Der Winter ist da und bescherte Dortmund bereits einige Nächte mit Minusgraden. Vor allem wohnungslose Menschen benötigen bei dieser Witterung Hilfe und Unterstützung. In Dortmund gibt es verschiedene Anlaufstellen, in denen Betroffene übernachten können und weitere Unterstützung finden.
Die Stadt Dortmund bietet gemeinsam mit zahlreichen Netzwerk-Partner umfangreiche Angebote für Obdachlose sowie für Menschen an, denen Wohnungslosigkeit droht. Sie betont:
„Generell hat die Stadt Dortmund eine „Unterbringungspflicht“ für, so die gesetzliche Definition, unfreiwillig obdachlos gewordene Menschen oder solche, die sich nicht aus eigener Kraft aus ihrer Lebenslage befreien können.“
1. Niemand, der um einen Schlafplatz bittet, wird ohne Hilfsangebot abgewiesen
Seit Jahren werden mit hoher Priorität viele Maßnahmen durchgeführt und Angebote erweitert, um die Lebensverhältnisse dieser Menschen zu verbessern. In einem strukturierten System von aufeinander aufbauenden Unterbringungsformen und Hilfsangeboten verfolgt die Stadt Dortmund das Ziel, wohnungs- und obdachlose Menschen wieder in die Lage zu versetzen, eine eigene Wohnung bewohnen und finanzieren zu können.
„In Dortmund wird niemand, der um einen Schlafplatz bittet, ohne Hilfsangebot abgewiesen – unabhängig von der Jahreszeit oder den Wetterbedingungen.“
2. Notschlafstellen in Dortmund
In Dortmund gibt es ein ausdifferenziertes System an Unterstützung und Hilfe für die Zielgruppe.
„Alle diese Instrumente sind darauf ausgerichtet, die Menschen von der Straße zu holen – auch wenn das in einigen Fällen auf Schwierigkeiten stößt, weil die Menschen die Hilfen nicht annehmen wollen.“
In Dortmund gibt es eine Männerübernachtungsstelle (Trägerin: European Homecare GmbH), eine Frauenübernachtungsstelle (Träger: Diakonisches Werk), das Gap Jump als Anlaufstelle für junge Erwachsene ab 18 Jahre (Trägerin: European Homecare GmbH) sowie die Notschlafstelle SW 42 für wohnungslose Drogenabhängige (Träger: Soziales Zentrum e.V.). Die Männerübernachtungsstelle bietet 70 Schlafplätze in Zimmern für zwei bis vier Personen. Die Übernachtungsstelle für Frauen hat 50 Schlafplätze mit Zimmern für zwei Personen. Im Gap Jump stehen 20 Schlafplätze und im SW 42 20 Plätze zur Verfügung. Die Notübernachtungsstellen sind ausgelastet.
Generell gilt: Jede Person, die sich in einer Notlage befindet, wird untergebracht. Hunde oder andere Tiere sind in den Notschlafstellen aus hygienischen Gründen grundsätzlich nicht erlaubt. So lange sich ihr*e Halter*in in einer Notschlafstelle befindet, werden die Tiere im städtischen Tierheim untergebracht und versorgt. In der Regel erfolgt innerhalb von sieben Tagen ein Clearinggespräch, um beispielsweise Leistungsansprüche zu prüfen und eventuell eine Überführung in weitere Hilfesysteme einzuleiten. Weitere Anforderungen bestehen nicht.
Die Männerübernachtungsstelle bleibt während der Wintermonate auch tagsüber geöffnet. Die Frauenübernachtungsstelle ist ohnehin 24 Stunden geöffnet.
3. Monatliche Nutzungsgebühr
Grundsätzlich fällt nach der Gebührensatzung der Stadt Dortmund über die Errichtung und Unterhaltung von Übergangsheimen für Zugewanderte und Wohnungslose eine monatliche Nutzungsgebühr in Höhe von 393,16 Euro pro Person an. Für Personen, die über Einkommen (beispielsweise Rente) verfügen, verringert sich die Gebühr auf 196,58 Euro pro Person und Monat. Die Kosten werden, sofern die betroffene Person Sozialleistungen erhält, grundsätzlich vom zuständigen Leistungsträger als Kosten der Unterkunft übernommen.
4. Hygieneangebote von Trägern
Sobald beim Einlass in die Notschlafstelle Krankheitssymptome entsprechend der Covid-19-Infektion festgestellt werden, wird ein Schnelltest durchgeführt. Bei begründetem Verdacht und/oder Bestätigung einer Infektion wird der wohnungslose Mensch für eine Isolation im „Landhaus Syburg“ untergebracht. Diese Einrichtung ist speziell eingerichtet für Menschen, die keine Wohnung haben und sich nicht anders versorgen können.
Verschiedene Träger im Stadtgebiet betreiben Hygieneangebote für Wohnungs- und Obdachlose.
5. Ausreichend Kapazitäten
Insgesamt verfügt Dortmund über ausreichende Kapazitäten, um wohnungslose Menschen unterzubringen. Die Stadt Dortmund hat eigens zur Unterbringung in ausreichender Anzahl Wohnungen angemietet, die sie zur Verfügung stellen kann. Zusätzlich zu den Menschen in den Übernachtungsstellen leben zurzeit rund 400 Menschen in diesen Wohnungen, die über das sogenannte Wohnraumvorhalteprogramm im Sozialamt verwaltet werden. Die Menschen werden durch Fachkräfte aus dem örtlichen Netzwerk dabei unterstützt, sich wieder in den regulären Mietwohnungsmarkt zu integrieren.
Grundsätzlich stellt die Stadt bei Bedarf weitere Übernachtungsmöglichkeiten im Wohnraumvorhalteprogramm, Übergangseinrichtungen oder in der zentralen kommunalen Unterbringungseinrichtung zur Verfügung. Sind die Männerübernachtungsstelle oder die Frauenübernachtungsstelle voll belegt, werden durch die Mitarbeitenden vor Ort, in Abstimmung mit dem Sozialamt der Stadt Dortmund, Transportmöglichkeiten in andere Einrichtungen organisiert.
Quelle Dortmund.de
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