Nicht jede Chef-Mail ist auch tatsächlich vom Chef. Der Geschäftsführer eines international agierenden Unternehmens im Märkischen Kreis hat in dieser Woche eine offenbar sehr geschickt formulierte Betrugsmail enttarnt. Die Polizei nimmt den Fall zum Anlass, noch einmal vor der als „CEO-Fraud“ bekannten Masche zu warnen. Immer wieder entstehen hohe Schäden.
In diesem Fall meldete sich vermeintlich der Vorgesetzte aus dem Ausland und berichtete von einem „größeren Projekt“. Diese Mail war offenbar so perfekt, dass sie bei dem Geschäftsführer keinerlei Misstrauen weckte.
Das änderte sich bei der zweiten Mail. Diesmal wurde er aufgefordert, Kontakt mit einem Rechtsanwalt in einem dritten europäischen Land aufzunehmen.
Dem Geschäftsführer fiel eine kleine Ungereimtheit der ansonsten „perfekten“ Nachricht auf, weshalb er den direkten Dreht zum Vorgesetzten suchte – und der Schwindel flog auf. Die Mails stammten nicht von dem Vorgesetzten und wahrscheinlich hätten die Betrüger in einem der nächsten Schritte um die Überweisung einer hohen Summe gebeten.
Die Polizei warnt:
„Unternehmen sollten alle ihre Mitarbeiter über die Gefahr informieren. Die Betrüger melden sich auf allen bekannten Kommunikationswegen.
Die Nachrichten vermitteln den Eindruck, tatsächlich vom Chef zu kommen. Natürlich geht es um kurzfristig zu transferierende Geldsummen.
Firmen sollten klare Regeln treffen, wer auf welchem Weg welche Anordnungen treffen darf, und Prüfroutinen einrichten. Die Täter sammeln oft zunächst alle möglichen Informationen über ihre Opfer, was im Internet-Zeitalter nicht allzu schwer ist. Dabei geht es zum Beispiel um Infos über Mitarbeiter mit Prokura oder geplante Auslands-Geschäfte. Selbst der Bericht über eine bevorstehende Reise des Chefs zu einer Messe kann den Betrügern eine wichtige Information liefern.
Die Täter werten dazu auch Social-Media-Profile der Mitarbeiter aus. Weitere Infos: https://www.polizei-beratung.de/ aktuelles/detailansicht/betrugsmasche-ceo-fraud/
Quelle Kreispolizei MK
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