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Kriminalität in NRW: Jeder dritte Tatverdächtige war 2023 Ausländer – Reul: „Hausaufgaben nicht gemacht“

Kriminalität in NRW: Jeder dritte Tatverdächtige war 2023 Ausländer – Reul: „Hausaufgaben nicht gemacht“

Die Zahl der nichtdeutschen mutmaßlichen Straftäter ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen zweistellig angestiegen. Das erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Abend des 19. März vor der Presse.

Konkret schnellte die Ausländerkriminalität im bevölkerungsreichsten Bundesland im Vergleich zu 2022 um mehr als 10 Prozent in die Höhe.

Erfasst wurden dabei ermittelte Straftatverdächtige ohne deutschen Pass. Sogenannte Doppelstaatler mit zwei Staatsbürgerschaften – der deutschen und der ihres Heimatlandes – werden in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) unter deutschen Verdächtigen gelistet.

Die Nichtdeutschen machten im Jahr 2023 gut jeden dritten mutmaßlichen Kriminellen aus, sagte Reul. 484.642 Tatverdächtige wurden insgesamt ermittelt. Verstöße gegen das Ausländerrecht wurden für die Gegenüberstellung nichtdeutsche und deutsche Verdächtige herausgerechnet.

Gemessen am Bevölkerungsanteil, so Innenminister Reul, „… sind nichtdeutsche Tatverdächtige… überproportional in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik erfasst.“  5,1 Millionen Menschen haben in NRW einen Migrationshintergrund, das sind 28,7 % der Bevölkerung – weniger als ein Drittel.

Man habe „kein Problem mit Ausländern, sondern ein Problem mit Kriminalität von nichtdeutschen Tätern“, unterstrich der Innenminister. Und:

 „Die Zahlen sagen uns, dass wir unsere Hausarbeiten bei der Integration nicht gemacht haben.“

Der Anteil der Migranten stieg bei allen Straftaten, führte der Innenminister aus.

  • Besonders alarmierend ist die Bilanz bei den sogenannten „Straftaten gegen das Leben“ (Mord, Totschlag, Tötungsversuche): Hier stieg der Anteil der Ausländer unter den mutmaßlichen Tätern um 6 Prozent auf 41,6 Prozent – heißt: Fast die Hälfte dieser Kapitaldelikte ging auf das Konto von Migranten.
  • Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung  kletterte die die Ausländerrate auf 40,3 Prozent.
  • Beim Taschendiebstahl kommen mehr als drei Viertel der Verhafteten aus dem Ausland.
  • bei Ladendiebstählen und Wohnungseinbrüchen ist jeder zweite Festgenommene kein Deutscher.
  • Bei gewalttätigen Sexualstraftaten stieg die Quote leicht auf 37 Prozent. 

Die ausländischen Tatverdächtigen nach Herkunftsländern:

  • Die meisten (jeder Zehnte) sind Türken,
  • gefolgt von Syrern, deren Anteil im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 16.000 Beschuldigte zunahm.
  • Es folgen Rumänen mit 9 Prozent, Polen mit 7 Prozent und Bulgaren und Ukrainer mit je 4 Prozent.

Reul: „Die Anzahl der Tatverdächtigen aus den nordafrikanischen Staaten Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten und Libyen steigt erkennbar stark an.“

Die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in Bayern und ehemalige Polizeibeamtin Christiane Feichtmeier warnte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa vor „Kollektivhaftung, rein auf Basis von Herkunft und Status“. Dies stünde „einem freiheitlichen Rechtsstaat schlecht zu Gesicht.“

Quellen: Pressekonferenz IM Reul (Mitschrift), Focus.online

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