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Förderung von Plug-in-Hybriden gestrichen – Absatz von Elektroautos bricht ein

Förderung von Plug-in-Hybriden gestrichen – Absatz von Elektroautos bricht ein

Seit dem 1. Januar 2023 wird der Kauf eines Autos, das gleichzeitig mit einem Verbrenner- und einem E-Antrieb ausgestattet ist, nicht mehr vom Staat gefördert. Prompt sind die Zulassungszahlen dieser Kombi-Varianten, der sog. Plug-in-Hybriden, um 54 Prozent gegenüber dem Vormonat eingebrochen. Für Kritiker an der neuen Förderpraxis kommt das mit Ansage.

Die Bundesregierung hat die Förderung von Hybriden komplett gestrichen, weil ihre Klimawirkung umstritten ist. Weniger CO2 stoßen solche Autos logischerweise nur dann aus, wenn sie ganz überwiegend elektrisch gefahren werden. Der Kauf reiner E-Autos wird weiterhin subventioniert, gleichwohl geringer als bisher.

Viele Kunden hätten den Kauf ihres Hybriden am Ende des letzten Jahres vorgezogen, um noch die staatliche Förderprämie einzustreichen. Mit der jetzt geltenden neuen Praxis  ist der Marktanteil von E-Autos im Januar laut Kraftfahrt-Bundesamt auf nur noch 15 % abgestürzt – von über 50 % noch im Dezember.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat zu den Entwicklungen eine klare Meinung. VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

„Die Neuzulassungszahlen des Januars zeigten bereits einen deutlichen Rückgang bei den E-Zulassungen. Und wir erwarten, dass sich der Abbau der Förderung für rein batterieelektrischen Pkw sowie die Streichung der Förderung für Plug-In-Hybride weiterhin negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken werden und haben das neue Förderungsszenario auch deshalb in der Vergangenheit kritisiert.

„Umso wichtiger ist es nun, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität anderweitig zu stärken. Die Verbraucher brauchen unter anderem die Gewissheit, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können – das ist aber derzeit nicht überall der Fall. Aktuell kommen in Deutschland statistisch 23 E-Autos auf einen Ladepunkt.“

Um das Ziel der Bundesregierung von 1 Millionen Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, muss das durchschnittlich Ausbautempo verfünffacht werden.

Fakt sei ebenso, setzt Müller hinzu:

„Ein zusätzlicher wichtiger Faktor für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität ist die Rohstoffverfügbarkeit. Batterien brauchen vor allem Lithium, Nickel, Graphit sowie Kobalt und der E-Motor Seltene Erden für Permanentmagnete. Das zeigt: Der industrielle Wandel hin zu mehr Klimaschutz erfordert eine neue Rohstoffbasis. Wir brauchen dringend mehr Rohstoffpartnerschaften und Handelsabkommen.“

Klar sei ebenso:

„Die hohen Strompreise bringen – gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation – erhebliche Verunsicherungen für die Verbraucher mit sich. Der Strompreis muss dauerhaft reduziert werden.“

Die Erzeugungskapazitäten müssten dafür ausgeweitet und die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden. Zudem gehörten generell Steuern, Entgelte und Umlagen im Energiebereich auf den Prüfstand gestellt.“

Die deutschen Automobilhersteller erweiterten beständig ihr Angebot, böten derzeit etwa 90 E-Modelle an.

„Ende 2024 werden es bereits 100 sein. Da ist für jeden Bedarf und Geschmack etwas dabei. Insgesamt zeigt die Entwicklung, dass das E-Auto immer mehr zum Massenprodukt wird – durch die  Skaleneffekte werden die Modelle in Zukunft auch günstiger werden.“

 

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