Im Kreis Unna wĂŒrden hier immerhin rund 5.200 Menschen arbeiten, so Gebehart. Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der NGG-Region Dortmund macht sich um deren Jobs Sorgen.
Dabei rechnet er nicht mit einem gravierenden Arbeitsplatzabbau. Ihm geht es vor allem um das âDurchhaltevermögen von Köchen, Kellnerinnen & Co.â:
âDas GeschĂ€ft wird nach der Welle weitergehen. Aber die Durststrecke bis dahin ist das Problem. Wer in Kurzarbeit geschickt wird und mit 60 Prozent seines Lohnes klarkommen muss, der macht das, was jeder machen wĂŒrde: Der guckt sich woanders umâ, sagt Torsten Gebehart.
Viele Gastronomie-BeschĂ€ftigte seien bereits in andere Branchen abgewandert. Besonders in den Handel und in die Industrie â oft in DrogeriemĂ€rkte oder in die Lebensmittelindustrie.
âServicekrĂ€fte aus der Gastronomie sind taff, eloquent, flexibel und sie können zupacken. Mit diesen QualitĂ€ten mĂŒssen sie nicht lange suchenâ, so der NGG-GeschĂ€ftsfĂŒhrer.
Gebehart hat dazu Zahlen parat: Vor der Pandemie â im Dezember 2019 â hĂ€tten im Kreis Unna noch 6.550 Menschen im Hotel- und GaststĂ€ttengewerbe gearbeitet. Mittlerweile sei die Zahl der BeschĂ€ftigten allerdings um 20 Prozent zurĂŒckgegangen.
Das gehe aus der aktuellsten Statistik der Arbeitsagentur hervor. Die Pandemie-Zahlen stammten aus dem FrĂŒhjahr und dĂŒrften sich inzwischen nochmals verschlechtert haben, so die NGG.
âDieser Trend wird sich fortsetzen. Denn die Gastro-BeschĂ€ftigten vermissen vor allem eines: eine Perspektive im Job.
Da geht es insbesondere um einen ordentlichen Lohn. Aber auch um die Chance, sich im Job weiterentwickeln zu können. Und um eine bessere AusbildungsqualitĂ€tâ, sagt Torsten Gebehart.
Der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der NGG-Region Dortmund macht deutlich, dass die im Deutschen Hotel- und GaststĂ€ttenverband (DeHoGa) zusammengeschlossenen Arbeitgeber jetzt am Zuge seien:
âSie haben es in der Hand, durch einen Lohn von â12 plus X Euroâ die Branche fĂŒr die Zeit nach der Pandemie deutlich attraktiver zu machenâ, so Gebehart.
Dann werde es ohnehin bundesweit den gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde geben, den die Ampel-Koalition in Berlin beschlossen habe. âWer meint, BeschĂ€ftigte in Hotels, Restaurants und GaststĂ€tten mit einem âLohn lightâ knapp oberhalb des Mindestlohnlimits halten zu können, der vertut sich gewaltigâ, sagt der Gewerkschafter.
Es komme jetzt bei der nĂ€chsten Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch (15. Dezember) darauf an, âgegen die âPandemie-Delleâ ein deutliches Zeichen der Job-AttraktivitĂ€t in der Branche zu setzenâ. Dazu gehöre auch, den BeschĂ€ftigten gute Chancen zu bieten, sich im Job weiterzuentwickeln.
âVon der Köchin ĂŒber den Kellner bis zur Rezeptionistin: Wer lange im selben Betrieb arbeitet und dem Gastgewerbe ĂŒber viele Jahre die Treue hĂ€lt, sammelt enorm viel Know-how.
Dieses Plus an Erfahrung muss honoriert werden: Ein flexibleres Lohnstufen-Modell wĂŒrde hier die richtigen Anreize setzen â fĂŒr mehr Qualifikation und Bindung an die Branche. Als eine âGastro-Karriereleiterâ sozusagenâ, so Torsten Gebehart.
Quelle Gewerkschaft NGG
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