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Unterricht auf Hagener Schulhof ruft Jugendamt auf den Plan

Unterricht auf Hagener Schulhof ruft Jugendamt auf den Plan

Sie lässt sich an einem Einzelpult draußen in der Kälte auf dem Schulhof unterrichten – aus Angst vor ungeimpften Mitschülern und Lehrern. Ihr Ziel: Alle in der Schule sollen sich ausnahmslos impfen lassen.

Die bewusst provokante Aktion  einer 13-jährigen Realschülerin aus Hagen (wir berichten HIER) hat die Behörden auf den Plan gerufen.

Wie die WP berichtet, sieht das zuständige Jugendamt der Stadt Hagen das Wohlergehen der Siebtklässlerin gefährdet.

Mit einem schulpsychologischen Gutachten soll erreicht werden, dass das Mädchen – nach ihrem Wunsch isoliert von ihren Mitschülern – drinnen im Schulgebäude in einem eigenen Raum unterrichtet wird. Die Folgen, stundenlang in der Kälte draußen zu sitzen, könne ein 13-jähriges Kind nicht überblicken.

Sofern sich die Schülerin weigert,  will das Jugendamt „eventuell ihre Inobhutnahme anordnen“. 

Ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg erklärte, dass man versuche, sich in die Position der Schülerin hineinzudenken: Als Kompromiss könne die 13-Jährige vielleicht in einem separaten Raum in der Schule oder daheim online am Unterricht teilnehmen.

Genau das will die Siebtklässlerin nicht, statt dessen sucht sie mit ihrer Freiluftaktion Mitstreiter für ihr Anliegen. Die Schulleiterin äußerte gegenüber der lokalen Presse:  „Wenn sie darauf besteht, auf dem Schulhof zu bleiben, dann werden wir sie nicht daran hindern.“

UPDATE –  Mittlerweile darf das Mädchen nicht mehr in der Kälte sitzen. Die Bezirksregierung hat es verboten. Nun folgt die Realschülerin dem Unterricht in einem kleinen Büro in der Schule. Ihr Ziel – Aufmerksamkeit zu erreichen, damit sich alle impfen lassen – hat sie damit zunächst verfehlt.

Allerdings hat sich inzwischen laut Bericht des WDR eine Hagener Containerfirma bei der Schule gemeldet, die der Realschülerin einen Container auf dem Schulhof aufstellen will. Es wird nun geprüft, ob das erlaubt ist.

Kommentare

WORDPRESS: 3
  • Marco vor 3 Jahren

    Da sie sogar einen eigenen extra für sie isolierten Klassenraum (Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen…😂 ) ablehnt, und sogar Unterricht Zuhause nicht infrage kommt, geht es ihr auch nicht um Gesundheit, oder Schutz. Das die gezielt nach Mitläufern sucht, spricht ebenfalls dafür. Der geht es nur um Aufmerksamkeit, ihr eigenes Statement, was sie raustragen will. Eine Greta 2.0. Richtig so, dass sich das Jugendamt eingeschaltet hat! Und um diese Schulleiterin sollte man sich ggf. auch nochmal kümmern. Ob ihre verdrehte Sicht, so zu vertreten ist, sollte geklärt werden, auch ob sie noch geeignet ist, diese Schule zu leiten.

  • schmunzler vor 3 Jahren

    Die Entstehung der vezweifelten PR Aktion gegen ungeimpfte Kinder durch die größte Mediengruppe in NRW habe ich von von Anfang an verfolgt.

    Die angeblich besonders gefährdete bereits geimpfte Schülerin kann sich auch durch geimpfte Kinder mit dem Virus infizieren. Also würde es ihr nicht weiterhelfen, wenn alle in der Klasse geimpft sind. Draußen mit dem Tisch fotogen mit der Schule genau mittig im Hintergrund wird sie sicherlich auch keinerlei Ersatzunterricht in der feuchten Kälte mit Laptop durchführen. Interessant ist allerdings, wie schnell man mit so einer einfachen Aktion ohne jeglichen Sinn seine 15 Minuten Ruhm erreichen kann (Andy Warhol).
    https://de.wikipedia.org/wiki/15_minutes_of_fame Die Aktion zeigt mir, das den generellen Impfbefürwortern die sachlichen Argumente immer mehr abhanden kommen.