Durch mehrere Waggons hindurch stellte ein 24-jähriger Mann am Sonntagabend in einem Intercity nach Dortmund einer 14-Jährigen nach. Als der mit einem Messer ausgestattete Betrunkene endlich von Reisenden gestoppt und im Hauptbahnhof Dortmund von der Bundespolizei überwältigt wurde, war das junge Mädchen völlig aufgelöst und weinte vor Angst.
Gegen 21:40 Uhr informierten Bahnmitarbeiter die Bundespolizei in Dortmund über einen Mann, der im Intercity ein Messer dabei hätte. Die Einsatzkräfte nahmen den Zug am Bahnsteig zu Gleis 16 in Empfang, stellten den 24-Jährigen und brachten ihn zu Boden. An seinem Gürtel trug er ein Holster mit einem Fahrtenmesser, Klingenlänge ca. 11 cm. Die Waffe wurde durch die Polizisten sichergestellt.
Befragungen ergaben dann, dass der 24-Jährige zuvor im Bordbistro einer 14-Jährigen „sehr nah gekommen“ war, beschreibt es Bundespolizeisprecherin Anne Rohde:
So habe sich der Mann von hinten an das junge Mädchen herangemacht, sie unvermittelt an der Schulter ergriffen, mit der Hand über ihren Rücken gestreichelt. Dann flüsterte er ihr ins Ohr, befingerte sie erneut an der Schulter.
Die Jugendliche floh aus dem Bordbistro, verfolgt von dem Belästiger. Dieser stellte der flüchtenden 14-Jährigen bis zu ihrer Reisegruppe in einen anderen Waggon nach. Erst dort griffen Mitreisende ein und forderten den alkoholisierten Bayern auf, sofort zu verschwinden. Das tat er dann auch. In der einen Hand hielt er dabei ein Getränk, mit der anderen ergriff er das Holster des Messers.
Auf der Bundespolizeiwache stellten die Beamten die Identität des jungen Deutschen zweifelsfrei mit Hilfe eines Fingerabdruckscans fest, fertigten Lichtbilder an und nahmen seine Fingerabdrücke. Ein Atemalkoholtest ergab, dass er mit 1,9 Promille stark betrunken war. Ein Ermittlungsverfahren wegen sexueller Belästigung wurde gegen ihn eingeleitet.
„Die aufgelöste 14-Jährige weinte und stand augenscheinlich unter Schock,“ schließt Bundespolizeisprecherin Anne Rohde ihren Bericht. Dennoch setzte das junge Mädchen seine Reise nach Köln fort.
Quelle Bundespolizei
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