Wie bewerten Sie die Ankündigung der Lokführergewerkschaft GDL, im neuen Jahr womöglich weitere und längere Bahnstreiks durchzuführen?
Diese Frage stellte kurz vor Weihnachten das Umfrageinstitut Civey für eine repräsentative Umfrage.
Das Ergebnis zeigt: Die Geduld der Bahnkunden ist langsam erschöpft.
Die große Mehrheit (97 %) der Gewerkschaft Deutscher Lokführer GDL hat am Dienstag bei einer Urabstimmung für unbefristete Streiks bei der Bahn gestimmt. Damit sind längere Arbeitsniederlassungen von über 24 Stunden ab dem 8. Januar möglich, berichtete das RND. Hintergrund ist der aktuelle Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB). GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Verhandlungen kurz vor der Abstimmung für gescheitert erklärt.
Die Gewerkschaft fordert eine Senkung der Wochenarbeitszeit für Angestellte im Schichtbetrieb von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Zudem wird laut ntv eine allgemeine monatliche Entgelterhöhung von mindestens 555 Euro bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro verlangt. Die Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent ist eine weitere Forderung der GDL.
Einer der größten Streitpunkte ist die Kürzung der Wochenarbeitszeit. Die DB weist die Forderungen mit Verweis auf den Fachkräftemangel als unerfüllbar zurück. Angesichts der Arbeitsmarktlage sei die dafür benötigte Einstellung von Tausenden Mitarbeitenden unmöglich, berichtete die FAZ. Der Fahrgastverband Pro Bahn forderte die Streitparteien laut Deutschlandfunk auf, Notfallfahrpläne für mögliche Streiks vereinbaren. Bestenfalls sollte man aber weiter verhandeln.
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