„Hallo… ich wollte mal etwas fragen… berichtet ihr auch über Schicksalsschläge einzelner Bürger, wie zum Beispiel mich?“
Mit dieser zaghaften Frage wandte sich im Sommer dieses Jahres ein Leser aus Bergkamen an unsere Redaktion.
Seine Geschichte, die er uns anschließend schilderte, machte zusammen mit unserer Redaktion auch zahlreiche Leserinnen und Leser betroffen und traurig.
Es geht um elterliche Liebe und das Band zwischen seinem Vater und seinem einzigen Sohn, um die bewusste Entfremdung des Sohnes von seinem Vater durch Dritte, um Manipulation und zerstörtes Vertrauen. Es geht um schwere Krankheit, Hoffnung, zerstörte Hoffnung, Tod und Trauer und schlussendlich um quälende Fragen, die wahrscheinlich niemals beantwortet werden.
Sven und seiner Lebensgefährtin aus Unna war es wichtig, ihre Geschichte unter ihren richtigen Namen zu erzählen. Er wollte sich, so beschrieb es der 38-jährige im Mailkontakt mit unserer Redaktion, einmal den ganzen Frust und die Trauer von der Seele schreiben.
- UPDATE – Ende Oktober 2023 schickte uns Sven eine kurze Mail mit Neuigkeiten:
„Es hat sich ein bisschen was getan. Die Freundin meines Papas hat mir über den Anwalt ein Vergleichsangebot gemacht. Mein Anwalt rät mir, diesen anzunehmen. Somit kann ich damit abschließen und mich um meine Gesundheit kümmern.“
Hier seine Geschichte.
„Mein Name ist Sven Amsel, ich bin 38 Jahre alt und wohne in Bergkamen. Seit 2013 bin ich mit Natalie Klein aus Unna zusammen, und wir haben zwei Kinder.
Mein Vater Wolfgang Amsel aus Bergkamen erkrankte im Juni 2021 an einem Glioblastom Grad 4 (Gehirntumor). Meine Mama Rosemarie Amsel war bei einer Herzoperation 2015 im Alter von 65 gestorben.
Ein Jahr, nachdem meine Mama verstorben war, habe ich zufällig mitbekommen, dass mein Vater eine neue Frau kennengelernt hatte. Elsa B. (Name geändert) aus dem Münsterland.
Sie sind dann auch zusammengekommen.
Nach einigen Monaten wollte mein Vater mir seine neue Freundin vorstellen.
Da meine Mama und mein Papa ein Leben lang zusammen waren, fiel es mir schwer, eine neue Frau an seiner Seite zu sehen. Irgendwann habe ich aus Liebe zu meinem Vater eingewilligt und es kam zum Treffen.
Als ich Elsa B. sah, wurde mir ganz komisch. Irgend etwas sagte mir, dass mein Papa und sie nicht zusammenpassen. Mein Papa sagte immer wieder zu mir, dass Elsa ihm gut tun würde, nach dem Tod meiner Mama. Sie haben sich auch immer nur alle 2 Wochen am Wochenende getroffen und dann das Wochenende miteinander verbracht. Es gab mal Urlaub in Bayern oder eine Kreuzfahrt nach Dubai (10 Tage) die mein Vater bezahlt hat.
Mein Vater war immer schon ein selbstständiger Mann. Er war nie abhängig von anderen, er war ein sehr netter Mensch und toller Vater.
Im Juni 2021 hatte er Besuch von seinem Nachbar zum Fußballschauen. Den Nachbarn fiel auf, dass eine Gesichtshälfte von meinem Vater anfing zu zucken.
Als es immer schlimmer wurde, rief der Nachbar die 112 an. Mein Vater ist mit Verdacht auf einen Schlaganfall ins Krankenhaus gekommen.
Am nächsten Tag im MRT dann die erschreckende Nachricht. Es war ein Gehirntumor.
Er wurde direkt am nächsten Tag dann am offenen Gehirn bei vollem Bewusstsein operiert. Die Operation ist gut verlaufen. Nach Erhalt des Befundes stand fest, dass es ein Glioblastom Grad 4 war. Die sehr bösartig ist und schnell voranschreitet.
Die Ärzte haben ihm 1,5 Jahre in Prognose gestellt. Denn dieser Gehirntumor verläuft leider immer tödlich. Seine und meine Welt ist ab diesem Tag zusammengebrochen.
Ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Ich hatte den Tod meiner Mama noch nicht verarbeiten können, weil ich es immer verdränge. Und nun soll ich mich auf den Tod meines geliebten Papa einstellen.
Mein Vater hatte große Hoffnung, dass ihn die Bestrahlung und Chemotherapie krebsfrei bekommen würde. Ich konnte nicht weiter anschauen, wie die Zeit verging und für meinen Vater immer weniger Zeit übrig blieb.
Ich stellte Kontakte zu unterschiedlichen Krankenhäusern her und führte Gespräche.
Nach vielen Gesprächen mit meinem Vater habe ich ihn überreden können, sich im Uniklinikum Münster vorzustellen. Er hat auch recht schnell ein Termin bekommen.
Der Arzt hat verschiedene Behandlungsmethoden vorgestellt, wobei mein Vater an einer Studie als Teilnehmer teilnehmen müsste. Das tat mein Vater dann auch.
Wir haben dann zusammen uns um sämtliche Dinge gekümmert, haben eine Vorsorgevollmacht erstellt eine Patientenverfügung ausgefüllt und waren bei der Sparkasse und haben mich als leiblichen Sohn bevollmächtigt, mich um seine Geldangelegenheiten zu kümmern. Desweiteren hat mein Vater ein Termin bei einem Bestatter gemacht und seine Beerdigung im Vorfeld schon geplant und bezahlt.
Der größte Wunsch meines Papas war, dass ich mit Natalie und unseren Kindern nach seinem Tod in sein Haus einziehen würde.
Er hatte das Haus nach dem Tod meiner Mama für rund 50.000 Euro renoviert und komplett neu möbliert. Alles für uns. So, dass wir was Modernes darin haben.
Mein Vater ging es bis im April 2022 super gut.
Um weitere Chemotherapie und Bestrahlung zu bekommen, musste aus den Gehirn eine Probe entnommen werden, sonst hätten die Krankenkassen das nicht weiter bezahlt.
Als es dann wieder zur Probenentnahme am offenen Kopf bei vollem Bewusstsein kam, gab es eine Einblutung ins Gehirngewebe. Die Ärzte konnten diese schnell versorgen. Aber mein Vater war ab diesem Zeitpunkt halbseitig beeinträchtigt.
Ich habe mich dann mit meiner Freundin täglich um mein Vater gekümmert, habe mit den Krankenkassen, Ärzten, Pflegestellen usw. Kontakt gehabt und mich um alle Termine gekümmert. Mein Vater wurde körperlich immer schwächer und ihn ging es gar nicht mehr gut. Er war jetzt auf einen Pflegegrad angewiesen gewesen und nur noch im Bett gefangen.
Ab Oktober 2022 fingen dann die ganzen komischen Dinge an.
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Mein Vater verkaufte sein fast neues Auto (Ford Kuga II 17.000km), Neupreis 34.000 Euro, für 15.900 Euro obwohl er es meiner Partnerin versprochen hatte. Dann sagte er zu mir, dass er mir im Vorfeld 10.000 Euro schenken wolle. Als ich zu dem Treffen mit meinem Vater kam, war Elsa B. auch dabei.
Mein Vater fing an zu weinen, hat meine Hand gehalten. Und hat zu mir gesagt, dass ich sein einziges Kind sei und nach seinem Tod alles bekommen solle. Selbst seine getragenen Socken.
Elsa B. holte dann einen „Schenkungsvertrag mit Anrechnung auf Pflichtanteil“ aus ihrer Tasche. Ab diesen Zeitpunkt habe ich ein komisches Gefühl gehabt. Den Vertrag unterschreibe ich nicht, habe ich gesagt.
Mein Vater sagte mir desweiteren, dass er bei Elsa sein gesamtes Geld hinterlegt hätte. Sie sollte mir einmal im Jahr 10.000 Euro geben, 5 Jahre lang.
Er verkaufte sein Ferienhaus an der Nordsee. Er kündigte den Mietkaufvertrag vom Haus. Und da er sehr geschwächt war, sagte er mir, dass er jetzt von zu Hause ausziehen müsste und in ein
Hospiz gehen würde. Komischerweise war es das Hospiz in der Stadt, in der Elsa B. wohnte.
