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Aus Dortmunds Stadtteilen in die City radeln: 3 von 9 neuen Radvorrangsrouten werden konkret

Aus Dortmunds Stadtteilen in die City radeln: 3 von 9 neuen Radvorrangsrouten werden konkret

Am Knotenpunkt Korthenthal / Wittener Str. wurden alle Fahrradfurten rotmarkiert. Zum indirekten Linksabbiegen können Radfahrende die neumarkierten Aufstellbereiche nutzen. Bild(Bildlizenz/Fotograf/Grafiker): Stadt Dortmund

Die Mobilitätsplaner im Dortmunder Stadtplanungs- und Bauordnungsamt haben für drei geplante Velorouten die genauen Verläufe konkretisiert.
Es geht um die Radvorrangrouten von Eving, Hombruch und Mengede über Huckarde in die City. Diese Pläne sollen jetzt den politischen Gremien vorgelegt werden.

Auf den radial, also sternförmig verlaufenden Velorouten soll dem Radverkehr Vorrang eingeräumt werden.

Durch die Trassenführung – überwiegend auf Nebenstraßen und durch Tempo-30-Zonen und abseits von Hauptverkehrsstraßen, die stärker durch den Kfz-Verkehr belastet sind – sollen Berührungspunkte mit dem Straßenverkehr minimiert werden. Die Routen, die überwiegend als Fahrradwege geführt werden, sollen durchgängig mit rotem Asphalt oder roter Farbmarkierung auf der Fahrbahn für alle Verkehrsteilnehmer sichtbar und sicher sein.

Der Ausbaustandard wird sich je nach Straßentyp unterscheiden.

Die 9 Velorouten und die Radverkehrsstrategie der Stadt wurden in einem intensiven rund zweieinhalbjährigen Austausch mit dem begleitenden Arbeitskreis Masterplan Mobilität 2030 und der Öffentlichkeit erarbeitet und im Mai 2022 vom Rat der Stadt beschlossen.

Mit zum Konzept gehört das Zielnetz Radverkehr.

Es besteht aus dem Radschnellweg Ruhr (RS1), den 9 Velorouten als Teil des Hauptroutennetzes sowie dem Nebenroutennetz und Freizeitrouten. Dieses Netz soll sichere, komfortable und zusammenhängende Radverkehrsverbindungen innerhalb des Stadtgebietes bieten und auch die angrenzenden Nachbarkommunen erschließen.

Mit drei Vorlagen sollen nun die Vorzugsvarianten der Veloroute 1 (Eving), Veloroute 9 (Huckarde/Mengede) und Veloroute 7 (Hombruch) für die nachfolgende maßnahmenscharfe Entwurfsplanung beschlossen werden. Die Nummerierung der Velorouten folgt dem Uhrzeigersinn und steht in keinem Zusammenhang mit einer Priorität oder Umsetzungsreihenfolge. Die Änderungen bei den Velorouten ziehen entsprechende Anpassungen im Radzielnetz nach sich.

Veloroute 9 – Huckarde/Mengede

Die Veloroute 9 – Huckarde/Mengede verbindet die Innenstadt über eine Länge von 9,69 km mit dem Stadtbezirk Mengede. Bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h ist von einer reinen Fahrzeit von ca. 29 Minuten auszugehen. In einem Radius von 300 m um die Trasse leben insgesamt 15.371 Menschen. Ebenfalls im Radius: 10 Sport-, Freizeit-, Kultureinrichtungen; 12 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen; 5 Verknüpfungspunkte zum Schienennahverkehr; 1 Bildungseinrichtung; 2 Versorgungsschwerpunkte.

Die Vorzugsvariante der Route 9 hat sich in drei Arealen im Vergleich zu der vom Rat beschlossenen Führung gewandelt. Zu Beginn führt die Route nun unter der Bahnbrücke an der Schützenstraße und nicht unter den Bahnbrücken an der Unionstraße her. Im späteren Verlauf rund um die Emscherallee gibt es ebenfalls eine Abweichung, vor allem aufgrund der stadtauswärts notwendigen doppelten Querung der Emscherallee. Im Stadtbezirk Mengede führt wurde im Prozess eine kürzere Strecke gefunden, die gleichzeitig weniger Aufwand bei der Umsetzung erwarten lässt.

