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„Viel zu oft bevormundende Umerziehung“: Tödlicher Unfall löst Debatte um Tempo 30 auf Innenstadt-Hauptstraßen aus

„Viel zu oft bevormundende Umerziehung“: Tödlicher Unfall löst Debatte um Tempo 30 auf Innenstadt-Hauptstraßen aus

Soll auf innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen  Tempo 30 oder 50 gelten?

Diese Frage stellt das Meinungsforschungsinstitut Civey zu diesem Wochenende.

Der Hintergrund ist ein tragischer Autounfall in Berlins Innenstadt, bei dem zwei Menschen in einer Tempo 30-Zone ums Leben kamen. Das Unglück löste eine Debatte um das innerstädtische Tempolimit aus.

Letzten Samstag erfasste ein 83-jähriger Autofahrer eine Mutter (41) und ihr Kind (4), als er nach Zeugenaussagen mit hoher Geschwindigkeit einen Stau verkehrswidrig auf einem Radweg umfahren wollte, berichtete die SZ.

Beide starben kurz darauf. Eine weitere Person wurde schwer verletzt, als ein Auto, das dem Unfallverursacher auswich, gegen ein drittes Fahrzeug prallte.

„In den letzten Jahren sind Tempo-30-Strecken viel zu oft als bevormundende Umerziehungsmaßnahme verwendet worden.“

Dies beklagte der Berliner CDU-Fraktionschef Dirk Stettner laut taz Anfang des Jahres. Seine Fraktion hat sich daher für 2024 zum Ziel gesetzt, auf 34 Hauptstraßen das Tempolimit von 30 km/h auf 50 km/h erhöhen.

Die Maßnahme soll den Großteil des Verkehrs auf den Hauptstraßen bündeln, um den Verkehr allgemein flüssiger zu machen. So soll der ÖPNV gefördert und vermieden werden, dass sich der Verkehr auf Nebenstraßen in Wohngebieten verlagert.

Die Civey-Umfrage zeigt bisher (Stand Samstag, 16. 3., 15 Uhr) eine klare Mehrheit für 50 km/h. Rund 68 Prozent sind „eher“ oder „eindeutig“ für die schnellere Variante.

Quelle Civey.com

Verkehrsinitiativen forderten nach dem Unfall, das aktuelle Tempolimit 30 an der dortigen Stelle beizubehalten, statt wieder wie geplant Tempo 50 einzuführen. Grüne und Umweltverbände hatten die Pläne der CDU bereits vorab stark als rückwärtsgewandt kritisiert.

Für den Berliner Grünen-Fraktionschef Werner Graf gefährde der Vorstoß die Sicherheit der Menschen, besonders von Kindern und Älteren. Verkehrsexperte Oliver Schwedes verwies im rbb darauf, dass Tempo 50 zu einer Verschlechterung der Luftqualität und einer Vermehrung von gravierenden Unfällen führen könnte.

Quelle: Civey.com

 

 

Kommentare

WORDPRESS: 1
  • Johl Ilse vor 7 Monaten

    Es ist nervig, wenn anstatt die Straßen zu reparieren ÜBERALL, auch auf Hauptstraßen einfach Tempo 30 Schilder aufgestellt werden!
    Die Autos verbrauchen bei ständigen bremsen  und wieder anfahren  viel mehr Benzin! Fußgänger rennen einfach über die Straßen und  Radfahrer nehmen die Vorfahrt oder fahren mitten auf der Straße !  
    Diese über km lange 30 Fahrerei nervt  und andere Verkehrsteilnehmer verlassen sich darauf, dass alle Autos schleichen!  Da das aber nicht immer so ist passieren  mehr Unfälle!  Auch da, wo früher noch bei Tempo 50 oder 70 sehr selten oder nie Unfälle waren!