Erpressung mittels kompromittierender Chatnachrichten – zwei Männer aus dem Kreis Soest in Untersuchungshaft:
Im April dieses Jahres nahm ein 55-jähriger Mann über einen Messengerdienst Kontakt zu einem vermeintlich 13-jährigen Mädchen auf. Am selben Abend kontaktierte der angebliche Vater des Mädchens den 55-Jährigen und behauptete, den Chat mit seiner minderjährigen Tochter entdeckt zu haben.
Gegen Zahlung eines dreistelligen Geldbetrages sei er jedoch bereit, dessen Inhalt „zu vergessen“.
Das Opfer, dem die Situation unangenehm war, kam der Forderung nach, wurde jedoch umgehend zur Zahlung eines noch höheren Betrages aufgefordert, den er ebenfalls im Wege der persönlichen Geldübergabe zahlte.
Im Mai erhielt der Mann dann eine SMS mit der Aufforderung, den vermeintlichen Vater erneut zu treffen, da man dringenden Redebedarf habe.
Der Mann begab sich zum vereinbarten Treffpunkt, wurde dort jedoch von einem weiteren Mann, der ihm unbemerkt gefolgt war, mittels Kopfstoßes verletzt. Die Benommenheit des Opfers nutzte der angebliche Vater aus. Er stieg mit ihm und seinem Komplizen einen Pkw. Damit fuhr man umgehend zu einer Bank und forderte das Opfer auf, dort Bargeld abzuheben.
Das eingeschüchterte Opfer kam dem nach und händigte das geforderte Geld an die Täter aus. Beide Männer forderten anschließend einen 5-stelligen Bargeldbetrag, den das Opfer ebenfalls übergab.
Noch im Mai kam es zu einem weiteren Fall nach ähnlichem Muster. Ein weiterer Mann hatte via Messenger mit einem angeblich 14-jährigen Mädchen Kontakt aufgenommen und wurde vom angeblichen Vater ebenfalls zur Zahlung eines nicht unerheblichen Geldbetrages aufgefordert, ansonsten würde er ihn u.a. als pädophil verunglimpfen.
An dem sodann vereinbarten Treffpunkt wurde der Geschädigte von den mutmaßlichen Tätern angegriffen und überwältigt. Anschließend verständigte das Opfer jedoch die Polizei.
Beamte der Kriminalpolizei nahmen sofort umfangreiche Ermittlungen auf und konnten einen wohnsitzlosen 31-Jährigen sowie einen 26-jährigen Lippstädter als die mutmaßlichen Täter identifizieren und festnehmen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnte ein drittes Opfer der mutmaßlichen Täter identifiziert werden. Auch er wurde bei einem Treffen zwecks Geldübergabe körperlich angegangen und zahlte einen nicht unerheblichen Geldbetrag.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Paderborn erließ das zuständige Amtsgericht Paderborn einen Untersuchungshaftbefehl gegen die beiden dringend tatverdächtigen Männer. Beide Beschuldigten befinden sich in Untersuchungshaft.
Quelle KPB Soest
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