Trotz leicht gesunkener Kriminalität ist die Zahl der Morde und Mordversuche in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen. Das geht aus der neuen Kriminalitätsstatistik für 2024 hervor, die NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am heutigen 12. März vorgestellt hat.
Nach einem Anstieg der Fallzahlen in den Vorjahren sank die Kriminalität in NRW um 1 Prozent auf knapp 1,4 Millionen erfasste Straftaten.
Gegen den Trend stieg die Zahl der Morde und Mordversuche um fast 16 Prozent von 154 auf 180.
In 124 Fällen blieb es beim Versuch. Insgesamt war die Gewaltkriminalität aber leicht rückläufig (minus 0,4 Prozent).
Weniger Raub und Diebstahl
Es wurden weniger Raub (minus 7,3 Prozent) und Diebstahl (minus 1,3 Prozent) registriert, aber mehr Wohnungseinbrüche (plus 5,2 Prozent), Körperverletzungen (plus 1,7 Prozent) und Cybercrime-Delikte (plus 7,8 Prozent). Die Aufklärungsquote lag bei 53,5 Prozent.
2024 wurden 493.000 Verdächtige ermittelt, 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße lag der Anteil nicht deutscher Verdächtiger bei 35,6 Prozent.
Trotz Zunahme des Ausländeranteils der Bevölkerung ging die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen zurück.
Zwar sank in allen Altersgruppen die Zahl der Verdächtigen. Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung nahm sie dagegen bei Kindern (plus 8,5 Prozent) und Jugendlichen (plus 2,1 Prozent) weiter zu.
Die Aufklärungsquote bei den Straftaten insgesamt sank von 54,2 auf 53,5 Prozent. Der Rückgang der Rauschgiftkriminalität um 34 Prozent dürfte zu einem erheblichen Anteil auf die Teillegalisierung von Cannabis zurückzuführen sein.
Gestiegen sei dagegen die Wirtschaftskriminalität um 18,2 Prozent. Der Anteil der Wirtschaftsstraftaten an der Gesamtkriminalität ist zwar gering, sie verursachen aber einen weit überdurchschnittlichen Schaden.
Messer-Straftaten gestiegen
Messer-Straftaten stiegen um 21 Prozent auf fast 7300 Fälle.
„‚Unsere Polizeibehörden haben im Herbst damit begonnen, die Maßnahmen gegen Messergewalt umzusetzen. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr hier also erste positive Effekte sehen und diese Messergewalt eingedämmt bekommen. Ansonsten müssen wir nachsteuern», so Reul.
Die SPD-Opposition im Landtag fordert Konzepte für die Bereiche mit steigender Kriminalität, wie Wohnungseinbrüche und Stichwaffenangriffe.
Trotz aktuell leichten Rückgangs sei die Gewaltkriminalität binnen zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen.
Die FDP-Fraktion verwies auf die gestiegene Zahl der Morde und Messertaten als „Alarmsignal für die Sicherheit in unserem Land“.
Quelle: Land NRW
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[…] NRW-weit ist die Gesamtkriminalität zwar leicht gesunken, doch die Zahl der Messerangriffe und der Morde hat deutlich zugenommen. HIER finden Sie unseren Bericht darüber. […]