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Fischtreppe an der Ruhr wird pünktlich fertig – Schnecke wird 135 Kilowatt Strom erzeugen

Fischtreppe an der Ruhr wird pünktlich fertig – Schnecke wird 135 Kilowatt Strom erzeugen

Die letzte notwendige Fischtreppe zwischen Fröndenberg und Wickede wird noch in diesem Jahr fertiggestellt. Das teilen die Stadtwerke Fröndenberg Wickede mit. Das dafür erforderliche „naturnahe Gerinne“ (ein künstlich angelegter Bachlauf) auf der Kiebitzwiese ist nahezu fertig. In den kommenden Wochen wird die eigentliche Fischtreppe eingebaut. Außerdem wird neben dem Wehr eine Turbinenschnecke eingebaut. Damit sollen 135 Kilowatt Strom je Stunde erzeugt werden.

Die Baumaßnahme betrifft das Hauptwehr, direkt am Naturschutzgebiet Kiebitzwiese im Süden von Fröndenberg-Westick. Fischtreppe und Schnecke gemeinsam sorgen dann für eine so genannte „Lockströmung“, anhand derer die Fische erkennen können, dass sie den Wasserlauf bergauf schwimmen können. Die Gefahr, versehentlich in die Schnecke einzuschwimmen, besteht nicht. Dazu ist die Strömung zu stark. Die Fischtreppe besteht aus 34 Stufen mit einer Höhendifferenz von je 11 cm.

„Wir sind sehr froh, dass trotz der aktuellen Engpässe bei Personal und Material alles im Zeitplan läuft. Denn dann können wir rechtzeitig alles in Betrieb nehmen. Das ist wichtig, um die zugesagten Fördermittel zu erhalten“; stellt Stadtwerke-Geschäftsführer Alexander Loipfinger fest.

Verbaut werden für die eigentliche Fischtreppe 600 Kubikmeter Beton sowie 110 Tonnen Beton-Bewehrungsstahl. Anhand vorliegender Luftbilder wird eine rechteckige Art „Wanne“ neben dem Wehr erkennbar, in welche die Fischtreppe im Serpentinenverlauf eingebaut werden wird. Die Schnecke zur Stromerzeugung wird erst nach der Brutzeit der Vögel auf der Kiebitzwiese, im September eingebaut. Restarbeiten und Inbetriebnahme des Gesamtsystems sind für Oktober vorgesehen, wie Projektleiter Matthias Stephan von den Stadtwerken Fröndenberg Wickede erklärte.

Derzeit laufen Arbeiten unterhalb der Wasseroberfläche. Damit werden die Voraussetzung geschaffen, den Gesamthöhenunterschied von 5,83 Metern zwischen „Bachlauf“ auf der Kiebitzwiese und Ruhr unterhalb des Wehres mit der Fischtreppe zu überwinden.

400 Liter Wasser werden pro Sekunde über die Fischtreppe in Zukunft abfließen; weitere 3,4 Kubikmeter Wasser werden über die Schnecke fließen. Somit werden die Fische es nicht schaffen, in die Schnecke einzuschwimmen – wohl aber in die Treppe, wo nur 0,4 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen. Ohne technische Hilfe wäre es den Fischen nicht möglich, an einem Wehr vorbeizukommen. „Mit der neuen Treppe können sie ohne Probleme stromaufwärts schwimmen. Damit kommen sie an allen unseren Wehren vorbei“, erklärt Matthias Stephan.

Durch diese letzte Maßnahme, mit einem Invest von mehr als 1 Mio. Euro, erfüllen die Stadtwerke die EU-Wasserrahmenrichtlinie, nach der in allen Gewässern eine vollständige ökologische Durchgängigkeit gewährleistet sein muss. Forellen, Aale, Barben und weitere Arten der Ruhr können sich so wieder in alle Richtungen bewegen und werden nicht durch menschliche Bauwerke gestört. Das hatten die Stadtwerke durch ähnliche Maßnahmen bereits im letzten Jahr an der Wasserkraftanlage Schwitten an der Ruhrbrücke sowie in der Vergangenheit in Langschede und Wickede ermöglicht.

Für die Bauarbeiten wurde ein bestehender Feldweg zur Baustraße ertüchtigt. Insgesamt 10.000 Kubikmeter Erde mussten bewegt und 400 Kubikmeter Beton verbaut werden. Zur Information haben die Stadtwerke Schilder an der Baustelle ausgehangen und einen eigenen Bereich auf der Internetseite eingerichtet. Unter www.sfw-ruhr.de finden Interessierte weitere Details und stets aktuelle Bilder von der Baustelle.

 

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