„Frau Bürgermeisterin, kümmern Sie sich um unsere Freiwillige Feuerwehr!“
In einer geharnischten öffentlichen Stellungnahme kritisiert die Freie Wählergemeinschaft Fröndenberg (FWG) die aus ihrer Sicht mangelnde Unterstützung der Stadtverwaltung – konkret der Bürgermeisterin – für die Freiwillige Feuerwehr der Ruhrstadt. Der Hintergrund ist eine bisher nicht erfolgte Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans, der vor inzwischen 4 Jahren beschlossen wurde.
In dem Schreiben der FWG-Fraktion heißt es (gekürzt):
„Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Müller,
was passiert eigentlich, wenn in Fröndenberg ein Wohnhaus in Brand gerät?
Die Feuerwehr wird gerufen und versucht, mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln den Brand zu löschen und Menschenleben zu retten. Wie lange ein derartiges Szenario durch unsere Freiwillige Feuerwehr in Fröndenberg noch erfolgreich gemeistert werden kann, steht jedoch in den Sternen.
…
Im Jahr 2019, also vor vier Jahren wurde ein Brandschutzbedarfsplan beschlossen.
Was ist in den letzten vier Jahren passiert? NICHTS.
Unendliche Diskussionen, Vorschläge, Besserwissereien von unqualifizierten Personen, falsche Ausschreibungen, noch mehr Diskussionen, Abwarten, weil alles teurer wird…
Ist in den letzten vier Jahren auch nur ein einziger Stein für dringend notwendige Feuerwehrgerätehäuser gelegt worden? NEIN.
Wir sprechen uns nicht gegen konstruktive Diskussionen und Vorschläge aus und wir befürworten auch eine gut vorbereitete Planung, die selbstverständlich Zeit in Anspruch nimmt, ABER wir nehmen die hier stattfindende Hinhalte- und Verzögerungstaktik nicht weiter hin und fordern Sie unmissverständlich auf, JETZT endlich tätig zu werden oder ihr Amt jemandem zur Verfügung zu stellen, der es auch angemessen ausfüllen kann.
Während man bei der Durchsetzung von sogenannten Prestigeprojekten, wie z.B. nicht zu nutzende Radwege (um nur ein Beispiel zu nennen), immer gerne auf die zu vereinnahmenden Fördergelder hinweist, verzichtet man in Ostbüren auf eine Förderung in Höhe von 250.000 € für den Bau eines Gerätehauses, weil die zeitliche Komponente nicht eingehalten werden kann. Wir haben den Eindruck, dass man den Brandschutzbedarfsplan überhaupt nicht umsetzen WILL.
Eine andere Erklärung für diese fahrlässige Verschleppung eines gesetzlichen Auftrages lässt sich aus unserer Sicht nicht finden.
…
Wie gedenken Sie, Frau Bürgermeisterin Müller, auf den Hilferuf unseres Feuerwehrchefs Jörg Sommer zu antworten? Oder muss die Frage lauten, wie viele Jahre benötigen Sie für eine Antwort?
Sollte Ihnen dieser Brief nicht zu denken geben oder verstehen Sie einfach nicht, dass es eine flehende Aufforderung zur langen überfälligen Umsetzung eines getroffenen Ratsbeschlusses ist, der dem Wohle unserer Fröndenberger Bürger dient?
Möchten Sie so lange in dieser unendlichen Warteschleife verweilen, bis es zu möglichen Personenschäden kommt, die wegen der „Nichtumsetzung“ des Brandschutzbedarfsplanes entstehen?
Sollte dieser Fall eintreten, tragen Sie zumindest eine Mitverantwortung.
Werden Sie endlich tätig!
Für die FWG-Fraktion
Matthias Büscher
Fraktionsvorsitzender“
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