Ich bin ihn wöchentlich besuchen gefahren. Da es ein weiter Weg für mich war, konnte ich Ihn nur am Wochenende besuchen.
Elsa B. wohnte hingegen nur 5 Minuten von dem Hospiz entfernt und war dreimal täglich bei meinem Vater. Zuletzt war er fast nur noch am Schlafen, da er so geschwächt war.
Anfang Dezember rief mich auf einmal Papas Nachbar an und fragte mich, warum Elsa B. mit einer Menge Leuten bei meinem Vater am Haus wäre und es leerräumte.
Ich war schockiert und wusste von gar nichts. Ich rief sofort meinen Vater an und fragte ihn, ob das so gewollt wäre. Er sagte mir mit schwacher Stimme, das er davon nichts wüsste und ich das aufhalten sollte.
Ich fuhr dann mit meiner Freundin zum Haus meines Vaters und habe von unterwegs über Notruf die Polizei alarmiert.
Angekommen zusammen mit der Polizei und nach Schilderung meines Anliegens sprach die Polizei mit Elsa B.. Diese ging zu ihrem Auto, holte eine Mappe und gab sie der Polizei. Die Polizei sagte zu mir dann, dass alles In Ordnung wäre und Elsa B. dazu berechtigt sei, dies zu tun. Es sei sogar ein Testament vorhanden, beurkundet von einen Notar.
Ich rief meinen Vater an und gab mein Handy an die Polizei weiter. Doch mein Vater sagte nur noch, ich sollte da jetzt nicht so ein Theater machen und einfach von da verschwinden.
Völlig geschockt bin ich mit meiner Partnerin zurück nach Hause gefahren.
Ich habe dann bei der Sparkasse angerufen und wollte erfragen, ob eventuell seltsame Abbuchungen stattgefunden hatten. Der Mitarbeiter sagte mir aber, er dürfe mir keine Auskunft geben, da mein Vater mir die Kontovollmacht entzogen habe.
Es ist eine Welt für mich zusammengebrochen.
Ab diesem Tag habe ich nicht mehr mit meinem Vater gesprochen oder ihn gesehen.
Ich stellte mir immer wieder die Frage: Warum tut er mir das an? Er hatte wenige Tage zuvor doch noch weinend gesagt, ich sollte alles bekommen.
Am 22.12.2022 bekam ich dann um 23 Uhr den Anruf aus den Hospiz, dass mein Vater soeben verstorben war.
Ich weiß nur noch, dass ich weinend in der Küche auf dem Boden saß. Natalie nahm mich in den Arm und versuchte mich zu trösten.
Ich bin ihr so dankbar, das möchte ich nur einmal erwähnen, dafür dass sie nach dem Tod meiner Mama und meines Vater immer für mich da war und ist. Ohne sie wüsste ich nicht, was mit mir heute wäre.
Als ich dann nach Weihnachten beim Bestatter anrief, um zu erfragen, ob ich irgendwas machen müsste, sagte man mir, dass alles geregelt sei, mein Vater schon überführt wurde. Er könne und dürfe mir nur nichts über die Beerdigung oder den genauen Termin mitteilen, da Frau Elsa B. dies ausdrücklich verboten habe.
So konnte ich noch nicht mal auf die Beerdigung und meinen Vater auf seiner letzten Reise begleiten.
Als das Testament dann kam vom Gericht, stand darin, dass ich als Sohn enterbt worden war. Und mir nur ein Vermächtnis von 5/8 % zustehen würde.
Zu einem Vermächtnis zählen nur die Dinge, die ab dem Todeszeitpunkt noch da sind.
Und da Elsa B. alles beseitigt hatte, bleibt mir quasi 5/8 % von nichts.
Bis zum heutigen Tag habe ich von Elsa B. nichts mehr gehört.“
Kommentare
Die Frau hat ganze Arbeit geleistet. Den Gesundheitszustand des kranken Mannes so schamlos und geschickt auszunutzen um sich zu bereichern ist kriminell.
Wenn ein Mensch hinterhältig ist, zeigt er seine wahren Intentionen nicht, hinterhältige Persönlichkeiten verfolgen ein Ziel. Lügen kann man praktisch grundlos, aber um hinterhältig zu sein, muss eine Person die Wahrheit (z.B. ihre Absichten) kennen und sie bewusst verschleiern.