Veloroute 1 – Eving

Diese Route verbindet die Innenstadt in nahezu direkter Linie über eine Länge von 8,01 km mit dem Stadtteil Brechten des Stadtbezirks Eving. Bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h ist von einer reinen Fahrzeit von ca. 24 Minuten auszugehen. In einem Radius von 300 m um die Trasse leben insgesamt 28.315 Menschen. Ebenfalls im Radius: 16 Sport-, Freizeit-, Kultureinrichtungen, 52 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, 10 Verknüpfungspunkte zum Schienennahverkehr, 20 Bildungseinrichtungen, zwei Versorgungsschwerpunkte.

Die Veloroute 1 – Eving wird an zwei Stellen, im Bereich des Nordmarktes und Nordfriedhofes, anders geführt. Die Strecke über die Braunschweiger Straße und Steigerstraße kann aufgrund zu geringer Durchfahrbreiten in Höhe des Außenbereichs der Fabido-Kita am nördlichen Ende der Braunschweiger Straße nicht weiterverfolgt werden. Die Route entlang des Friedhofes wird verworfen, weil naturschutzrechtliche Bedenken dem entgegenstehen.

Veloroute 7 – Hombruch

Die Veloroute 7 verbindet die Innenstadt über eine Länge von 5,2 km mit dem Stadtteilzentrum Hombruch. Bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h ist von einer reinen Fahrzeit von ca. 16 Minuten auszugehen. In einem Radius von 300 m um die Trasse leben insgesamt 22.164 Menschen. Ebenfalls im Radius: 12 Sport-, Freizeit-, Kultureinrichtungen, 40 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, 12 Verknüpfungspunkte zum Schienennahverkehr, 11 Bildungseinrichtungen, zwei Versorgungsschwerpunkte.

Im Vergleich zur ursprünglichen Führung gibt es im südlichen Abschnitt dieser Route Anpassungen: Eine gemeinsame Führung mit der Stadtbahn im Verlauf vom Krückenweg wird vermieden und die Berührungspunkte mit der Stadtbahn auf eine möglichst rechtwinklige Querung reduziert. In Fahrtrichtung Dortmund-Innenstadt müssen die Gleise nicht gequert werden. In Fahrtrichtung Hombruch führt die Veloroute durch das Gebiet des Bebauungsplans Hom 258 – An der Witwe. Auch eine direkte Führung vom Krückenweg in die Straße Am Surck wird geprüft, für die u. a. Teile des dortigen Eckgrundstücks benötigt werden. Weiter kann die geänderte Führung unabhängig von der Verlegung des S5-Haltepunkts Dortmund-Barop durch die DB realisiert werden, in dessen Zusammenhang der Weg parallel zur S5 hergestellt werden soll. Die Veloroute endet am westlichen Eingang zur Hombrucher Fußgängerzone und nicht mehr auf dem Marktplatz.

So geht es weiter

Die übrigen angepassten Velorouten werden voraussichtlich in zwei weiteren Paketen noch in diesem Jahr in die Gremienläufe geschickt.

Für die Realisierung muss insgesamt noch der konkrete Umbau- und Ausbaubedarf genauer ermittelt werden. Dieser wird sich zwischen den Routen stark unterscheiden. Teilweise können über die Einrichtung von Fahrradstraßen verhältnismäßig schnell Teilabschnitte realisiert werden.

Ziel war es von Anfang an, in zehn Jahren vorrangig die neun Velorouten als Hauptverbindung zwischen den Nebenzentren und der City zu realisieren. In diesem Zeitraum wird parallel auch der Bau des wichtigen Radschnellwegs Ruhr (RS1) als zentrale Achse in Ost-West-Richtung und seiner Anschlüsse an das nachgeordnete Netz weiterverfolgt. Der Ausbau der Nebenrouten zur Verdichtung sowie der Ausbau des Freizeitnetzes zur Ergänzung des Alltagsnetzes sollen mittelfristig den Radverkehr fördern. Anlassbezogen und unabhängig von Prioritäten ist der Ausbau des Haupt- und Nebenroutennetzes im Zuge anstehender Umbauarbeiten vorgesehen.

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