Zwei skrupellose Kriminelle haben einem 94-jährigen Mann in Menden eine hohe Geldsumme gestohlen.
Das Gute: Dank einer couragierten Zeugin bekam der Senior sein Geld zurück. Und: Einer der Trickdiebe sitzt in Untersuchungshaft.
Der 94-jährige Mendener zog am vorigen Dienstag kurz vor 11 Uhr Geld an einem Sparkassen-Automaten an der Poststraße. Er steckte das Geld in eine Tasche, stieg in seinen Pkw und legte die Tasche auf den Rücksitz.
Als er gerade losfahren wollte, kam ein Mann auf ihn zu und tat so, als wollte er dem Senior etwas an seinem Auto zeigen.
Ein zweiter Mann griff gleichzeitig das Geld aus der Tasche im Pkw und wollte fliehen.
Eine aufmerksame Zeugin griff ein: Die couragierte 32-jährige Mendenerin stellte sich dem Mann mit dem Geld in den Weg. Der Unbekannte drückte ihr tatsächlich die Scheine in die Hand und eilte davon in Richtung Innenstadt.
Die 32-Jährige schrie um Hilfe. Als sie die Verfolgung aufnahm, blieb der Kriminelle stehen. Durch die Hilfeschreie aufmerksam geworden, eilte ein Mitarbeiter der Sparkasse zu Hilfe.
Der Trickdieb machte keine weiteren Anstalten zu fliehen. Sein Begleiter konnte entkommen. Eine Fahndung der Polizei verlief ohne Erfolg. Der Komplize trug ein rotes T-Shirt, Brille und Kappe. Er hielt auf der Flucht eine braune Tüte in der Hand.
Den Beamten gegenüber bestritt der Festgenommene die Tat. Das nützte ihm nichts.
„Die beiden Täter müssen den 94-Jährigen beim Geldabheben beobachtet und ihm zu seinem Wagen gefolgt sein. Die Polizei ermittelt wegen gewerbsmäßigen Bandendiebstahls“,
berichtet ein Polizeisprecher.
Der Rumäne wurde am Nachmittag auf Anweisung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt, der angesichts der Fluchtgefahr Untersuchungshaft anordnete. Ein Polizeisprecher:
„Der 63-Jährige hat keinen festen Wohnsitz in Deutschland und ist bereits mehrfach einschlägig in der Bundesrepublik in Erscheinung getreten, weshalb ein Aufenthaltsermittlungserfahren gegen ihn lief.“
Solche Ablenkungsmanöver wie im Fall des 94-Jährigen sind der Polizei bekannt und werden auch gegenüber jüngeren Opfern angewendet – zum Beispiel auf Autobahn-Raststätten oder Parkplätzen.
Die Täter tun so, als würden sie den Autofahrer auf einen Platten oder einen anderen Schaden am Fahrzeug aufmerksam machen.
Wenn der Fahrer aussteigt, kann ein Komplize Wertsachen aus dem Wagen stehlen. Die wenigsten verschließen ihr Fahrzeug, wenn sie nur „mal eben“ aussteigen.
Deshalb rät die Polizei:
- Auch wenn Sie nur kurz aussteigen, sollten Sie Ihren Wagen verriegeln.
- Lassen Sie keine Wertsachen im Fahrzeug liegen.
- Nicht jeder, der einen Menschen anspricht, führt Böses im Sinn. Aber man sollte ein gesundes Misstrauen an den Tag legen, um nicht überrumpelt zu werden.
Quelle Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
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