Deshalb nennt man sie auch intrigant oder heimtückisch. Sehr oft präsentieren sie sich als nett, zuvorkommend, hilfsbereit oder harmlos. Wenn du ihnen begegnest, scheinen sie nichts im Schilde zu führen. In Wahrheit planen sie etwas oder verstecken ihre wahren Meinungen. Einige warten lange, bis sie ihre wahren Intentionen offenlegen – oder gestehen die Verlogenheit niemals ein. Andere spielen das Spielchen nur für kurze Zeit und beenden es, sobald sie erreicht haben, was sie wollen.
(Bericht von Jennifer Häuser)
Deshalb nennt man sie auch intrigant oder heimtückisch. Sehr oft präsentieren sie sich als nett, zuvorkommend, hilfsbereit oder harmlos. Wenn du ihnen begegnest, scheinen sie nichts im Schilde zu führen. In Wahrheit planen sie etwas oder verstecken ihre wahren Meinungen. Einige warten lange, bis sie ihre wahren Intentionen offenlegen – oder gestehen die Verlogenheit niemals ein. Andere spielen das Spielchen nur für kurze Zeit und beenden es, sobald sie erreicht haben, was sie wollen.
Testament anfrechten und die Frau als Betrügerin anzeigen – aber vor allem zum Rechtsanwalt. Nur: wenn nix mehr da ist, nutzt es nix. Aber vielleicht kann mqn die Grabstätte wenigstens erfahren. Das kann vielleicht per einstweiliger Verfügung erreicht werden, dass der Bestatter Auskunft geben muss. Ich kannte Wolfgang und das wäre niemals in seinem Sinn gewesen, was diese Frau da abgezogen hat. Sie hat seine Krankheit und seine Schwäche ausgenutzt. Schäbig finde ich das.
Danke liebe Doris für deine hilfe, Rechtsanwalt ist seit anfang Januar 2023 eingeschaltet. Ich weiss ja wo er beerdigt worden ist. Direkt neben meiner Mama in Weddinghofen. Nur sie hatte verboten das man mir das Datum der Beisetzung mitteilt.
Echt du kanntest mein Papa? Das ist ja schön zu hören. Kennen wir uns auch? Wüsste jetzt nicht welche Doris du bist.
Schrecklich das zu lesen und unsere Regierung tut nichts, obwohl das LKA, Berlin, Frau Mau dafür mit dem ZDF („Die Fürsorgefalle“) kämpft. Mein Vater hatte einen Schlaganfall und ohne unser Wissen wurde eine Frau von einem Anwalt in UN mit einer Generalvollmacht ausgestattet, EFH usw. Ich wohnte nebenan und kämpfte, da er ausgehungert wurde. Unwissend, dass ich einen Hirntumor mit bereits einsetzender Hirnschwelllung. Es war ein Albtraum und wurde noch bedroht. Nach dem ersten ZDF-Interview wurde ich schwächer. Konnte nicht ahnen, dass ich einen riesengroßen Tumor hatte. Amtsrichter, monatelange Polizeieinsätze haben nichts gebracht. Einen Menschen mitten in Deutschland ohne ärztliche Versorgung auszuhungern, Strom und Warmwasser wurden mitten im Winter am Haus angestellt. Alles mit Fotos und Dokumenten dokumentiert. Frau Mau vom LKA war die einzige Stütze! Das gibt es in ganz Deutschland und Familien zerbrechen daran – siehe die Fürsorgefalle LKA, Berlin. Der Staat lässt es zu. Die Menschen erleiden Qualen und sehen teilweise ihre Angehörigen nie wieder. Das funktioniert nur mit einem Netzwerk und dem ist man hilflos ausgeliefert. Meine Existenz und Familie ist daran zerbrochen. Mein Pferd mit 23 Jahren über FB Notaufruf von Stallkollegin vermittelt worden. Meinen Vater habe ich gerettet, meiner Mutter das EFH erhalten, aber ich bin durch diese Geschichte und den Hirntumor unter die „Räder“ gekommen. Mittlerweile- trotz vorherigen Verlust der kognitiven Fähigkeiten – wieder in der Gesellschaft angekommen und lese, dass es unaufhörlich weitergeht und das mit Hilfe von Anwälten etc. Schrecklich! Anja aus UN
„FEHLERTEUFEL“ „..Strom, Warmwasser etc wurden abgestellt und das Mitten im Winter“ im EFH“