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Gewaltausbruch zwischen Jugendgruppen auf Berufsmesse in Bergkamen – 2 junge Verletzte aus Unna und Fröndenberg

Gewaltausbruch zwischen Jugendgruppen auf Berufsmesse in Bergkamen – 2 junge Verletzte aus Unna und Fröndenberg

Von einer gewalttätigen Auseinandersetzung überschattet war am Mittwoch (15. Februar 2023) die Berufsmesse „Mission Ausbildung“ in der Sporthalle der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen.

Zwei Jugendliche aus Unna und Fröndenberg landeten im Krankenhaus, bei zwei Heranwachsende aus Kamen klickten die Handschellen.

Polizeisprecher Christian Stein von der Kreispolizeibehörde Unna bestätigte unserer Redaktion den Vorfall am Donnerstag (16. 2.) auf Nachfrage. Aufmerksam gemacht auf den Zwischenfall hatte uns ein Leser, der den Polizeieinsatz auf der Messe mitbekommen hatte und sich wunderte, wieso bis gestern Abend nichts dazu in den lokalen Medien zu lesen war.

Nach Auskunft des Unnaer Polizeisprechers begann der zunächst verbal geführte Streit während der Berufsmesse gegen 11.10 Uhr. Zwei Jugendgruppen seien aneinandergeraten, warum, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Jedenfalls blieb es nicht bei Worten, sondern die Beteiligten lieferten sich eine gewalttätige Auseinandersetzung. Laut einem Augenzeugen, der unserer Redaktion den Vorfall schilderte, sei eine abgebrochene Flasche als Stichwaffe im Spiel gewesen.

Darauf geht Polizeisprecher Stein nicht ein. Wie er weiter schildert, konnten die alarmierten Einsatzkräfte noch vor Ort aufgrund von Zeugenaussagen zwei Tatverdächtige feststellen.

Es handelt sich um zwei junge Syrier aus Kamen, 18 und 19 Jahre alt. Beide wurden vorläufig festgenommen. 

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Einleitung von Strafverfahren konnten sie die Wache im Tagesverlauf wieder verlassen.

Verletzungen erlitten bei dem Gewaltausbruch ein 15-jähriger Syrer aus Fröndenberg und ein 16-jähriger serbisch-montenegrinischer Staatsbürger aus Unna. Beide Jungen mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

Die Kriminalpolizei hat laut Christian Stein die Ermittlungen zu den Hintergründen aufgenommen.

Für einen der Augenzeugen dieser Gewalttat, der sich bei unserer Redaktion melden, liest sich die Darstellung des Polizeisprechers „irritierend“. Der Unnaer, der beruflich auf der Messe war und anonym bleiben möchte, schildert hier seine eigenen Wahrnehmungen:

„Ich empfinde die Auskünfte der Polizei als sehr defensiv. Das liegt daran, dass

  • einige Hundert Anwesende das Geschehen der zunächst heftigsten Schlägerei (z.B. gezielte Schläge gegen den Kehlkopf) beobachtet haben, das sich oben auf der Zuschauertribüne abspielte (wobei da oben Dutzende junger Menschen mitten zwischen den herumwütenden Beteiligten saßen),
  • ebenso viele dann mitbekommen haben, wie einer der Jungs eine Glasflasche zerdepperte, um den Flaschenhals als Waffe einzusetzen,
  • Dutzende Besucher an dem blutüberströmten jungen Mann vorbeigingen, der im Eingangsbereich von Ersthelfern versorgt wurde (es lagen unzählige blutverschmierte Scherben um ihn herum),
  • einige Anwesende den Haupttäter verfolgten, auf dem Schulhof stellten und festhielten,
  • die Polizei recht zahlreich erschien,
  • die Polizei die Tribüne abriegelte, so dass auch Unbeteiligte zunächst nicht von der Tribüne gelangen konnten.

Das Geschehen war durchaus sehr eindrücklich und heftig, die Angaben hierzu wirken auf mich irgendwie etwas herabspielend.

Nun gut, vielleicht ist das aber auch nur mein Eindruck…“

Wir haben dazu bei der Kreispolizei Unna Nachfrage gestellt, da der gleiche Eindruck auch bei einem anderen Leser aus Unna entstand: Dieser berichtete uns von einer Gewalttat am Freitag vergangener Woche auf einem Schulhof in Unna. Ein 14-jähriger wurde von zwei anderen Jugendlichen krankenhausreif geprügelt.

Lesen Sie HIER die Antworten der Kreispolizeisprecherin. 

 

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