Hildegard hat zwei neue schneeweiße Kollegen.
Pünktlich wie angekündigt hat der Kreis Unna zur Mitte des Jahres gleich zwei weitere „Enforcement Trailer“ in Betrieb genommen.
Der eine Anhänger stand seit Freitag (30. 6.) in Schwerte-Holzen, Westhellweg (30 km/h), der zweite Neuzugang überwachte Mitte vorige Woche die B1 an der Kreuzung Ostbürener Straße in Fahrtrichtung Unna (50 km/h).
Damit hat die dunkelgraue „Hildegard“ (Kennzeichen 57) schon zwei neue helle Kollegen (127/128).
Wie der erste, der landläufig als „Hildegard“ bekannt ist, wurden auch die beiden neuen Trailer vom Kreis angemietet.
Das sich das finanziell auszahlt, hat „Hildegard“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Seit Anfang 2022 ist der Blitzer-Anhänger im Einsatz und spülte im ersten Jahr rund 200.000 Euro Netto in die Kreiskasse, gezahlt von 13.102 Fahrzeugführern.
Die meisten waren keineswegs „Raser“, sondern nur ein bisschen zu schnell – bis zu 10 km/h.
„Der Trailer war Ziel eines Brandanschlags und mehrerer Farb-Attacken. Er ist bei Autofahrern, die in sein helles Licht blicken müssen, unbeliebt. Doch so viele Leute auf ihn schimpfen, so viele freuen sich auch über seinen Einsatz und schlagen neue Standorte vor – oft vor der eigenen Haustür“, betont der Kreis.
Ein Blick auf sein erstes Einsatzjahr.
so Christoph Funke, Fachbereichsleiter Straßenverkehr. „Und das ist unser Ziel. Denn die häufigste Unfallursache ist nach wie vor unangepasst oder überhöhte Geschwindigkeit.“
Daten und Fakten
Der erste Einsatz des Trailers war am 10. Januar. Bis zum 5. Dezember ist er an 49 Standorten eingesetzt worden. Bevorzugte Städte gibt es dabei nicht – seine Einsatzorte werden gleichmäßig über das Kreisgebiet (außer Lünen) verteilt.
Und auch die Standortwahl sei nicht willkürlich gewählt.
erklärt Christian Bornemann, Leiter der Bußgeldstelle. „Das sind Straßen an Schulen, Kindergärten, Altenheimen, Krankenhäusern und ähnlichen Orten.“ Ob das wirklich auf alle Standorte zutraf, ist das heftigst diskutierte Thema in den sozialen Medien.
Insgesamt hat der Trailer in diesem Jahr 14.420 Fahrzeuge geblitzt. 13.102 Messungen waren verwertbar.
- Die meisten verwertbaren Messungen sind in Unna an der Hammer Straße im August 2022 entstanden (1.112),
- gefolgt von der Friedrich-Ebert-Straße in Unna im Januar (944 verwertbare Messungen) und Juli (688 verwertbare Messungen).
- Auf Platz vier landet der Standort Werne mit ebenfalls 688 Messungen am Südring im November
- und der Standort an der Werler Straße (B1 in Unna) im Januar 2022 mit 679 verwertbaren Messungen.
Bußgelder
Rund 500.000 Euro an Bußgeldern erwartet die Verwaltung aurch den Einsatz des Trailers in diesem Jahr. Dem gegenüber stehen rund 300.000 Euro an Verwaltungskosten (Miete, Wartung, Personal und Co.) – macht einen Gewinn von 200.000 Euro.
Richtig teuer wurde es im Jahr 2022 für zwei Fahrer. Sie waren 70 bzw. 63 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h zu schnell. Das kostet sie 600 Euro, zwei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.
Mit einem Anteil von 64,6 Prozent entstanden die meisten Blitzerfotos bei Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 10 km/h.
Seltener sind Personen bis 15 km/h geblitzt worden (23,9 Prozent aller Fotos).
Es folgen Überschreitungen bis 20 km/h (7,5 Prozent)
und bis 25 km/h (2,5 Prozent).
Eher die Ausnahme sind Fahrzeugführer, die 30 km/h und schneller als erlaubt unterwegs waren (1,5 Prozent).
Am häufigsten löste der Blitzer mittwochs (18,2 Prozent) aus. Gefolgt von samstags (16,7 Prozent), freitags (15,4 Prozent) und sonntags (15 Prozent). Am seltensten blitzte der Trailer montags (4,92 Prozent). Das liegt allerdings daran, dass der Trailer montags meist in der Garage zum Aufladen der Batterien und zu Wartungsarbeiten steht.
Kommentare
[…] Lesen Sie HIER weiter […]