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„G*tt ist divers und queer“: Sauerländer Abtei gendert jetzt den Allmächtigen

„G*tt ist divers und queer“: Sauerländer Abtei gendert jetzt den Allmächtigen

(Screenshot von der Facebookseite der Abteil Königsmünster in Meschede / HSK).

G*tt ist mehr, anders, diverser, größer als all unsere Bilder und Begriffe von ihm.“

Mit dieser Verkündung sorgt die Abtei Königsmünster in der sauerländischen Kreisstadt Meschede seit Anfang dieser Woche für ungewohnt lebhafte Diskussionen auf ihrer Facebookseite.

Den Buchstaben „o“ in Gott ersetzt in der Abtei fortan  ein Gendersternchen. 

„Die für viele ungewohnte Schreibweise mit „Gendersternchen“ bringt die Andersheit und Queerness Gottes zum Ausdruck“,

argumentiert das Kloster anlässlich zum Fest der Heiligen Dreifaltigkeit.

Das Dreifaltigkeitsfest feiert diese Vielfalt und Buntheit Gottes. G*tt ist größer als alles, was von uns gedacht werden kann.“

Die Reaktionen auf der Facebookseite der Abtei reichen von mit Herzen begleiteten Dankesbekundungen über kritische theologische Exkurse bis zu entschiedener Ablehnung.

„Gott ist doch in den Kategorien der Menschen gar nicht einzuordnen“, wendet eine Kritikerin ein. „“Divers“ und „queer“ sind doch Begriffe, die der Mensch in seinem Schubladen-Denken und in seiner begrenzten intellektuellen Erfassungsgabe verwenden muss.

Zudem beschreiben sie Geschlechtlichkeit und das wird Gott ja nun überhaupt nicht gerecht. Also, was soll das? Lassen wir Gott so sein, wie Gott ist. Ohne irdische Schreibschubladen. Übrigens: Von Jesus wissen wir, dass er ein Mann war bzw. Ist. Also nicht irgendwas sonst. Er ist im Sinne der menschlichen Schublade nicht divers.“

Offenheit  signalisiert dieser Kommentator:

„Ich schätze und, ja, liebe Ihre Abtei wegen Ihrer Unaufgeregtheit und unbeirrbarer Aktualität. Vieles an den Diversitätsdebatten ist für Menschen in meinem Alter (ich bin 62 Jahre alt) ungewohnt und anstrengend, aber das ist kein Argument. Tradition ist, per se, auch kein Argument. Wir müssen nachdenken, und nachfühlen, und mitdenken, und mitfühlen. Das, und nichts anderes, orientiert.“

Zustimmung aus  optischen Gründen bekommt die Abtei ebenfalls:

„Ein Stern hat den Sohn G*ttes angekündigt, ein Stern gemahnt seiner unendlichen Vielfältigkeit. Ein schönes Zeichen – Danke.“

Ablehnung äußert hingegen zum Beispiel dieser Kommentator:

„Gott ist allumfassend und bedarf keiner Sternchen, welche meiner Meinung nach nur Anbiederung an den Zeitgeist sind.“

Noch deutlicher formuliert ein anderer Schreiber sein Unverständnis:

„Ich bin im höchsten Maße irritiert, dass sich eine so wichtige Abtei mit diesem linksgrünen Genderwahnsinn beschäftigt. Das braucht unser Gott nicht. Gott steht auch ohne Gendersternchen für uns alle. Oder ist man in Königsmünster der Auffassung, man könnte all‘ die Vergenderten, die der Kirche längst den Rücken gekehrt haben und sie sogar lautstark und intensiv bekämpfen, wieder zurückholen? Ich sage es deutlich: Wer Gendern für wichtig hält, ignoriert die tatsächlichen Probleme in unserer Welt. Bin sehr, sehr traurig.“

Die Abtei selbst stellt zu den über 180 Meinungsäußerungen fest:

„Wir freuen uns über die vielfältigen Reaktionen auf unser Posting zum Dreifaltigkeitsfest. Das Dreifaltigkeitsfest fordert uns dazu heraus, alte Gottesbilder zu hinterfragen. Gott ist eben nicht nur der alte Mann mit langem weißem Bart, jede Zeit und Kultur sucht sich eigene Bilder von Gott. Solange wir uns bewusst machen, dass es nur Bilder sind, ist alles gut.“

 

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