+++ UPDATE am Donnerstag – die Tiere sind in Obhut der Arche90 +++
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Am Dienstag berichteten wir über eine schockierende Meldung der Dortmunder Polizei: Dutzende verwahrloste Katzen waren in einer Gartenlaube im Stadtteil Hostedde entdeckt worden.
Die Leser – und auch unsere Redaktion – gingen davon aus, dass den Tieren umgehend geholfen werden würde.
Doch das ist offenbar nicht der Fall.
Entsetzt meldete sich am gestrigen Abend der Tierschutzverein Arche90 zu Wort.
„Dutzende Katzen in verwahrloster Laube: Vet-Amt belässt Tiere im Dreck“
Es sind Bilder, die schockieren. In einem schmalen Wohnungsanbau kauern rund 22 Katzen und Kitten zum Teil in völlig verdreckten Kaninchenkäfigen und abgenutzten Plastikboxen, einige laufen frei über den mit Kot verschmutzten Boden.
Die Luft ist extrem stickig, der beißende Geruch nach Urin und Kot schier unerträglich. Die Tiere wirken kränklich und verstört.
Ein paar Krümel Futter finden sich in den Käfigen, Wasser fehlt völlig.
Der selbst gemauerte Anbau gehört zu einer Wohnung an der Flughafenstraße in Dortmund-Hostedde. Der Mieter ist längst ausgezogen.
Am Pfingstmontag entdeckt die Vermieterin, dass der Mann trotz seines Auszugs in den engen Räumen des Anbaus Katzen züchtet – wohl zum illegalen Verkauf, vermuten Nachbarn.
Sie hatten bei der Arche90 Alarm geschlagen wegen des unaushaltbaren Gestanks.
Es ist nicht das erste Mal, dass uns der Fall gemeldet wurde. Bereits vor zwei Monaten informierte Gabi Bayer das Veterinäramt über einen vorliegenden Verdacht.
„Damals kamen wir aber nicht in den Anbau rein, wir konnten nur durch die Fenster einige Fotos schießen“, erinnert sie sich.
Dieses Mal kann sie sich allerdings selbst ein Bild von den schrecklichen Zuständen machen. Geändert hat sich in der Zwischenzeit offenbar nicht viel.
Gabi Bayer ist sofort klar, wie ernst die Lage ist. Insgesamt findet sie in den behelfsmäßigen Schuppen 8 erwachsene Katzen und 14 Kitten.
Sie ruft die Dortmunder Polizei hinzu. „Die Beamten sind wegen des ekelhaften Geruchs und der schrecklichen Zustände fast rückwärts wieder rausgegangen“, erzählt sie, „die waren richtig schockiert.“
Die Polizei informiert das Veterinäramt. Der zuständige Behördenleiter trifft wenig später am Einsatzort ein.
„Wir haben natürlich erwartet, dass sofort alle Tiere da rausgeholt werden“, betont Gabi Bayer.
Doch der zuständige Vertreter trifft eine Entscheidung, die die Tierschützerin und die Polizeibeamten gleichermaßen entsetzt.
Lediglich 6 Katzen dürfen den verwahrlosten Anbau verlassen – und das auch nur auf Drängen eines Kripo-Beamten hin. Der Rest soll weiterhin in den winzigen, verdreckten Kaninchen-Käfigen leben. An den Geruch gewöhne man sich doch, heißt es vom Vertreter des Veterinäramtes.
Gabi Bayer fehlen die Worte. Sie kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.
Den Katzen fehlt es an lebensnotwendigem Wasser, der Besitzer füttert sie nicht ausreichend, benutztes Katzenstreu stapelt sich in stinkenden Säcken in den Ecken des Anbaus. Die Tiere können sich in den engen Käfigen kaum bewegen und sind mit Kot verdreckt, die Luft ist stickig, Tageslicht fehlt zum Teil komplett.
„Wie kann ein ausgebildeter Tierarzt so etwas in Ordnung finden?!“, fragt Gabi Bayer empört. „Ich kann nachts kaum schlafen, wenn ich mir vorstelle, dass die Katzen weiter so dort leben müssen.“
Das Veterinäramt hat dem Halter Auflagen erteilt. Er muss die Räume reinigen und die Katzen beim Tierarzt untersuchen lassen.
Dies soll innerhalb einer „kurzen Frist“ geschehen, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt. Außerdem muss er aufgrund der Käfighaltung mit einem Bußgeld rechnen.
Tierschützerin Gabi Bayer reicht das bei Weitem nicht.
„Unser Verein hat angeboten, alle Tiere in unserer Quarantäne-Station aufzunehmen und ins Tierheim zu bringen, sobald dort genug Platz ist“, so Gabi Bayer, „Das Angebot wurde aber abgelehnt.“
Sie ist entsetzt und enttäuscht – und will so lange kämpfen, bis die letzte Katze aus den Anbau gerettet wird. „Das sind wir ihnen schuldig.“
Quelle und Fotorechte: Arche90
Kommentare
Unverantwortlich finde ich das, ich dachte es darf niemand mehr züchten der kein Züchter ist…., ich stelle fest das dem Vetamt die Sonne in den Kopf gestiegen ist! Hier müssen Tiere leiden weil der Urlaub naht? Da hab ich doch glatt den Vorschlag euch in die Laube zu setzten und euch nicht an den Strand legt um das schöne Wetter, die frische Luft, ein sauberes Bad und lecker essen zu gönnen! Verantwortungslos, kann man da nicht eine Sammelanzeige machen?
Es ist sehr zu hoffen, Frau Wendel, dass dieser schlimme Fall jetzt solche medialen Wogen schlägt, dass das Amt zum Handeln gezwungen wird. Derartiges kann nicht angehen. Absolute Zustimmung zu Ihrem Entsetzen.
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[…] Tierschutzorganisation hatte sich am Dienstagabend entsetzt in den sozialen Medien zu Wort gemeldet, weil nach der schockierenden Entdeckung am Pfingstmontag zunächst fast alle Katzen in ihrem Elend […]