„Viele Eltern werden das kennen: Entlang einer vielbefahrenen Straße mit dem Kinderwagen oder dem Nachwuchs an der Hand unterwegs zu sein, ist eh schon eine Herausforderung. Wenn dann noch der Bürgersteig durch ein parkendes Auto blockiert ist, kann‘s richtig brenzlig werden.“

So beginnt eine Pressemitteilung einer Gemeinde in NRW, die jetzt mit Zuckerbrot statt Peitsche gegen Falschparker vorgeht. Statt auf Knöllchenhagel setzt  die Kommune (zunächst) auf die Einsicht der Parkenden.

„Auf die Fahrbahn und damit in den fließenden Verkehr ausweichen zu müssen, gefährdet jeden Menschen, aber insbesondere Kinder oder eben jene, die mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen unterwegs sind. Ein Unding“, findet Bürgermeister Hannes Gieseler, „wenn Falschparker solche oder andere gefährliche Situationen verursachen.“

Deswegen wird das Wilnsdorfer Ordnungsamt jetzt in allen Ortsteilen verstärkt gegen Parksünden vorgehen, „aber erstmal mit einem freundlichen Hinweis“, ist dem Bürgermeister wichtig zu ergänzen.

Es gehe der Gemeinde nämlich nicht darum, das Stadtsäckel zu füllen. “

„Vielen Autofahrern ist es einfach nicht bewusst, dass sie mit ihrem falsch abgestellten Fahrzeug Menschenleben in Gefahr bringen können, zum Beispiel wenn dadurch Feuerwehr oder Rettungsdienst behindert werden. Deswegen wollen wir erstmal für Aufklärung sorgen.“

Dazu hat die Gemeinde Wilnsdorf ein Infoblatt erstellt, das die häufigsten Parkfehler benennt und vom Ordnungsamt in den kommenden Wochen an falsch geparkten Autos hinterlassen wird.

Kontrollen mit Verwarnungsgeldern sollen Schritt für Schritt folgen

Wilnsdorfs Bürgermeister hat einige organisatorische Veränderungen im Rathaus vorgenommen, damit das Ordnungsamt auch entsprechend personell ausgestattet ist. „Trotzdem ist uns klar, dass wir nicht an allen Stellen unterwegs sein können, deswegen konzentrieren wir uns zunächst auf echte Gefahrenpunkte“, erklärt 1. Beigeordneter Johannes Schneider, der als Dezernent für die Themen Sicherheit und Ordnung zuständig ist. Nach den Sommerferien sollen die Vergehen dann Schritt für Schritt regulär geahndet werden, auch mit den entsprechenden Verwarnungsgeldern. Besonders dreiste Parksünder müssen allerdings schon vorher aufs Knöllchen gefasst sein, „immerhin gibt’s eine geltende Rechtslage, an die wir nur netterweise erinnern“, mahnt Schneider.

Wer den freundlichen Hinweis unterm Scheibenwischer oder gar ein Bußgeld vermeiden will, findet die Infos zu den häufigsten Parkfehlern auch auf der Website der Gemeinde Wilnsdorf unter www.wilnsdorf.de/richtig-parken. „Wer daraus nicht lernt, muss dann eben mit dem Knöllchen leben.“