„Der härteste Schicksalsschlag, den je ein Tierfreund erleiden kann.“
Am Donnerstag, 27. Januar, wurde wie berichtet der Ausbruch der Vogelgrippe in Dortmund amtlich festgestellt. Mit tragischen Folgen.
Die Stadt Dortmund teilte am Montag, 31. 1., offiziell mit:
„Betroffen ist eine seit langer Zeit und mit großem Engagement betriebene private Vogelauffangstation in Dorstfeld. In der Auffangstation werden zurzeit ca. 100 Vögel unterschiedlichster Arten gehalten. Alle Beteiligten sind von der Tatsache des Ausbruchs der Vogelgrippe dort sehr betroffen. Die Räumung des gesamten Vogelbestandes steht nun an.“
Die rund 100 Tiere, darunter Störche, Reiher und auch Greifvögel, wurden bereits am Samstag getötet. Ihnen wurde ein tödliches Mittel gespritzt.
Für die Stadt Dortmund gab es dazu keine Alternative, um zu verhindern, dass die Krankheit sich weiter ausbreitet.
Ein Leben für verletzte Vögel
Ewald Ferlemann gehört zu den Menschen, die Vögel lieben. Nicht nur das. Er pflegt und versorgt sie in seinem Garten, um sie nach Möglichkeit wieder auszuwildern. Seine besondere Liebe gilt den Rabenvögeln.
Es begann vor 30 Jahren mit einer Dohle, die heute zusammen mit vielen ihrer Artgenossen immer noch in seinem Garten lebt. Die Vögel können sich dort frei bewegen. Nachts kommen sie in Volieren, um sie zum Beispiel vor dem Fuchs zu schützen.
Mit den Jahren kamen immer mehr verletzte oder verwaiste Vögel hinzu. Auch der NABU brachte ihm einige zur Pflege. Sie haben verkrüppelte Füße, sind blind oder haben gebrochene Flügel. Sie zu pflegen ist Lebensinhalt von Ewald Ferlemann.
Die meisten Tiere bekommt er selbst wieder hin, im Notfall arbeitet er mit einem Tierarzt zusammen
Ferlemann besitzt eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Landschaftsbehörde, um eine Auffangstation für streng geschützte Arten zu betreiben. Jede Art wird protokolliert. Mitarbeiter des Umwelt- und Veterinäramtes kontrollieren ihn in unregelmäßigen Abständen. (Quelle NABU)
Spendenaufruf des Tierheims Schwerte
Stadt Dortmund: Welle der Vogelgrippe noch nicht zu Ende
Die Stadt Dortmund erläutert:
„Die Welle der Vogelgrippe Aviären Influenza (hochpathogenes Virus H5N1) ist in Deutschland leider noch lange nicht zu Ende. Rückblickend erlebte Europa nach aktueller Einschätzung des Friedrich Löffler Instituts zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 die bisher schwerste Epidemie der Vogelgrippe. Auch in den folgenden Sommermonaten wurde der Erreger der Vogelgrippe immer wieder bei Wildvögeln nachgewiesen.
In Nordrhein-Westfalen ereigneten sich in den letzten zwölf Monaten 22 Ausbrüche der Geflügelpest bei gehaltenem Geflügel (Hühner, Puten, Enten, Gänse). Betroffen waren vor allem Kreise in Ostwestfalen, aber auch benachbarte Kreise im übrigen Westfalen und am Niederrhein. In 29 Fällen wurde das Vogelgrippevirus in tot aufgefundenen Wildvögeln (Wildgänse, -enten, Schwäne, Reiher, Eulen und Greifvögel) nachgewiesen. Zudem häufen sich Berichte über das Sterben von Wildvögeln in großer Zahl aus dem europäischen Ausland und ferneren Ländern, z. B. Israel.
Hygienemaßnahmen
In allen Geflügelhaltungen sollten grundsätzlich folgende Biosicherheitsmaßnahmen umgesetzt sein:
- Geflügel darf keinen Kontakt zu Wildvögeln haben (Tränke, Fütterung).
- Die Ställe sollten nur mit betriebseigener Kleidung betreten werden. Besucherkontakt, insbesondere durch Jäger, die Federwild jagen, ist zu vermeiden. Betriebsfremde haben Einmal-Schutzkleidung zu tragen.
- Die Anwendung von Desinfektionsmatten am Stalleingang wird ebenso dringend empfohlen.
Geflügelhaltung ist in geschlossenen Ställen am sichersten
Als wirksamstes Werkzeug zur Vermeidung des Eintrags des Erregers in Geflügelbestände wird die Stallhaltung in geschlossenen Stallungen angesehen.
Wer Geflügel im Freien hält, muss für den Fall behördlich angeordneter Stallpflichten entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten vorsehen. Hierbei ist zu beachten, dass jeglicher Kontakt zu Wildvögeln, auch über Kot, weitestgehend zu verhindern ist, Volieren sind nach oben dicht abzudecken. Bei Haltungssystemen, die unter Tierschutzgesichtspunkten zwingend einen Auslauf der Tiere vorsehen (z. B. Hühnermobilställe) sind erforderlichenfalls mobile Volieren an den Stallbereich anzubauen. Volieren oder Wintergärten bzw. Kaltscharräume müssen so eingerichtet werden, dass kein Wildvogelkot von oben hineinfallen kann und auch keine Wildvögel eindringen können.
Allgemeinverfügung veröffentlicht
Das Veterinäramt der Stadt Dortmund hat nun eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, deren Vorgaben dabei helfen sollen, die Ausbreitung der Vogelgrippe einzudämmen. In der Allgemeinverfügung sind die für die Geflügelhalter*innen jetzt streng zu beachtende Vorgaben in dem jeweiligen, dort auch näher beschriebenen Restriktionsgebiet (3 Kilometer-Radius um den Ausbruchsbetrieb, bzw. 10 km-Radius um den Ausbruchsbetrieb) geregelt. Dazu gehören auch die Stallpflicht (10 Km-Radius), verbessertes Hygienemanagement, Meldung der Tierzahlen, Verbot des Transports und Meldung bei Krankheitsverdacht (vermehrter Anfall von totem Geflügel).
Weitere Details zur Allgemeinverfügung finden Sie in der aktuellen Sonderausgabe der Dortmunder Bekanntmachungen.
Kontakt bei Tierverlusten
Bei erhöhten Tierverlusten oder Einbruch der Legeleistung sind sofort die betreuende Tierarztpraxis und das Veterinäramt zu verständigen.
Weitere Informationen finden Sie unter „3. Tierseuchenbekämpfung“ auf der Internetseite des Ordnungsamtes.Tierhalter*innen können sich bei Fragen auch telefonisch 0231 50-23970 direkt an das Veterinäramt wenden.
Kommentare
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[…] Die rund 100 Tiere, darunter Störche, Reiher und auch Greifvögel, wurden bereits am Samstag getötet. Ihnen wurde ein tödliches Mittel gespritzt. Das Tierheim Schwerte ruft zu Spenden auf, lesen Sie weiter HIER. […]