Mit über 160 Stundenkilometern raste ein damals 22-Jähriger durch ein Wohngebiet erfasste eine 43-jährige Frau – sie starb.
5 Jahre nach dem illegalen Autorennen in Moers, das mit einer Tragödie endete, gibt es nun ein drittes Gerichtsurteil.
Am Montag, 2. Oktober, verurteilte das Landgericht Duisburg Kushtrim H. (25) zu 5 Jahren Gefängnis.
Am späten Abend des Ostermontags 2019 hatte sich der Angeklagte mit einem anderen Mann ein illegales Rennen geliefert.
Kushtrim H. krachte mit seinem Auto auf der Gegenfahrbahn mit irrsinnigem Tempo gegen den in diesem Moment einbiegenden Citroën einer 43 Jahre alten Frau und Mutter.
Sie starb kurz darauf im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen.
„Fast unverletzt floh der Verursacher, der es nie durch die theoretische Führerscheinprüfung geschafft hatte, von der Unfallstelle und tauchte unter“, berichtet ein Gerichtsreporter aus der Verhandlung.
Eine Woche nach Beginn der öffentlichen Fahndung stellte sich der Todesraser der Polizei.
Es folgten zwei Urteile, die denkbar weit auseinanderklafften:
Das Landgericht Kleve verurteilte den damals 22-Jährigen zu lebenslanger Haft wegen Mordes, der Bundesgerichtshof (BGH) hob das Urteil auf – der Tötungsvorsatz sei nicht gut genug begründet gewesen.
Im zweiten Anlauf verhängte das Landgericht dann nur noch 4 Jahre Haft wegen verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.
Die Richter unterstellten ihm einen „Gefährdungsvorsatz“, aber nicht die Annahme, dass er Menschen töten könne. Er habe offenbar darauf vertraut, „dass es schon gutgehen“ werde.
Die Staatsanwaltschaft ging gegen das Mild-Urteil, das im Gerichtssaal beklatscht wurde, gemeinsam mit der Familie des Opfers beim BGH vor.
Doch auch das Landgericht Duisburg verurteilte Kushrim H. nicht wegen Mordes, sondern zu 5 Jahren Haft.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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