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Zunehmend kriminelle und gewalttätige Jugendliche und Kinder: Hamm schnürt Maßnahmenpaket

Zunehmend kriminelle und gewalttätige Jugendliche und Kinder: Hamm schnürt Maßnahmenpaket

„In einer räumlich klar definierten Zone werden ab sofort ohne konkreten Verdacht Personen der Alterszielgruppe angehalten, nach ihrer Identität befragt sowie mitgeführte Behältnisse in Augenschein genommen.“

Die Polizei geht zusammen mit der Stadt Hamm gezielt gegen kriminelle und/oder auffällige Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet vor. Denn die diesbezüglichen Vorfälle und Straftaten nehmen deutlich zu. Unter anderem wird die jugendliche Zielgruppe fortan auch ohne konkrete Anlässe kontrolliert.

 

Mit Wirkung vom 2. Mai hatte Hamms Polizeipräsident Thomas Kubera für einen ausgewählten Bereich der Innenstadt als auch für Teile von Bockum-Hövel die Strategische Fahndung angeordnet. Diese gilt zunächst für 28 Tage, bis zum 30. Mai.

Die Polizei unterstreicht:

„Die Anordnung der Strategischen Fahndung ist eine Reaktion auf den Anstieg von Straftaten sowie das gewaltbereite Verhalten von minderjährigen und jugendlichen Mehrfach- und Intensivtätern. Diese Zunahme der Straftaten und Aktivitäten erfordert gezielte Maßnahmen um zu verhindern, dass sich innerhalb dieser Gruppe Strukturen bilden und verfestigen.“

In diesem Zusammenhang hat die Polizei ein längerfristig ausgerichtetes und schwerpunktorientiertes Maßnahmenpaket geschnürt, bei dem auch die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Hamm ein wichtiger Bestandteil ist.

Neben einem umfangreichen Präsenz- und Kontrollkonzept ist auch die Strategische Fahndung ein Bestandteil:

Dabei handelt es sich um ein Instrument zur Gefahrenabwehr gem. § 12a Polizeigesetz Nordrhein-Westfalen. Das Gesetz gibt der Polizei die Ermächtigung zu polizeilichen Anhalte- und Sichtkontrollen.

Die Polizei Hamm wird mit dieser Maßnahme gezielten Fahndungsdruck ausüben. In einer räumlichen klar definierten Zone wird sie ab sofort ohne konkreten Verdacht Personen der Alterszielgruppe anhalten, nach ihrer Identität befragen sowie mitgeführte Behältnisse in Augenschein nehmen.

Dadurch sollen potentielle Täter frühzeitig erkannt und daran gehindert werden, Straftaten zu begehen.

Ein weiteres Ziel der Strategischen Fahndung ist die Suche nach Geschädigten. Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Dunkelfeld besteht und zahlreiche Delikte bislang nicht angezeigt wurden.

Daher bittet die Polizei Hamm Personen, die Opfer von Straftaten geworden sind beziehungsweise ihre Erziehungsberechtigten, sich bei der Polizei zu melden und die Tat zur Anzeige zu bringen.

Darüber hinaus hat die Polizei eine Ermittlungskommission eingerichtet, in der sich die kriminalpolizeiliche Sachbearbeitung unter Einbindung erfahrener Jugendsachbearbeiter konzentriert und im engen Austausch mit der Staatsanwaltschaft und dem Jugendamt der Stadt Hamm steht. So ist es bereits kurz nach dem Anlaufen der konzentrierten Ermittlungen zu einer ersten Festnahme eines 17-jährigen Intensivtäters gekommen, der in Untersuchungshaft genommen wurde.

Polizeipräsident Thomas Kubera äußert sich entschieden:

„Mit ihrem Verhalten gefährden diese devianten Kinder und Jugendliche objektiv die Sicherheit im Stadtgebiet und wirken massiv negativ auf das subjektive Sicherheitsgefühl anderer Kinder und Jugendlichen sowie von Passanten und Geschäftsinhabern.

Dies ist nicht tolerierbar und dem muss entschieden entgegengewirkt werden! Deshalb gehen wir das Problem gemeinsam mit der Stadt Hamm zielgerichtet und konsequent an – unter Ausschöpfung aller rechtlich zulässigen Möglichkeiten!“

„Es geht darum, klare Grenzen aufzuzeigen“, sagte Oberbürgermeister Marc Herter. „Wir geben so viel Hilfe und Unterstützung wie möglich und so wenig ,Luftveränderung‘ wie nötig“, sagte Herter.

Das umfasse ambulante und stationäre Hilfen. Wo es geboten ist, werde in Einzelfällen auch der Sorgerechtsentzug durchgesetzt. Zur Unterbringung kämen in solchen Fällen auch Hilfsangebote an weiter entfernt gelegenen Orten in Betracht. Einbezogen werden neben dem Jugendamt Schulsozialarbeiter, Streetworker sowie Fachpersonal der Stadtteil- und der Jugendzentren.

Abweichendes oder deviantes Verhalten bezeichnet in der Regel „Verhaltensweisen und Handlungen von Individuen und Gruppen, die sich mit Erwartungen, Normen, Normalitätsannahmen und Wertvorstellungen, die in einer Gesellschaft als richtig und erwünscht angesehen werden, nicht vereinbaren lassen.“

Quelle Polizei Hamm

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