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„Medienwände“ sollen Aufenthalt in Schlichtzelle für psychisch auffällige Gefangene „erträglicher“ machen

„Medienwände“ sollen Aufenthalt in Schlichtzelle für psychisch auffällige Gefangene „erträglicher“ machen

Damit der Aufenthalt in speziellen „Schlichtzellen“ für psychisch auffällige Straftäter „erträglicher“ wird, ziehen in die Justizvollzugsanstalten in NRW „Medienwände“ ein.

Justizminister Dr. Benjamin Limbach präsentierte das neue Projekt  in der JVA Dortmund.

Er hob hervor:

Minister der Justiz Dr. Benjamin Limbach. Foto Land NRW

„Der Umgang mit psychisch auffälligen Gefangenen stellt den Justizvollzug vor große Herausforderungen, denen wir mit vielfältigen Maßnahmen begegnen. Ich freue mich, dass mit der nunmehrigen Einführung der ‚Medienwände‘ ein weiterer Beitrag zu effektiven Behandlung psychisch kranker Gefangener geleistet wird.“

Bereits im Sommer 2021 wurden im Rahmen eines Pilotprojektes jeweils eine Schlichtzelle der JVA Dortmund und Iserlohn mit einer sogenannten „Medienwand“ ausgestattet, um die Interventionsmöglichkeiten in akuten Szenarien bei psychisch auffälligen Gefangenen zu verbessern.

In einer Schlichtzelle befindet sich lediglich besonders gesichertes Inventar. Gefangene werden insbesondere infolge vorherigen aggressiven Verhaltens dorthin gebracht, um die Situation zu beruhigen und Gefahren für sich und Dritte auszuschließen.

Über den nun in der Schlichtzelle fest eingebauten Monitor ist die Kommunikation mit Betroffenen ohne persönliche Anwesenheit im Raum möglich. Zudem können die Gefangenen – soweit die Funktionen zuvor durch Bedienstete entsprechend freigeschaltet wurden – auch selbstbestimmt Applikationen hinzuwählen und diese per Touchscreen bedienen.

Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt zeigen, dass die „Medienwand“ für Orientierung und Aggressionsabbau bei den in der Schlichtzelle untergebrachten Gefangenen sorgt. Auch ist die „Medienwand“ zum Beziehungsaufbau zwischen Bediensteten bzw. Fachdiensten und Gefangenen einsetzbar.

Die Nutzung einer „Medienwand“ kann den Aufenthalt für Gefangene in einer Schlichtzelle daher deutlich erträglicher gestalten.

Nach der erfolgreichen Pilotierungsphase wurden in 2022 mehrere Anstalten mit „Medienwänden“ ausgestattet. In 2023 werden weitere Justizvollzugsanstalten folgen.

Quelle Land NRW

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