Der baden-württemberische Stromnetzbetreiber TransnetBW hat die Stromkunden im südwestlichen Bundesland am stürmischen gestrigen Sonntag dazu aufgerufen, am frühen Abend so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Es gebe eine „angespannte Situation“ im Stromnetz.
Es ist schon die zweite Warnung binnen vier Wochen. Sie kam am späten Samstagabend über die App „StromGedacht“ auf die Smartphones der rund 100.000 Nutzer:
„Angespannte Netzsituation in Baden-Württemberg am 15.01.2023 – hilf jetzt mit!“
Auf seiner Website erläutert der Netzbetreiber die Problematik ausführlicher.
Demnach habe „hohes Windaufkommen im Norden“ am Sonntag erneut zur Aktivierung eines großen Redispatch-Volumens in der Regelzone von TransnetBW geführt. Unter Redispatch versteht man Eingriffe in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken, um Leitungsabschnitte vor einer Überlastung zu schützen.
„Die Ampel in der App „StromGedacht“ zeigt darum tagsüber „Gelb“ und rät, den Stromverbrauch vorzuziehen oder zu verschieben“, erklärt der Netzbetreiber seinen Kunden.
Um 17 Uhr schalte die Ampel auf Rot.
„In dieser Phase, in der auch größere Mengen Strom aus dem Ausland zur Bedarfsdeckung verwendet wird, motiviert „Rot“ zwischen 17 und 19 Uhr zum Stromsparen.“
Diese Ampelfarben bedeuteten nicht, so versichert TransnetBW, dass Stromabschaltungen zu befürchten seien.
„Im Sinne einer Sensibilisierung der Bevölkerung signalisieren sie aber, dass TransnetBW mehr als gewöhnlich dafür tun muss, das Stromnetz stabil zu halten. Und dass Bürgerinnen und Bürger mit einem angepassten Stromverbrauch selbst einen aktiven Beitrag leisten können – also beispielsweise am Sonntag zwischen 17 und 19 Uhr.
Hintergrund-Informationen zum Thema Redispatch finden Sie außerdem hier: https://www.transnetbw.de/de/strommarkt/systemdienstleistungen/redispatch
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