HomePolizeiLand NRW

„Ich f*cke Deutschland, f*cke Polizei!“ Beamte gewürgt, gespuckt – ein anderer greift mit Steinen an: In keinem Fall Haftgründe

„Ich f*cke Deutschland, f*cke Polizei!“ Beamte gewürgt, gespuckt – ein anderer greift mit Steinen an: In keinem Fall Haftgründe

(Symbolbild - c/o Bundespolizei)

„Ich ficke euch, ich ficke Deutschland, ich ficke Polizei!“

Mit einschlägigen Drohungen überzog ein 24-jähriger Afrikaner am Feiertag Fronleichnman Bundespolizisten im Kölner Hauptbahnhof.

Zuvor belästigte und bepöbelte er Reisende. Final sprang er einem Polizisten buchstäblich an die Gurgel. Ein anderer Asylbewerber, ein 18-jähriger Algerier, verbreitete Schrecken unter Reisenden, als er mit Pflastersteinen Schaufenster bombardierte und drohte, auch Reisende mit Steinen zu bewerfen.

Für beide Männer bestanden im Anschluss keine zwingenden Gründe für Untersuchungshaft, der 18-Jährige bekam einen Platzverweis.

Häufig herrscht bei Leserinnen und Lesern unseres Nachrichtenportals Unverständnis darüber, dass auch einschlägig polizeibekannte Aggressoren und Gewalttäter nach der Anzeigenaufnahme gleich wieder ihrer Wege ziehen dürfen. Zwei exemplarische Beispiele vom Donnerstag (Fronleichnam) liefert die Bundespolizei für den Kölner Hauptbahnhof.

Gegen 09:30 Uhr flüchteten mehrere Reisende im Eilschritt aus dem Bahnhofsgebäude. Vor einem Geschäft in der Passage sei es zu einer wüsten Schlägerei gekommen, berichteten sie Bundespolizisten.

Diese rannten in den Hauptbahnhof und fanden zwei am Boden rangelnde Männer vor.

Die Polizisten trennten die Kontrahenten und ermittelten, dass einer der beiden zuvor mit Pflastersteinen versucht hatte, eine Schaufensterscheibe einzuwerfen, und dabei androhte, auch unbeteiligte Reisende mit Steinen zu bewerfen.

Laut Zeugenaussagen wollte der andere Mann, ein 39-jähriger Kölner, die Taten unterbinden.

Da der 18-jährige Algerier nach den Beamten trat und sich aggressiv wehrte, legten sie ihm Handfesseln an und brachten ihn zur Dienststelle.

Nach Zeugenbefragungen und einer Videoauswertung stellte sich folgender Sachverhalt dar, berichtet Polizeisprecherin Christin Fußwinkel:

„Nachdem der junge Mann im Außenbereich mehrere Pflastersteine aufgesammelt hatte, betrat er den Hauptbahnhof und schmiss einen Stein gegen die Fensterscheibe eines Geschäfts. Der extrem laute Knall schreckte einige Reisende auf, weshalb sie aus dem Gebäude rannten. Die Scheibe ging zu Bruch. Anschließend deutete der Algerier an, die restlichen Steine auf die Umstehenden zu schmeißen.“

Bundespolizei: Pflastersteine und beschädigte Scheibe

Die Bundespolizisten fertigten eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung, Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Anschließend entließen sie den Mann mit einem Platzverweis. Haftgründe bestanden nicht.

Gestern gegen 22:15 Uhr folgte ein weiterer Polizeieinsatz. Ein Mann randalierte im Hauptbahnhof, belästigte Reisende und schlug seinen Kopf mehrfach gegen eine Wand. Alarmierte Einsatzkräfte wollten den 24-Jährigen kontrollieren. Dieser reagierte zunächst nicht auf die Ansprache der Beamten, berichtet Polizeisprecherin Fußwinkel.

„Statt dessen schlug er mit seinen Armen ziellos um sich und brüllte aus Leibeskräften: Ich ficke euch, ich ficke Deutschland, ich ficke Polizei!“

Ein Bundespolizist hielt den Mann fest, woraufhin dieser den Hals des Beamten ergriff und zudrückte. Weitere Einsatzkräfte der Bundespolizei eilten zur Unterstützung und legten dem Aggressor Handfesseln an. Auf dem Weg zur Dienststelle versuchte der junge Mann, die Beamten mehrfach anzuspucken.

Die Polizeikräfte stellten die Identität des 24-jährigen Malier fest, sicherten Videoaufzeichnungen und fertigten eine Strafanzeige wegen tätlichen Angriffs, Widerstands und gefährlicher Körperverletzung. Im Rahmen eines schnellen Verfahrens nahmen sie den Mann anschließend fest und brachten ihn ins Polizeigewahrsam zu.

Auf unsere Nachfrage, was weiterhin mit dem Gewalttäter geschieht, gab uns Polizeisprecherin Christin Fußwinkel von der Bundespolizei Köln die folgenden Auskünfte:

„Der Mann verfügt momentan über keinen festen Wohnsitz. Ob in solchen Fällen eine Abschiebung möglich wäre, ist immer einzelfallabhängig. Hier spielen mehrere Punkt eine wichtige Rolle. Grundsätzlich melden wir aber jeden Verstoß an die zuständigen Ausländerämter, welche diese Entscheidung dann nach eingehender Prüfung treffen.“

Eine Vorführung vor einem Haftrichter war bis Freitagmittag nicht erfolgt.

Kommentare

WORDPRESS: 0