HomePolizeiRuhrgebiet

Schon wieder schwerer Unfall an Bahnanlagen: 12-Jähriger klettert auf Strommast und wird schwer verletzt

Schon wieder schwerer Unfall an Bahnanlagen: 12-Jähriger klettert auf Strommast und wird schwer verletzt

Nach inzwischen drei tödlichen Unfällen mit Jugendlichen am Güterbahnhof Schwerte (Bericht HIER) hat es am Montagabend (07. Oktober) erneut einen schwerwiegenden Zwischenfall gegeben, diesmal in Oberhausen.

Ein 12-jähriger Junge erlitt schwerste Verletzungen, musste mit einem Rettungshubschrauber in eine örtliche Klinik ausgeflogen werden.

Um 18.04 Uhr informierte das Polizeipräsidium Oberhausen die Bundespolizei über einen Stromunfall am Haltepunkt Oberhausen-Osterfeld. Vor Ort ermittelten die eingesetzten Bundespolizisten, dass sich zwei Kinder (10, 12) vom Haltepunkt aus in den Gleisbereich begeben hatten.

Dort kletterte der 12-Jährige auf einen fünf Meter hohen Strommast. Laut Aussage des zweiten Kindes fasste sein Freund an die Oberleitung, erlitt einen Stromschlag und stürzte in den Gleisbereich.

Beiden Kindern gelang es, zurück zum Bahnsteig zu laufen. Eine Reisende bemerkte das verletzte Kind, informierte die Rettungskräfte und betreute die Kinder bis zu deren Eintreffen.

Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde das schwer verletzte Kind mit einem Rettungshubschrauber in eine Fachklinik geflogen. Das zweite Kind wurde durch eine Notfallseelsorge betreut und abschließend an die Erziehungsberechtigten übergeben.

Während des gesamten Einsatzes war die Bahnstrecke für den Zugverkehr vollständig gesperrt.

Am Güterbahnhof in Schwerte wurde ein 13-jähriges Mädchen am 1. Juli 2024 durch einen Stromschlag schwerst verletzt. Es starb drei Tage später.

Das Mädchen war auf einen Güterzug geklettert. Auf dem Waggon kam es zu einem Stromschlag.

Dabei bildete sich ein Lichtbogen, wodurch die junge Ukrainerin mehrere Meter durch die Luft und schließlich zu Boden geschleudert wurde.

Eine sechsköpfige Gruppe ukrainischer Jugendlicher (14-16 Jahre alt)  hatte den Güterbahnhof aufgesucht, um dort Videoaufnahmen zu machen. Sie alle standen stark unter Schock,  wurden von der Feuerwehr psychologisch betreut.

Erst im Februar war ein 18-Jähriger am Schwerter Bahnhof nach dem Kontakt mit einer Oberleitung tödlich verletzt worden, im April 2023 starb ein 13-Jähriger nach einem Stromschlag.

——————————————————-

Die Bundespolizei möchte in diesen Zusammenhang nochmals auf die Gefahren des Bahnstroms hinweisen.

Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons oder Strommasten, genügt für einen Stromschlag – die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden. Schon bei der Unterschreitung eines Sicherheitsabstandes von etwa 1,50 m kommt es zu Spannungsüberschlägen, die schwere Verletzungen verursachen oder manchmal sogar tödlich ausgehen.

Oberleitungen haben eine Spannung von 15.000 Volt (das sind 65 Mal mehr als in der Steckdose zu Hause) und eine Stromstärke von über 1.000 Ampere. Diese Kombination ist in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem Lichtbogen – einen Blitz – über den Körper zur Erde zu gelangen. Der menschliche Körper, der zu zwei Dritteln aus Wasser besteht, wird in diesem Moment zum „leitenden Gegenstand“.

Quelle Bundespolizei OB

Kommentare

WORDPRESS: 1