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Unter Omikron-Infizierten sind 20 Mal mehr Geimpfte als Ungeimpfte – Doch Warnung vor steigender Gefahr ohne Impfschutz

Unter Omikron-Infizierten sind 20 Mal mehr Geimpfte als Ungeimpfte – Doch Warnung vor steigender Gefahr ohne Impfschutz

Weiterhin liegt für NRW wie auch deutschlandweit kein verlässliches Datenmaterial zur Pandemientwicklung vor.

Dementsprechend mit Vorsicht sind die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts zu genießen, wie das Institut selbst eingangs auf seiner Homepage betont.

Inzidenz und Hospitalisierung

Die 7-Tages-Inzidenz liegt demnach heute (2. 1. 22) bundesweitbei 222,7 – der vierte Anstieg in Folge. In NRW kletterte die Inzidenz auf 199,4 (gestern: 195,9), im Kreis Unna von 156 auf 157.

Wegen weniger Tests und Meldungen geht das RKI aber weiter von einer Untererfassung aus. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 46 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 88.

Die Hospitalisierungsrate liegt in NRW nach wie vor unter 3 (am 2. 1. 22: 2,83).  Nach wie vor werden in den Altersgruppen ab 60 Jahren die meisten Krankenhauseinweisungen verzeichnet.

Der Altersdurchschnitt der hospitalisierten Fälle, der über den Sommer deutlich auf 47 Jahre gesunken war, stieg seitdem deutlich an und lag zum Jahresende 2021 bei 68 Jahren. Auf dem Gipfel der 2. COVID-19-Welle vor einem Jahr waren die Patienten, die mit schweren Verläufen in Kliniken behandelt wurden, durchschnittlich 76 Jahre alt.

Lagebericht des RKI: Aktuelles zu Omikron

Der wöchentliche Lagebericht des RKI (vom 30. 12. 21) beschreibt, wie sich die Omikron-Variante aktuell in den Bundesländern ausbreitet und wie sich die Krankheitsverläufe darstellen. Dabei differenziert das Robert-Koch-Institut auch zwischen Ungeimpften und Geimpften.

Bemerkenswert ist in dem Bericht die Feststellung, dass der geringere Anteil der mit Omikron Infizierten zum Zeitpunkt der Diagnose ungeimpft war.

Die Zahl der Menschen, die trotz vollen Impfschutzes mit Omikron infizierten, liegt aktuell über 20 Mal höher als die der ungeimpften Erkrankten, die Zahl der geboosterten „Omikron-Fälle“ übersteigt die der Ungeimpften mit Omikron um das Sechsfache.

UPDATE – ohne Angabe von Gründen wurde die Zahl der Ungeimpften am 3. Januar drastisch nach oben korrigiert. 

Zugleich wurde zum Jahreswechsel aber vor einer wachsenden Gesundheitsgefahr für Ungeimpfte aufgrund der schnellen Verbreitung des Virus gewarnt. Für diejenigen über 60 Jahren werde es „jetzt richtig gefährlich“, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im Deutschlandfunk.

Ob eine Impfung plus Booster auch vor einem schweren Verlauf schützt, lässt sich noch nicht eindeutig beantworten. Doch befürchten zusammen mit Drosten auch andere Experten, dass die Variante Omikron für Ungeimpfte eine noch größere Gefahr darstellen könnte als die bisher dominierende Variante Delta: Denn da Omikron viel infektiöser zu sein scheint, würden mit steigenden Inzidenzen auch mehr schwere Fälle und damit eine zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems einhergehen.

Die weiterhin bestehende Impflücke verhindere außerdem, dass Deutschland in die endemische Phase eintreten könne, was zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nachteilen gegenüber anderen Ländern führen könne.

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hoffte einem Interview in „RTL Direkt“ auf eine „mildere Welle“. Er stützte sich auf bisherige Beobachtungen, dass bei Omikron die Krankheitsschwere sehr wahrscheinlich abgemildert ist. Hierfür mehrten sich die Daten, bestätigte auch  Drosten.

Das Risiko eines Ungeimpften, im Krankenhaus zu landen, sei bei Omikron gut 30 Prozent geringer als bei Delta. 

Gesundheitsminister Karl Lauterbach  twitterte über die Daten aus Südafrika, die zeigten,

„dass Omikron sich zwar 4 mal so schnell wie Delta verbreitete, aber deutlich weniger schwere Fälle verursachte.“

Klare Schlüsse auf ältere Ungeimpfte lasse die Studie aber nicht zu.

Verbreitung von Omikron in den Bundesländern – Quelle RKI-Lagebericht, 30. 12. 21

Impfquote in den Bundesländern, Stand 16. 12. 21 – https://de.statista.com/

Die Verbreitung von Omikron

Die Ausbreitung von Omikron ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Im aktuellsten Lagebericht des RKI differiert sie zwischen 1% in Sachsen und 65% in Bremen. Nordhrein-Westfalen liegt aktuell bei um die 21 Prozent.

„Die Schwankungen ergeben sich aus den zum Teil noch niedrigen Omikron-Fallzahlen, der unterschiedlichen Häufigkeit von Testungen sowie Verzögerungen in der labordiagnostischen Erfassung und Übermittlung. Daher liegt mit einem Omikronanteil von 17,5% auch eine Unterschätzung“, stellt das RKI fest.

Die Verteilung in und um Ballungsräume ist am stärksten.

Zwischen dem 21.11. und 27.12.2021 wurden in Deutschland 10.443 (Verdachts-) Fälle der Omikronvariante über das Meldesystem nach IfSG übermittelt, davon wurden 1.555 per Gesamtgenomsequenzierung zweifelsfrei bestätigt. 8.888 wurden mittels variantenspezifische PCR-Testung als Verdacht auf Omikron eingestuft. (http://www.rki.de/covid-19-omikronbericht)

Symptome und Verläufe

Zu den im Meldesystem vorliegenden Omikronfällen sind zum Teil Zusatzinformationen bekannt. Für 6788 Fälle wurden Angaben zu den Symptomen übermittelt:

Es wurden überwiegend keine oder milde Symptome angegeben.

Am häufigsten nannten die Patienten

  • Schnupfen (54 %),
  • Husten (57 %)
  • und Halsschmerzen (39 %).

 124 Patientinnen und Patienten mit nachgewiesener Omikron-Variante wurden hospitalisiert, 4 von ihnen starben.

Symbolbild – Impfbuch mit vermerkten Corona-Schutzimpfungen. (Foto Redaktion)

Geimpfte und Ungeimpfte

  •  186 Patientinnen und Patienten waren ungeimpft,
  • 4.020 waren vollständig geimpft,
  • 1137 von ihnen hatten bereits eine Auffrischungsimpfung (Booster) erhalten.

Dokumente und Informationen zu Empfehlungen und Maßnahmen finden sie unter:
http://www.rki.de/covid-19

 

 

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