Eine 76-jährige Seniorin aus Iserlohn wäre am Mittwoch beinahe auf falsche Microsoft-Mitarbeiter hereingefallen. Bereits in Auftrag gegebene Überweisungen fielen bei der Bank auf, die den Transfer stoppen konnte.
Die Seniorin erstattete Anzeige und berichtete den Beamten, was nach ihrer Beobachtung passiert war.
Am Mittag hatte sie sich per Online-Banking in ihr Konto und zeitgleich bei Facebook eingeloggt. Auf ihrem Bildschirm erschienen plötzlich Warnhinweise, angeblich von Microsoft.
Demnach gebe es einen Hackerangriff und der Nutzer müsse unbedingt eine Hotline anrufen.
Die Seniorin folgte der Aufforderung und gewährte einem angeblichen Service-Mitarbeiter per Fernwartungsprogramm Zugriff auf ihren Computer. Der wollte von der Seniorin sämtliche Zugangsdaten für ihr E-Mail-Konto, das Bankkonto und ihr Paypal-Konto.
Das verweigerte die Frau. Allerdings hatte sie sich noch nicht aus dem Online-Banking abgemeldet.
Als der angebliche Service-Mitarbeiter TAN-Nummern von ihr wollte, sei sie stutzig geworden, berichtete sie später der Polizei.
Und dass sie ein Mitarbeiter ihrer Bank angerufen habe, weil zwei Überweisungen aufgefallen waren. Erfolgreich hatte der Täter offenbar nur Geld vom Spar- aufs Girokonto umgebucht. Die Bank sperrte das Konto.
Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche.
Die Warnmeldung vor Hackern lässt sich in den meisten Fällen erklären durch eine besondere Funktion der Browser: Betreiber von Internet-Seiten können ihren Lesern eine Art „Push-Nachricht“ oder „Eilmeldung“ senden. Das wird zum Beispiel genutzt, wenn sich auf Nachrichtenseiten Inhalte ändern.
Leider kann die nützliche Funktion auch genutzt werden, um Falschmeldungen zu verbreiten – zum Beispiel über einen angeblichen Hacker-Angriff. Die Betrüger setzen darauf, dass die Leser dieser Meldung in Panik geraten und unüberlegt handeln.
Internet-Nutzer können die „Benachrichtigen“-Funktion in den Einstellungen ihres Browsers generell abstellen, um vor solchen Schein-Angriffen sicher zu sein. Ansonsten sollten Computer-Nutzer generell alle Programme und insbesondere die Antiviren-Software auf aktuellem Stand halten.
Gewähren Sie keinem Fremden Zugriff auf Ihren Computer! Geben Sie keine sensiblen Daten bekannt – beispielsweise Konto-Zugriffsdaten oder Ausweiskopien. Bei Verdacht auf einen Virenbefall, sollte man sein Gerät vom Internet trennen und einen örtlichen Fachhändler oder einen fachkundigen Bekannten befragen. Besteht der Verdacht, dass Täter Zugriffs aufs Bankkonto hatten, sollte man von sich aus bei der Bank anrufen. Es ist besser, selbst zum Hörer zu greifen. Denn theoretisch könnten auch die Betrüger noch einmal anrufen und sich dann als „Bank“ ausgeben.
Weitere Tipps und Hinweise unter https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/tech-support-scams-falsche-microsoft-mitarbeiter-am-telefon/
Quelle KPB MK
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