundesweit zu beobachten ist und zuletzt in Dortmund in einem Fall auch am Montag (31.1.2022) wĂ€hrend eines Aufzugs von Impfgegnern in der Innenstadt zu sehen war.
Dortmunds PolizeiprÀsident Gregor Lange:
„Das Tragen eines Judensterns durch Impfgegner ist eine nicht hinnehmbare Symbolik, mit der die aktuellen MaĂnahmen zum Infektionsschutz in der Pandemie mit den GrĂ€ueltaten der Nationalsozialisten gleichgesetzt werden. Wer auf diese Weise den Judenstern zur Schau stellt, verharmlost den planmĂ€Ăig millionenfachen Mord an den Juden durch das nationalsozialistische Deutschland und gefĂ€hrdet den öffentlichen Frieden. Das lassen wir nicht zu.
Auf VerstöĂe gegen diese Auflage reagieren wir konsequent. Wir setzen damit unsere in den vergangenen Jahren eingesetzte Linie konsequent fort und achten bei den aktuellen Versammlungen verschĂ€rft auch auf volksverhetzende Aussagen oder Symbole.“
Am Montag (31.1.2022) ging die Polizei gegen einen Versammlungsteilnehmer vor, der auf einem Rucksack einen Judenstern mit der Aufschrift „ungeimpft“ trug.
PolizeiprĂ€sident Lange: „Anders als eine Diktatur garantiert unsere Demokratie das Recht auf freie MeinungsĂ€uĂerung und das Recht auf Versammlungen unter freiem Himmel. Wer mit dem von den Nationalsozialisten eingesetzten Judenstern seinen Protest gegen den Infektionsschutz zum Ausdruck bringen will, verharmlost nicht nur den Holocaust und entscheidet sich mit dieser Symbolik nicht nur gegen den demokratischen Diskurs, sondern verletzt auch die GefĂŒhle der heute lebenden Hinterbliebenen, die mit jĂŒdischem Leben zur Vielfalt unserer Gesellschaft beitragen.
Die jĂŒdischen Gemeinden nehmen den fĂŒr Völkermord stehenden und heute erneut zur Schau gestellten Judenstern sehr wohl wahr und sind erschrocken. Gerade deshalb sage ich sehr deutlich: Die Dortmunder Polizei duldet keinen Antisemitismus.“
Quelle: Polizei Dortmund
Kommentare
Nicht nur Juden, auch homosexuelle, Kommunisten, Sinti und Roma oder arbeitslose wurden damals mit UnterstĂŒtzung des Robert Koch Institutes durch „HygienemaĂnahmen“ im Dienste der „Volksgesundheit“ von der Gesellschaft isoliert. Solche abstoĂenden Techniken dĂŒrfen nie wieder Einzug in die Gesellschaft halten.
Der MittelDeutscheRundfunk MDR: https://www.mdr.de/geschichte/fleckfieber-seuche-100.html Die Rolle des RKI in der Nazizeit: https://www.rki.de/DE/Content/Service/Presse/Pressetermine/presse_rki_ns_Stellungnahme.html