Die beiden Vorfälle passierten zeitgleich, hingen ursächlich jedoch nicht zusammen:
Zeitgleich mit einem Großeinsatz wegen einer Massenschlägerei in der Erstaufnahmeinrichtung (EAE) Unna-Massen ist am Mittwochabend (16. 8.) eine Geflüchtete aus der Ukraine Opfer eines gewalttätigen Übergriffs geworden.
Der Sprecher der Kreispolizeipressestelle Unna, Bernd Pentrop, bestätigte unserer Redaktion am Donnerstagnachmittag auf Nachfrage eine Sexual- und Gewalttat an einer Frau am gestrigen Abend; der Vorfall sei aber nicht die Ursache für das „Tumultdelikt“ in der EAE mit final drei Verletzten gewesen. Der Angriff auf die Frau fand unabhängig davon statt.
Demnach hätten sich Sicherheitskräfte der EAE während des Einsatzes wegen der Massenschlägerei an dort eingesetzte Polizeibeamte gewandt. Sie berichteten, dass es an einer weiteren Anschrift ebenfalls zu einer Körperverletzung gekommen sei.
„Eine 46-jährige Ukrainerin war gegen 20.50 Uhr von einem 39-jährigen Ukrainer mit der Faust geschlagen und zu sexuellen Handlungen genötigt worden“,
berichtet Bernd Pentrop.
Die Frau konnte fliehen, weil ihr Peiniger von ihr abließ, als er die Dutzende Polizeifahrzeuge wegen der Massenschlägerei in die Erstaufnahmeeinrichtung fahren sah.
Der alkoholisierte 39-Jährige verließ ebenfalls den Tatort, konnte aber von den Polizeibeamten ermittelt und festgenommen werden. Da er bei der Festnahme Widerstand leistete, wurde er von den Einsatzkräften zu Boden gebracht und gefesselt. Danach brachten ihn die Beamten ins Polizeigewahrsam gebracht, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dortmund wurde der gewalttätige Ukrainer heute einem Haftrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl erließ.
Zu dem Großeinsatz in der EAE teilte die Unnaer Polizei Folgendes mit:
Ab circa 20:20 Uhr wurde die Polizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung in der Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge gerufen.
Die Schlägerei mit mehreren Dutzend Beteiligten erforderte den Einsatz zahlreicher Einsatzkräfte, darunter auch Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei des Landes Nordrhein-Westfalen.
Vor Ort konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt 3 Tatverdächtige ermittelt und vorläufig festgenommen werden.
Dabei handelt es sich um einen 24 Jahre alten Tunesier der schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, einen weiteren 24 Jahre alten Tunesier und einen 22 Jahre alten Algerier (beide leicht verletzt).
Im Laufe des Einsatzes gelang es den Polizeibeamten, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Gegen 22:20 Uhr wurde der Einsatz vor Ort beendet.
Die polizeilichen Ermittlungen zu den genauen Hintergründen und Abläufen des Vorfalls dauern an.
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